Die Erwartungshaltung beim Publikum war hoch. Waren doch zwei hochkarätige Künstler angekündigt. Da war zum einen Stefan Grasse. Der Virtuose auf der Gitarre hat Jazz- und klassische Gitarre in München, Nürnberg, Salzburg und Glasgow studiert, hat bereits diverse Preise gewonnen und bisher über 3000 Konzerte gegeben.
Auch in der Alten Darre war er bereits zu Gast, 21 Alben hat er bisher veröffentlicht. Ein ruhiger Musiker, der nicht viele Worte macht, dafür dann aber seine Gitarre sprechen lässt.
An seiner Seite Tobias Föhrenbach. Geboren in Freiburg im Breisgau hat er später Sprechkunst und Kommunikationspädagogik an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart studiert. Bekannt ist er vor allem als Sprecher für den Südwestrundfunk und später für den Bayerischen Rundfunk.
Gemeinsam spielen die beiden diverse Programme, so unter anderem auch „Weihnachtskugeln“, mit dem sie zu Gast bei der KIS waren. Und das Programm hielt, was es versprach. Auf der einen Seite der Schweigsame, der seine Finger über die Saiten seiner Gitarre fliegen ließ. Musik von Bach, Mozart, Agustin Barios und traditionelle Weihnachtslieder, untermalt von Rhythmen aus diversen Kulturkreisen ließen die Zuhörinnen und Zuhörer immer wieder andächtig lauschen.
Ruhig und akzentuiert
Auf der anderen Seite die Stimme des Abends. Ruhig, akzentuiert und mit immer der passenden Betonung zeigte Tobias Föhrenbach, wie man Geschichten rezitiert. Sei es das Märchen der Sterntaler oder auch heiteres, wie die Geschichte der Eskalation zur Weihnachtszeit im fiktiven Ort Stenkelfeld, als aus einer einfachen Weihnachtsbeleuchtung ein wahres Wettrüsten entsteht, das damit endet, dass das Kraftwerk oberhalb des Ortes der Belastung nicht mehr standhält und in die Luft fliegt.
Besinnliches, ohne rührselig zu werden, Heiteres, ohne albern zu werden. Dieses Programm war eine perfekt abgestimmte Mischung. Musik, die einen mitnahm, Texte, die einen zum Teil berührten und dann wieder zum Lachen brachten. Geschichten mit Wendungen, die man nicht vorhersah, aber immer wieder typisch und aus dem Leben kamen. Dazu Nachdenkliches, gepaart mit der passenden Melodie.
Eine offene Frage
Die Zuhörerinnen und Zuhörer sparten nicht an Applaus. Am Ende mussten die beiden Akteure noch diverse Zugaben geben, bevor man sich verabschiedete und auseinanderging, doch nicht ohne noch mit Stefan Grasse und Tobias Föhrenbach, der leicht angeschlagen auf der Bühne stand, ins Gespräch zu kommen.
Doch eine Frage blieb unbeantwortet, die aus dem Publikum kam. „Wenn Tobias Föhrenbach auch angeschlagen eine solche Leistung bringt, wie er sie gezeigt hat, was passiert, wenn er wirklich fit ist?“ Das muss sich zeigen, denn es war mit Sicherheit nicht das letzte Mal, dass man ihn mit Stefan Grasse in der Alten Darre gesehen hat.