Das Wetter sorgte zunächst für ungewollten Nervenkitzel: Die Stublicher Kirchweih am vorigen Wochenende wurde teilweise durch Dauerregen eingeschränkt. Dennoch herrschte gute Stimmung, als sich am Samstagabend zum Auftritt der Band „Heimatluft“ in den idyllischen Biergarten von Hubert Dinkel noch einige Besucher eingefunden hatten.

Ein Dämpfer folgte am Sonntagnachmittag, musste doch der Auftritt der „Groove Band“ wegen Dauerregens komplett abgesagt werden. Doch noch am Vormittag hielt das Wetter und so konnten immerhin der Festgottesdienst mit Monsignore Josef Treutlein und die anschließende Prozession abgehalten werden. Danach unterhielt die Uetzinger Blaskapelle im Biergarten beim Weißwurstfrühschoppen.
Melken wie früher
Dann der Lichtblick: Zum Kirchweihausklang am Montag hielt das Wetter und dem „Gaudi-Melkwettbewerb“ stand nichts mehr im Weg.
Bis weit ins 20. Jahrhundert wurde die Milch noch mit der Hand gemolken. Dabei saß der Bauer auf einem kleinen Melkschemel und die Milch floss aus den Zitzen des Euters in einen Eimer. Das Handmelken dauerte damals pro Kuh etwa eine Viertelstunde.

Anlässlich der Kirchweih veranstaltete der Stammtisch „Stublicher Moggerla“ wieder den beliebten Melkwettbewerb. Auch wenn hierbei die Gaudi im Vordergrund stand, sahen die jüngsten Zuschauenden, wie die Großeltern oder auch noch ihre Eltern früher gemolken haben.
Ein Kopf-an-Kopf-Rennen

In Stublang gibt es zwar noch einige Landwirte, aber in ihren Betrieben wird nicht mehr mit der Hand gemolken. In den Kuhställen steht heute entweder noch eine elektrische Melkmaschine oder ein Melkroboter. „Das Melken erfordert schon einiges an Übung. Man greift die Zitzen an der Wurzel, indem der Daumen und Zeigefinger zum Ring schließt und die übrigen Finger nacheinander eine Faust bilden“, erklärte ein Teilnehmer über die Vorgehensweise. „An die Zitzen fertig los“, so lautete das Startzeichen von Bernhard Weidner beim diesjährigen Gaudi-Melkwettbewerb.
Jedes Vierer Team musste anschließend in drei Minuten möglichst viel Milch aus einem Gummieuter in einen Milcheimer melken. Mit einer Schürze umgebunden und einem einbeinigen Melkschemel umgeschnallt, ging es dann ans Euter. Ein Unterfangen, das sich für manchen Teilnehmenden sehr anstrengend entpuppte, obwohl die Kuh brav auf ihrem Platz stand und weder mit dem Schwanz die Fliegen verscheuchte noch unruhig den Eimer mit der schäumenden Milch umkippte.

Dieses Jahr siegten die „Euter-strampfer“. Das Quartett, bestehend aus Maria Meixner, Andreas Weidner, Markus Herold und Sebastian Bauer erntete 8850 Milliliter Milch. Die weiteren Plätze belegte der Obst- und Gartenbauverein Stublang mit 8650 Milliliter und die Feuerwehr Stublang mit 7900 Milliliter. Außerdem stellten sich die Bad Staffelsteiner Stadträte, der Stammtisch „Die Reigschlaaft´n“, die Damen der „Stublicher Moggerla“ und die „Oberender“.
Mit den „Moggel-Kids“ und die „Coolen Küh“ nahm auch der Nachwuchs erfolgreich teil. Jedes Team entwickelte seine eigene Technik, und wenn die Kraft nachließ, begleitete das Publikum die Möchtegern-Bauern. Für jeden der Teilnehmerinnen und Teilnehmer gab es schlussendlich schöne Preise. Für das leibliche Wohl war bestens gesorgt.