Nach sechs Jahren Pause fand am Samstagabend die zweite Auflage des Bad Staffelsteiner Oktoberfestes statt. Dazu feierte man in der in ein Festzelt verwandelten Adam-Riese-Halle – zwar etwas kleiner als in München, dafür mussten die Gäste nicht zur Theresienwiese fahren. Es gab keinen Eingangsstopp und die Besucher waren begeistert. Für Speisen und Getränke aus der Region sorgten – sozusagen als „Wies'nwirte“ – die fleißigen Helfer des TSV 1860 Staffelstein.

Mit dem Bieranstich durch Monika Hohlmeier wurde das Fest eröffnet. Nur zwei Schläge brauchte das Mitglied des Europäischen Parlaments, um den Zapfhahn in das Spundloch zu treiben. Das erste frisch gezapfte Bier überreichte sie den Organisatoren sowie den politischen Ehrengästen. Anschließend unterhielt die Kapelle „Korches Brass“ aus Altenkunstadt die zahlreichen Gäste mit Livemusik und sorgte für tolle Stimmung in der Festhalle.
Natürlich mit „Merkel-Raute“

Erster Höhepunkt des Abends war der Auftritt von Ursula Wanecki aus Attendorn in Nordrhein-Westfalen. Sie überzeugte als Angela-Merkel-Double. Die Ähnlichkeit war auffallend – Frisur, roter Blazer, dezente Kette, mildes Lächeln, alles passte. Es war aber nicht nur das Aussehen, das sie zum perfekten Double machte, sondern der Gesamteindruck. Wie sie sich gab, wie sie ging, ihre Gestik und Mimik. Das letzte Puzzleteilchen gab der Überraschungsgast dann bei Gesprächen auf der Bühne – mit ihren Fingern formte sie die typische „Merkel-Raute“.

Nach der Blasmusik mit „Korches Brass“ heizte die Band „Radspitz“ dem Publikum kräftig ein. Mit den angesagtesten Feten- und Wiesen-Hits der vergangenen Jahre sowie Klassikern aus Rock und Pop brachte sie die Stimmung an den Siedepunkt.
Mehr als Dirndl und Lederhosen
Als die Musiker Pause machten, gab es für die Gäste keine Zeit zum Durchatmen, denn dann stand die Suche nach Bad Staffelsteins Oktoberfestkönigin beziehungsweise -könig auf dem Programm.

Drei junge Damen und drei Herren bewarben sich für diese Ämter. Gekürt wurden die Gewinner von Manuel Balzar und Moderatorin Magdalena. Anna aus Michelau, Carina und Amelie, beide aus Bad Staffelstein, sowie Julian aus Coburg, Manuel aus Ottowind sowie Daniel aus der Kurstadt stellten sich dieser besonderen Wahl. Gutes Aussehen und Dirndl bei den Damen oder ein Waschbrettbauch und Lederhose bei den Herren allein reichten dabei nicht.

Die sechs Kandidierenden mussten ihr Können bei drei Disziplinen unter Beweis stellen: bei einem Hula-Hoop-Reifentanz, einem Bierkrug-Stemmen sowie einem Wissenstest mit Schätz-Fragen wie „Wieviel Liter Bier wurden auf der Wiesn 2024 in München gezapft?“ oder „Wieviel Euro hat eine Maß Bier im Durchschnitt auf der Wiesen gekostet?“.
Der Applaus entscheidet
Am Ende entschied das Publikum mit Applaus darüber, wer die Siegerin beziehungsweise der Sieger werden sollte. Die Studentin Amelie Reimers aus Bad Staffelstein meisterte alle Aufgaben mit Bravour. Das Publikum stimmte lautstark für die Studentin und bescherten ihr an ihrem 19. Geburtstag den Titel der zweiten Bad Staffelsteiner Oktoberfestkönigin. Bei der Herren-Konkurrenz jubelten die Festbesucher besonders laut für Daniel Albert aus der Kurstadt und bescherten ihm so den Titel des ersten Bad Staffelsteiner Oktoberfestkönigs.
Bis in die frühen Morgenstunden wurde noch gefeiert und getanzt. Die Organisatoren Manuel Balzar, Julian Seidel und Jürgen Dietz zeigten sich zufrieden und sprachen sich für eine Fortsetzung dieses Events aus.