Gute Laune herrschte bei der Sitzung des Tourismusausschusses der Stadt Bad Staffelstein am Donnerstag. Doch bevor es zu den erfreulichen Zahlen ging, stand ein Rückblick und ein Ausblick bevor. Thomas Reblitz stellte bei einem Rundgang den Brauerei-Gasthof vor, in den er 2015 mit eingestiegen war und den er 2021 übernommen hatte. Seine Auslastung, so Reblitz, lag vor Corona bei rund 67 Prozent, während der Pandemie sei sie auf 30 bis 35 Prozent gesunken, 2022 habe sie wieder bei rund 50 Prozent gelegen. Besonders erfreulich, so der Erste Bürgermeister der Stadt Bad Staffelstein Mario Schönwald, sei es, dass mit dem neuen Gästehaus wieder neue Fremdenzimmer angeboten würden, denn die Anzahl der Betten habe während der Pandemie abgenommen.
Weniger Klein-Vermieter
Anne Maria Schneider, Leiterin des Tourismus der Stadt Bad Staffelstein, präsentierte die aktuellen Gästezahlen. Die Anzahl der Übernachtungen konnte im Jahr 2023 um 8,5 Prozent auf 539.626 und die Anzahl der Gäste um 10,7 Prozent auf 148.720 gesteigert werden. Damit, so Schneider, habe man im Vergleich zu 2019, also vor Corona, bei den Übernachtungen knapp 88 Prozent und bei den Gästen 95 Prozent erreicht.
Trüb sieht es bei der Anzahl der Betten der Klein-Vermieter, also bei Betrieben mit weniger als zehn Betten, aus. Habe man bei den Privatquartieren 2012 noch 237 Betten gehabt und 2019 noch 213, so ist diese Zahl 2023 auf 169 Betten geschrumpft. Die Ursache sei, dass viele Vermieter die Vermietung von Ferienwohnungen aufgegeben hätten.
Die Zahl der Ankünfte sei gegenüber 2019 noch rückläufig, sie ist von 12.511 auf 10.184 gesunken, die Verweildauer von 94.199 Nächte auf 69.834. Das ergäbe im Schnitt einen Rückgang von 7,5 Nächte 2019 auf 6,8 Nächte in 2023. Der Trend, so Schneider, ginge wohl in kürzere Verweildauern. Eine Ursache könne dabei auch die allgemeine Preissteigerung sein.
Erfolgreiche Messen
Im Bereich Marketing war man auf Messen unterwegs, so zum Beispiel auf der „Fahrrad- & WanderReisen Stuttgart“, auf der „Reisemesse Dresden“ und der „Freizeit Touristik & Garten“ in Nürnberg. Auch 2024 sind Messebesuche und Touren, gemeinsam mit dem Tourismusverband Franken, geplant. Man hofft auf ähnliche Erfolge.
Schneider hob die Social-Media-Aktivitäten hervor, wie „Zeit für Auszeit“. Dabei habe man über 16.500 Klicks auf die Webseite der Stadt erreicht, auch andere Aktivitäten in diesem Bereich wären teilweise recht erfolgreich gewesen.
Einen Rückblick gab es von Pastoralreferentin Susanne Lindner von der ökumenischen Kur- und Urlauberseelsorge sowie von Werner Diefenthal von der Kultur-Initiative Bad Staffelstein, der auch einen Ausblick auf die kommenden Veranstaltungen gab und darum bat, bei den Messebesuchen auch auf die KIS und ihre Veranstaltungen hinzuweisen.
Neue Bürgerinfo bis 2025
Anne Maria Schneider stellte einen groben Entwurf für das neue Tourist Info bzw. Bürgerinfo vor, das in den Mauern der ehemaligen Hypovereinsbank entstehen soll.
Auf Nachfrage, wann denn mit der Fertigstellung zu rechnen sei, musste Bürgermeister Schönwald eingestehen, dass es wohl 2025 werden würde. Die Ursache sei, dass die Dacharbeiten neu ausgeschrieben werden müssen. „Zuerst haben wir gar keine Angebote bekommen, dann welche, die einfach zu teuer waren. Wir haben die Hoffnung, dass sich der Markt nun wieder beruhigt und die Preise wieder moderater sind.“ Der Tresor, der sich noch im Keller befindet, wird nicht entfernt. „Das ist einfach ein zu hoher Aufwand“, erklärte Mario Schönwald.
Eine sogenannte „i-Zertifizierung“ der Tourist-Info sei, so Schneider, erfolgreich abgeschlossen worden. Um das rote „i“ an der Info und den Wegweisern anbringen zu dürfen, müsse man sich zertifizieren. „Da kommt jemand unangemeldet und schaut sich alles an.“ Zu den Maßnahmen gehört auch ein Schaukasten an der Tourist Info, wo sich Gäste rund um die Uhr informieren können.
Erfreulich sei, so Schneider auf Rückfrage, dass die Meldungen der Öffnungszeiten in der Gastro-Ampel jetzt besser funktioniere, aber da bleibe man am Ball.
Neue Willkommensschilder
Bürgermeister Schönwald stellte die neu geplante Schildanlage mit Willkommensschildern der Stadt vor. Diese würde circa 2,90 Meter hoch und würde oben ein großes „Willkommen“ Schild zeigen, darunter sei Platz für zu wechselnde Ankündigungen.
Auf die Frage, ob man dies nicht auch digital, also mit LED-Anzeigen, gestalten könne, erwiderte der Bürgermeister, dass man dann erst für einen Stromanschluss sorgen müsse. Dann würde sich das Ganze wesentlich verteuern und wieder sehr lange dauern.