In den nächsten Tagen wird den Katholiken im Seelsorgebereich „Gottesgarten“ Post ins Haus flattern: Sie sind aufgefordert, sich an einer Umfrage zu beteiligen. Es geht um das neue Pastoralkonzept des neuen Seelsorgebereichs: Jede und jeder sollen daran mitwirken können.
Seit Jahrzehnten ist die Anzahl der pastoralen Mitarbeiter (Priester, Ordensleute, Pastoral- und Gemeindereferenten) stark rückläufig. Mit Wirkung vom 1. September 2019 wurden im Erzbistum Bamberg deshalb 35 neue, größere Seelsorgebereiche aus den bestehenden 94 gebildet. So wurde aus den beiden Seelsorgebereichen „Ebensfeld“ und „Bad Staffelstein-Lautergrund-Banzgau“ der neue „Seelsorgebereich Gottesgarten“ mit etwa 12 570 Katholiken.
„Die Grundidee für den Prozess der pastoralen Neuausrichtung heißt ,Kirche lebt vor Ort‘.“
Georg Birkel, leitender Pfarrer
Die so entstandenen Strukturen machen es notwendig, sich mit der Frage zu befassen, wie Seelsorge unter diesen veränderten Bedingungen für die Zukunft gesichert und weiterentwickelt werden kann. „Im Prozess der pastoralen Neuausrichtung geht es in den nächsten Jahren um den ,Innenausbau‘ des neuen Seelsorgebereiches. Die Grundidee für den Prozess der pastoralen Neuausrichtung heißt ,Kirche lebt vor Ort‘. Im Gottesgarten entwickelt man heute die Schwerpunkte für die kirchliche Arbeit von morgen“, erläutert Stadtpfarrer Georg Birkel.
Im „Gottesgarten“ hat sich aus dem Seelsorgebereichsrat eine Lenkungsgruppe für die Umfrage und das Projekt „Pastoralkonzept“ gebildet: Sie besteht aus Frank Müller (Ebensfeld), Alexandra Lulei (Bad Staffelstein), Pfarrer Georg Birkel und Gemeindereferent Matthias Beck und soll den Prozess koordinieren. Die Umfrage ist Ergebnis der Überlegung, dass nach Willen der Lenkungsgruppe möglichst viele einbezogen werden sollten.
Die neuen Strukturen als Chance begreifen
„In seinem Hirtenwort zur Fastenzeit 2020 ermutigte Erzbischof Schick alle, sich an diesem Prozess zu beteiligen. Da hieß es, die neuen Strukturen nicht als notwendige Last nur hinzunehmen, sondern als Chance zu begreifen, das kirchliche Leben aus dem Evangelium zu erneuern und weiterzuentwickeln für die Zukunft. In der nächsten Zeit wird es darum gehen, für die Seelsorgebereiche passende Pastoralkonzepte zu entwickeln, damit wieder mehr Menschen als bisher mit der einzigartigen Botschaft des Herrn in Berührung kommen“, erinnert Gemeindereferent Matthias Beck im Gespräch.

Die Aufgabe, Pastoral für die kommende Zeit im Seelsorgebereich Gottesgarten zu bedenken, bindet die Vorgabe aus Bamberg an das Ziel „Glauben und Kirche vor Ort stärken“ und „missionarische Pastoral entwickeln und neue Formen von Kirche suchen“. Daraus folgen Fragen wie „Was braucht es bei uns an Angeboten vor Ort und seelsorgebereichsweit im Gottesgarten?“, „Wer als hauptamtliche Seelsorgerin oder Seelsorger und wer im Ehrenamt gibt Kirche ein Gesicht?“ oder „Welche Mittel, Räumlichkeiten und welche Infrastruktur benötigen wir dafür?“.
Was ist unter missionarischer Pastoral zu verstehen?
„Alle diese Fragen und noch mehr werden zu bedenken sein und brauchen Antworten. Ziel unserer Pastoral und auch eines Pastoralkonzeptes ist nicht die Kirche selber, sondern – der Mensch. Heilssorge für Menschen in allen Dimensionen. Dem dient alles andere“, erläutert der leitender Pfarrer Georg Birkel.
„Unter missionarischer Pastoral verstehe ich als Gemeindereferent den Auftrag an die Pfarrgemeinde, über den eigenen Tellerrand zu blicken und auch für die Menschen da zu sein, in deren Leben aktuell die Kirche keine Relevanz hat. Wenn wir verhindern möchten, dass unser neues Pastoralkonzept über die Köpfe der Menschen hinweg geplant wird, müssen wir den Gläubigen auf den Mund schauen“, fügt Matthias Beck an.
Zum Prozedere der Umfrage unter den Gläubigen im „Gottesgarten“
In den nächsten Monaten stehen wichtige Entscheidungen für und in der Kirche vor Ort an. „Daher ist es dem neuen Seelsorgebereichsrat wichtig, dass in diesem Prozess auch die Meinung der Gläubigen vor Ort gehört wird und sich in den Inhalten der Arbeit widerspiegelt. Die Steuerungsgruppe ,Pastoralkonzept‘ hat daher eine Umfrage für alle Gläubigen im Gottesgarten entwickelt, die an alle katholische Haushalte aller Kirchengemeinden im Seelsorgebereich Gottesgarten verteilt wird. Der ausgefüllte Umfragebogen kann in die bereitgestellte Box in der Kirche oder in den Briefkasten des Pfarrhauses eingeworfen werden.
Bis zum 31. Dezember sammeln wir die Meinungen und Voten, danach werden sie ausgewertet und beeinflussen die Erstellung eines neuen Pastoralkonzeptes im Seelsorgebereich Gottesgarten. Ein entsprechendes Exemplar findet man auch in den Kirche vor Ort oder auf der Homepage www.stkilian-badstaffelstein.de. Alle Angaben sind selbstverständlich freiwillig und werden anonym ausgewertet“, so Matthias Beck weiter. (red)