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BAD STAFFELSTEIN: Urnengräber in Bad Staffelstein gesegnet

BAD STAFFELSTEIN

Urnengräber in Bad Staffelstein gesegnet

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    In einer Feierstunde erhielt die neue Urnenwiese vom Stadtpfarrer Georg Birkel und der evangelischen Pfarrerin Raphaela Holzinger den kirchlichen Segen und wurde ihrer Bestimmung offiziell übergeben.
    In einer Feierstunde erhielt die neue Urnenwiese vom Stadtpfarrer Georg Birkel und der evangelischen Pfarrerin Raphaela Holzinger den kirchlichen Segen und wurde ihrer Bestimmung offiziell übergeben. Foto: Gerd Klemenz

    Bad Staffelstein „Mitten wir im Leben sind mit dem Tod umfangen“, lautet die erste Zeile eines bekannten Liedes von Martin Luther. Der Tod gehört untrennbar zum Leben. Deshalb ist der Friedhof nicht nur Ort der Trauer und Pietät, sondern auch eine Stätte der Hoffnung. Dies gilt auch für das neu gestaltete anonyme Gräberfeld, um welches der Friedhof in der Adam-Riese-Stadt erweitert wurde.

    Als Umrandung des etwa 24 Quadratmeter großen Areals, wurde eine Buchshecke angepflanzt, die an der Stirnseite einen Eingang ins Innere gewährt. Auf einer Bank vor der Wiese können die Anwesenden verweilen und in Gedanken bei ihren Verstorbenen sein. Der Platz um die neue Bestattungsart ist barrierefrei gestaltet.

    Rund 150 Urnengräber

    Stadtpfarrer Birkel besprenkelt das anonyme Gräberfeld mit Weihwasser.
    Stadtpfarrer Birkel besprenkelt das anonyme Gräberfeld mit Weihwasser. Foto: Gerd Klemenz

    Bis vor kurzem war außer einer mit Gras bewachsenen Wiese hier auch nichts zu sehen. Niemand hätte von selbst auf die Idee kommen können, dass es sich in Zukunft um eine Grabstätte handeln wird. „Die anonyme Bestattung hat in den letzten Jahren immer mehr zugenommen. Wir haben hier nun Platz für rund 150 neue Urnengräber geschaffen. Bei uns gibt es verschiedene Möglichkeit der Bestattung – neben den traditionellen Einzel- und Doppelgräbern, der bestehenden Urnenmauer, die Urnenwiese mit den Stelen und nun das anonyme Gräberfeld. Weiterhin haben wir im Stadtgebiet auch noch den Naturfriedhof Banz“, erklärte Michael Puff, zuständig für den städtischen Friedhof in der Badstadt.

    „Wir haben einen schönen Friedhof hier, der sehr pflegeaufwändig ist. Aber wenn man sich regelmäßig darum kümmert, kann man ihn auf einem schönen Niveau halten. Wir sind ein Kurort und da sollte auch der Friedhof entsprechend ausschauen“, fügte Puff an, der sich seit zwei Jahre um die Anlage kümmert.

    In einer Feierstunde erhielt die neue Urnenwiese vom Stadtpfarrer Georg Birkel und der evangelischen Pfarrerin Raphaela Holzinger den kirchlichen Segen und wurde seiner Bestimmung offiziell übergeben.

    Niemanden zur Last fallen

    Hierzu waren neben den Bürgermeistern der Adam-Riese-Stadt auch Stadträte sowie Bürger anwesend. „Viele Menschen haben Angst, was mit ihnen nach dem Tod passiert. Oft sind es praktische Überlegungen: Wer soll sich um die Grabstätte kümmern? Man möchte niemanden zur Last fallen. Andere haben keine nahen Angehörigen, die für ein Begräbnis sorgen wollen oder auch können“, so Pfarrerin Holzinger in ihrer Ansprache. Da ist es gut, dass es einen Ort wie diesen gibt, auf dem Menschen ihre letzte Ruhestätte finden können.

    „Nachdem die bisherige Urnenwiese neben der Aussegnungshalle erschöpft ist, musste eine neue letzte Ruhestelle entstehen. An dieser Stelle waren vor langer Zeit Erdgräber angedacht – es waren auch schon Fundamente dafür vorgesehen. Aber mit Zunahme der Urnenbestattung kamen wir zum Entschluss eine Urnenwiese hier entstehen zu lassen. Die Anlage bietet eine würdige, naturnahe Art der Urnenbeisetzung, die ganz ohne Grabpflege auskommt.

    Auch auf dem Lande nehmen die Fälle zu, bei denen Angehörige, sofern überhaupt vorhanden, weit entfernt sind oder einfach nicht mehr die Zeit aufbringen können oder wollen, um ein Familiengrab in Ordnung zu halten“, erklärte Bürgermeister Mario Schönwald.

    Unter „anonymer Bestattung“ versteht man die Beisetzung eines Verstorbenen ohne ein individuelles Grabzeichen. Dabei findet meist eine Urne mit den sterblichen Überresten in einer Urnen-Gemeinschafts-Anlage ihren letzten Platz, wobei den exakten Beisetzungsort nur die Friedhofsverwaltung kennt.

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