Bei der Kulturinitiative Bad Staffelstein dreht sich dieses Mal alles um das liebe Geld. Aber was haben Mathematiker damit zu tun?
Jeder ist umgeben von Mathematik. Die Hausnummer, die Winkel im Haus, Geheimnummer, Kontonummer und -stand. Überall Zahlen. So auch auf den Banknoten, die in diversen Nennwerten im Geldbeutel darauf warten, ausgegeben zu werden. Mathematik hat für die meisten in diesem Zusammenhang nur damit zu tun, dass man wissen sollte, wieviel man letztlich noch zur Verfügung hat. Doch es steckt wesentlich mehr dahinter, wie der Mathematiker Thomas Jahre aus Chemnitz bei seinem Vortrag in der Alten Darre humorvoll und mitreißend demonstrierte. Nicht nur, dass Geld nicht immer Geld ist. So gab und gibt es neben den bekannten Banknoten auch Theatergeld, das anstelle von echtem Geld in Filmen verwendet wird. Auch gibt es Testnoten, mit denen man neue Sicherheitsmerkmale ausprobiert.
Bekannt sind auch das Notgeld oder diverse Regionalwährungen sowie Gutscheine, die nur in bestimmten Gegenden gelten. Die allererste Banknote gab es in China im Jahr 1024, während man sie in Europa erst im Jahr 1661 einführte. Berühmt-berüchtigt sind auch die Banknoten aus der Zeit der Hyperinflation mit Nennwerten, die jede Vorstellungskraft sprengen.

Formeln und Werkzeuge
Doch auch auf dem Papiergeld selbst sind nicht nur die Zahlen interessant. Thomas Jahre stellte bildlich diverse Noten vor, auf denen Mathematiker und auch ihre Formeln, Werkzeuge oder Abhandlungen abgebildet waren. In Deutschland fand sich als einziger der Mathematiker Karl-Friedrich Gauß mitsamt seiner Gaußschen Glockenkurve wieder, und zwar auf dem Zehn-Mark-Schein. Neben ihm lassen sich Leonard Euler, Kopernikus, Kepler, Dürer und Newton auf Geldscheinen entdecken, in diversen Ländern und auf Geldscheinen. Neben der reinen Aufzählung konnte Jahre auch mit Anekdoten aufwarten und erklärte einige mathematische Funktionen wie die Fibonacci-Reihe. Adam Riese war bei dem Vortrag Thema, auch wenn dieser bisher nicht auf einem Geldschein abgebildet wurde. Es lohnt sich, Banknoten genauer zu betrachten. Fast überall wird man fündig, wenn es um Mathematik geht. Ein eindrucksvoller Vortrag, mit dem Thomas Jahre seine Zuhörer faszinierte.