Der Caritasverband für den Landkreis Lichtenfels hat der Stadt Bad Staffelstein jüngst das neue Projekt „Zusammen im Quartier – Interkommunale und interdisziplinäre Seniorenarbeit“ vorgestellt. Bei der jüngsten Stadtratssitzung waren sich die Rätinnen und Räte einig: Für dieses so wichtige Thema wolle man, gemeinsam mit dem Markt Ebensfeld, einen Förderantrag stellen.
Die Sitzungen in Bad Staffelstein und Ebensfeld fanden zeitgleich statt. So konnten die Mandatsträger der Adam-Riese-Stadt noch nicht wissen, dass sich die Nachbarkommune bislang nicht zu einem Startschuss durchringen konnte und noch Besprechungsbedarf sieht (diese Redaktion berichtete).
Weiterhin zuhause wohnen
Bei seinem Gremium jedenfalls rannte Bürgermeister Mario Schönwald (FW) offene Türen ein: Die Idee, mit Ebensfeld ein gemeinsames Quartiersmanagement zu initiieren und interkommunal in Sachen „Gute Pflege“ zusammenzuarbeiten, wurde mit großer Freude aufgenommen. „Generell geht es darum, ältere Leute zu befähigen, möglichst lange in den eigenen vier Wänden wohnen zu bleiben“, so Schönwald. Eine Pflegefachkraft könne, wenn das Projekt zustandekomme, zu den Betroffenen vor Ort kommen, beraten und bei Anträgen aller Art helfen. Die Kosten, die die Caritas ab dem 1. Juli 2024 für drei Jahre veranschlagt: 202.100 Euro. Das gesamte Vorhaben kann über die Förderrichtlinie Gute Pflege in Bayern (GutePflegeFöR) bezuschusst werden, vermutlich zu 90 Prozent. Damit verbleiben bei der Badstadt noch 20.210 Euro.
Walter Mackert: eine Chance
„Ich sehe das als neue Chance für unsere Bevölkerung“, bekräftigte Seniorenbeauftragter Walter Mackert. „Das Thema Pflege wird immer komplexer, für die zu Pflegenden und die Angehörigen gleichermaßen.“ Mit dem Projekt „In der Heimat wohnen“ habe Bad Staffelstein schon ein sehr gut funktionierendes System, das dadurch gestärkt und ausgebaut werde. „Selbst bei unserer angespannten Haushaltslage sollten wir uns das leisten können.“ Ähnlich sah es Jörg Breitenbach (FW), der von Berufswegen mit dem Thema zu tun hat: „Die Leistungskataloge sind mittlerweile so unüberschaubar, da blickt kaum noch jemand durch.“
Anträge für Bezuschussung über die Förderrichtlinie Gute Pflege in Bayern (GutePflegeFöR) können jeweils zum 1. März und 1. September eines jeden Jahres eingereicht werden, jeweils begrenzt auf drei Jahre. Und so stimmten die Rätinnen und Räte der Stadt Bad Staffelstein dafür, eine Förderung zur Stärkung der Pflege im sozialen Nahraum zu beantragen. Der zweite Teil des Beschlusses sollte wenige Kilometer weiter zeitgleich konterkariert werden: Die angedachte Umsetzung in Zusammenarbeit mit dem Markt Ebensfeld und die Beauftragung des Kreis-Caritasverband für das Quartiersmanagement liegt, aufgrund des Ebensfelder Beschlusses, vorläufig auf Eis.
Im Stadtrat kurz notiert Die Kosten für die Sargträger steigen: Das haben die Rätinnen und Räte, bei vier Gegenstimmen, mehrheitlich mit der Änderung der Gebührensatzung zur Satzung über das Friedhofs- und Bestattungswesen der Stadt Bad Staffelstein beschlossen. Laut beauftragtem Bestattungshaus Gleißner und Steinmann fänden sich für die 37 Euro, die bislang pro Leichenträger in der Satzung seit 2018 festgelegt waren, keine Personen mehr. Ein Grund dafür sei laut Dienstleister auch der gestiegene Mindestlohn. Nun sind dafür 65 Euro vorgesehen. Wenn Vereine und Verbände ihren Mitgliedern als Sargträger die letzte Ehre erweisen wollen, soll das ausdrücklich erlaubt sein, bekräftigte Bürgermeister Mario Schönwald (FW). Christian Ziegler (JB) sagte, dass er das leider (selbst) schon ganz anders erfahren musste.