Der Planentwurf für die Aufstellung des Wohngebiets „Unterer Grasiger Weg“ am Rande der Auwaldsiedlung steht. Insgesamt werden 33 Baurechte entstehen. Der Beschluss im Stadtrat fiel einstimmig, wenngleich es beim Thema Wasser und Entwässerung noch Gesprächsbedarf gab.
„Wir sind auf der Zielgerade. Wenn wir den Satzungsbeschluss erlassen, haben wir bald 33 Baurechte in der Kernstadt: eine stolze Zahl“, schickte der amtierende Bürgermeister Hans-Josef Stich in seinen einleitenden Worten voraus. Jörg Meier von der Bamberger Ingenieuraktiengesellschaft Höhnen & Partner führte durch diesen Tagesordnungspunkt und erläuterte die Stellungnahmen, die immerhin 28 Din–A4-Seiten umfassten. So hatten beispielsweise drei Privatleute Gegenargumente vorgebracht, die sich vor allem mit der zulässigen Geschosszahl (erlaub sind zwei) und der Gebäudehöhe (bis zu 9,50 Meter) beschäftigten – und mit der Nähe zum eigenen Grundstück. Alles keine prozesshemmenden Argumente, weil baurechtlich zulässig, fanden die Stadträte. Einstimmig.
Vorbei mit der Einmütigkeit war es bei Thema Wasser. In der Auwaldsiedlung gebe es nämlich schon heute Probleme bei der Entwässerung, hatten Anwohner dem ein oder anderen Stadtrat mit auf den Weg gegeben, vor allem bei längerem oder stärkerem Regen. Und so fragte erst Werner Freitag und später auch Sandra Nossek (beide Grüne/Staffelsteiner Bürger für Umwelt und Naturschutz) nach, warum das Kanalsystem von dem ursprünglich angedachten Trenn- auf ein Mischsystem geändert wurde – also Schmutz- und Regenwasser in einem Rohr. Die Antwort von Jörg Meier: weil es in der Auwaldsiedlung bereits ein Mischsystem gebe und es schlicht unrentabel sei, hier neue Wege zu gehen. Dann müsse man die gesamte Siedlung umstellen, die Kosten hätten die Bürger zu tragen. „Die Leute haben große Angst und große Bedenken, denn die Hochwasserprobleme steigern sich“, sprach Harald Konietzko (SPD) für die Anwohner der Rosenstraße. Volker Ernst (Freie Wähler) thematisierte das laut Bewohner gestiegene Grundwasser, was zusätzliche Probleme verursache. Fünf Gegenstimmen gab es, die Mehrheit der Räte sah die Einwände als irrelevant.
Größeren Diskussionsbedarf gab es auch in Sachen Verkehr. Genauer: rund um die Erschließung des Baugebiets „Unterer Grasiger Weg“. Die Planstraße C führt nämlich über das Gelände des Spielplatzes der Auwaldsiedlung. Christian Ziegler (Junge Bürger) sah Straße und Spielbereich im Planentwurf nicht deutlich genug abgegrenzt. Dies sei aber auch nicht Gegenstand der Bauleitplanung, so Jörg Meier. Sandra Nossek wollte wissen, was die nach der April-Sitzung beauftragten Gutachten zu Verkehr und Lärm ergeben hätten. Beide hätten, so Meier, keine erhöhten Werte ergeben, die Fachbehörde habe ihr Einverständnis erklärt. Wenn schon ein Spielplatz in der Auwaldsiedlung beschnitten werde, der erst vor zwei Jahren aufgewertet wurde für 44 000 Euro, so Volker Ernst, müsse dann wenigstens ein anderer in der Kernstadt attraktiver gemacht werden. Hans-Josef Stich sicherte dies zu. Dass es einen weiteren Spielplatz geben werde, sei aber unrealistisch.
Das Landesamt für Denkmalpflege hat im Bereich des künftigen Baugebiets bereits Rettungsgrabungen vorgenommen. Funde gab es zwar, doch keine sonderlich spektakulären, weshalb es von den Archäologen in ihrer Stellungnahme auch kein Veto gab. Ebenso wenig wie im Gesamtbeschluss der Stadträte