Nach schweren Corona-Jahren ist die Obermain Therme, das touristische Zugpferd der Region, längst wieder zurück in der Erfolgsspur. Trotz seit Jahren laufender Generalsanierung baden zahlreiche Gäste in Bayerns stärkster und wärmster Thermalsole, so dass die Therme ihre laufenden Ausgaben ganz ohne Betriebskostenzuschuss auskommt.
Der Zweckverband „Thermalsolbad Bad Staffelstein“ wird von Stadt Bad Staffelstein und Landkreis zu gleichen Teilen getragen. Die Vorstellung des Haushalts 2024 mit Wirtschaftsplan nahm Stadtrat und Werkleiter Hans-Josef Stich zum Anlass, ein wenig ausführlicher über die Situation in der Therme zu informieren. „Wir hatten in den ersten vier Monaten gute Zahlen, auch wenn sie etwas hinter denen in den ersten vier Monaten in 2023 liegen“, sagte er. Da aber hatten einige Thermen ihre Wassertemperatur noch gesenkt oder gar ihre Saunen geschlossen, was der Obermain Therme in die Karten spielte. „Wir gehen davon aus, dass wir heuer wieder die Besucherzahlen vom Vorjahr erreichen.“ Die Generalsanierung soll mit Bauabschnitt fünf heuer abgeschlossen werden. Das spiegelt sich im Vermögensplan wider, der als größte Maßnahmen den eben jenen Teil fünf der Generalsanierung (4,25 Millionen Euro) und die Dachsanierung der Badehalle 1 nebst PV-Anlage (1,4 Millionen) beinhaltet. Es sei nicht immer einfach, so Stich, Firmen zu finden, die dann auch noch kommen. „Kommende Woche beginnt die Freiflächenerweiterung in Richtung Kurpark“, kündigte er an. „So wird unser Thermen-Meer noch attraktiver.“
Trotz Millioneninvestitionen ist nicht geplant, weitere Darlehen aufzunehmen. Im Gegenteil: „Vor zehn Jahren hatten wir noch 29 Millionen Euro Verbindlichkeiten, zum Jahreswechsel sollen es 17,39 Millionen sein“ sagte der Werkleiter. Anfang 2024 waren es 19,47 Millionen Euro, rund zwei Millionen Euro Schulden also sollen getilgt werden. „Und das trotz sehr vieler Investitionen.“
Seit fast 40 Jahren
Ausruhen auf dem Erreichten will er sich natürlich nicht. „Auch wenn die Generalsanierung dann abgeschlossen ist: Im Jahr 2026 wird die Therme 40 Jahre, zu tun gibt es immer etwas“, so Stich. „Wir müssen immer weiter gehen, um attraktiv zu sein und die Gästezahlen zu halten. Übrigens gibt es nur sehr wenige Thermen, die ohne Betriebskostenzuschuss auskommen.“ Der Erfolgsplan der Obermain Therme schließt in den Erträgen mit 15,45 Millionen Euro (2023: 14,64 Millionen) und bei den Aufwendungen mit 16,12 Millionen Euro (2023: 15,26 Millionen) ab, sowie im Vermögensplan mit je 11,08 Millionen Euro (2023: 13,67 Millionen). Die Verbandsmitglieder entrichten im Jahr 2024 jeweils eine Verbandsumlage in Höhe von 200.000 Euro, was laut Kämmerin Annette Ramer dem Betrag vor den Coronajahren entspricht (2023: Verbandsumlage 500.000 Euro, Investitionsumlage 250.000 Euro je Mitglied).
Seitens der Stadträtinnen und Stadträte gab es keine Einwände gegen den Entwurf der Haushaltssatzung mit Wirtschaftsplan des Zweckverbands für das Jahr 2024 sowie den Finanzplan für die Jahre 2023 bis 2027. Diesem hatte die Verbandsversammlung des Zweckverbands bereits am 11. April zugestimmt.