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BAD STAFFELSTEIN: Vertreterversammlung der RV Bad Staffelstein

BAD STAFFELSTEIN

Vertreterversammlung der RV Bad Staffelstein

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    Christoph Bäumel, Thorsten Schweigert und Dietmar Zwillich (beide wieder gewählt) , Bernhard Storath und Norbert Gellert sind Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates (v. li.).
    Christoph Bäumel, Thorsten Schweigert und Dietmar Zwillich (beide wieder gewählt) , Bernhard Storath und Norbert Gellert sind Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates (v. li.). Foto: Monika Schütz

    Die 45. ordentliche Vertreterversammlung der Raiffeisen-Volksbank (RV) Bad Staffelstein eG in der Adam-Riese-Halle war gut besucht. Kein Wunder: Hier gab es die aktuellen Zahlen zum Geschäftsjahr 2021, Einblicke in Finanzen, Pläne und Stabilität der Bank.

    Und es gab die Möglichkeit, wie bei allen Versammlungen unter dem Tagesordnungspunkt „Sonstiges“ – Aufsichtsratsvorsitzender Bernhard Storath bezeichnete ihn schmunzelnd als „Unvorhersehbares“ – seine Fragen, Wünsche und Kritik loszuwerden. Das nutzten einige der Anwesende auch. Sie waren die Vertreter der aktuell 6222 Mitglieder, waren von ihnen gewählt worden. Rund die Hälfte – nämlich 64 von 130 – fanden sich zur Vertreterversammlung ein. Wegen Corona konnten die vorigen Treffen nur virtuell stattfinden.

    Zinsentwicklung, Digitalisierung und viele weitere Herausforderungen

    Bernhard Storath hielt die Eröffnungsrede. Was ihm nicht so gefiel, war, dass er einiges vom Blatt ablesen musste – „ja, es gibt bestimmte Regularien einzuhalten“, lenkte er ein. Was ihm hingegen gut gefiel, war die RV: „Sie und ihr könnt euch auf eure RV Staffelstein, vor allem was die Geldgeschäfte angeht, verlassen!“

    64 stimmberechtigte Vertreter waren zur Versammlung in die Adam-Riese-Halle gekommen.
    64 stimmberechtigte Vertreter waren zur Versammlung in die Adam-Riese-Halle gekommen. Foto: Monika Schütz

    Die Zahlen, die er verlas, und die auch an die Wand projiziert wurden, sprachen für sich. Zinsentwicklung, Digitalisierung und viele andere Herausforderungen galt es anzupacken. Nach dem Grußwort von Bürgermeister Mario Schönwald, der hierbei die Gelegenheit nutzte, sich für die Spenden für das Pfingstferienprogramm zu bedanken, folgten Berichte von den beiden Vorständen Christoph Bäumel und Norbert Gellert.

    Ein persönlicher Gesprächspartner wird weiterhin sehr geschätzt

    Erneut blicke man auf ein besonderes Geschäftsjahr zurück. Die Pandemie habe zwar weitestgehend den Alltag geprägt, dennoch seien vielfach befürchtete Insolvenzen ausgeblieben. Insgesamt habe sich die Wirtschaft gut erholt.

    Christoph Bäumel: „Unsere Bank hat sich verändert und verändert sich auch weiterhin.“ Das klassisches Angebot persönlicher Beratung vor Ort sei Schritt für Schritt auf digitale Wege ausgeweitet worden. Aber Norbert Gellert weiß auch: „Unser Geschäftsmodell bleibt attraktiv. Ein persönlicher Gesprächspartner wird von vielen Kunden bei der Beratung und im Service sehr geschätzt!“ Dies zeige sich auch in den Zahlen des Geschäftsjahres.

    Höheres Kundenvolumen, höhere Bilanzsumme

    Vertreter Konrad Seelmannn sprach die Erhöhung der Kontogebühren an – er war nicht der Einzige.
    Vertreter Konrad Seelmannn sprach die Erhöhung der Kontogebühren an – er war nicht der Einzige. Foto: Monika Schütz

    Sowohl das Geschäftsvolumen, als auch die Ertragskomponenten der Bank hätten sich gut entwickelt. Die Entwicklung des Kreditgeschäftes habe mit einem Wachstum von 12,8 Prozent über den Planungen gelegen. Gleichzeitig hätten die bilanziellen Kundeneinlagen nahezu konstant gehalten werden können. Insgesamt habe sich die Bilanzsumme um 9,2 Prozent erhöht. Das betreute Kundenvolumen insgesamt liege zum Geschäftsjahresende bei 606 Millionen Euro und damit 8,1 Prozent über dem des Vorjahres.

    Der Zinsüberschuss sei mit 4,2 Millionen Euro moderat oberhalb des Vorjahresniveaus geblieben, der Provisionsüberschuss stieg 2,1 Millionen (Vorjahr 1,7 Millionen) gestiegen. In den mit 4,8 Milionen Euro leicht erhöhten Verwaltungsaufwendungen seien neben Investitionen in die Digitalisierung auch Neueinstellungen im Personalbereich enthalten.

    Dietmar Zwillich und Thorsten Schweigert im Aufsichtsrat

    Nach Ertragssteuern und der notwendigen Stärkung der Eigenkapitalbasis verbleibe ein Jahresüberschuss in Höhe von 292.000 Euro, so Vorstand Bäumel bei seiner Präsentation der Geschäftszahlen 2021. Damit könnten auch in diesem Jahr die Mitglieder angemessen beteiligt werden. „Wir schlagen der Vertreterversammlung die Zahlung einer Dividende in Höhe von zwei Prozent vor.“ Dies wurde einstimmig genehmigt.

    Nach der erfolgten Entlastung des Vorstandes und des Aufsichtsrates wurden Dietmar Zwillich und Thorsten Schweigert als Mitglieder des Aufsichtsrates wiedergewählt.

    Vertreterversammlung diskutiert über Girokonto-Gebühren

    Die deutliche Anhebung der Girokonto-Gebühren für Privatleute und Vereine und auch die geforderte Zustimmung zu den allgemeinen Geschäftsbedingungen waren rege diskutierte Themen. Gleich mehrere Vertreter eilten zu den Mikrofonen und hakten nach. Für Vereine gebe es als Ausgleich eine Spende in Höhe von 250 Euro, versicherte Christoph Bäumel. Der Vorschlag eines weiteren Vertreters, statt der Spende die Dividende von zwei auf drei Prozent anzuheben, wurde ebenfalls besprochen. Otto Weidner regte an, die Kontoführungsgebühren für Geringverdiener zu senken. Das gebe es ja schon für junge Bankkunden bis Anfang 20.

    Er fragte auch nach der Filiale in Ebensfeld, die durch den Banküberfall (2020) schwer beschädigt worden ist. „Muss die Bank da draufzahlen, oder seid ihr da versichert? Und was kostet das eigentlich?“, wollte er wissen. Rund 700.000 Euro Schaden seien damals entstanden, den die Versicherung übernehme. Allerdings liefen jetzt zwei Jahre später immer noch Prüfungen dazu, antworteten Aufsichtsratvorsitzender Bernhard Storath und Norbert Gellert.

    Finanzierung des „Neuner-Areals“ wird geprüft

    Die Abstimmung über die Wahlen zum Aufsichtsrat: Es gab 64-mal ein "Ja" für Dietmar Zwillich und Thorsten Schweigert.
    Die Abstimmung über die Wahlen zum Aufsichtsrat: Es gab 64-mal ein "Ja" für Dietmar Zwillich und Thorsten Schweigert. Foto: Monika Schütz

    Kosten entstünden der Bank hier dennoch, da sie selbst einen Umbau vorantreibe, etwa den Geldautomaten auslagert. Bis zur geplanten Eröffnung am 30. Juni werde das Bauvorhaben nicht fertig, wohl aber Ende September.

    Derzeit prüfe die RV die Finanzierung des Projektes „Neuner-Areal“, auf dem eine Tagespflege mit Wohnungen und Büro entstehen soll. Zur Nachfrage von Otto Weidner, ob sich die Mitglieder finanziell beteiligen könnten, sozusagen als Investoren, gab es ein „Nein“ von Bäumel. Hier gebe es einen Betreiber. Der Genossenschaftsgedanke mit einer Beteiligung sei aber interessant: innovative Investitionen – warum nicht, so Christoph Bäumel.

    2021 in Zahlen 6.222 Mitglieder – das ist ein leichtes Minus von 0,37 Prozent, durchschnittlich 47 Mitarbeiter – das sind plus 4,44 Prozent. Erträge: 7,176 Millionen (plus 7,57 Prozent). Aufwendungen: 5,022 Millionen (plus 3,02 Prozent). Betriebsergebnis vor Bewertung und Steuern: 2,154 Millionen (plus 19,93 Prozent). Bilanzsumme: 349,528 Millionen (plus 9,18 Prozent). Ausgereichte Kredite: 172,646 Millionen (ein deutliches Plus von 14,06 Prozent). Verwaltete Kundengelder: 435,767 Millionen (plus 5,9 Prozent). Gesamtkapitalquote: 17,8 Prozent (plus 1,2 Punkte). Cost-Income-Ratio (Aufwands-Ertrags-Relation): 70,9 Prozent (minus 5,2 Punkte). Liqiditätsdeckungsquote: 133,7 Prozent (plus einen Punkt). Der komplette Jahresabschluss zum 31. Dezember 2021, Lagebericht, Bericht des Aufsichtsrates und Wahlordnung liegen seit 31. Mai in der Hauptstelle in Bad Staffelstein, Bahnhofstraße 3, zur Einsicht für die Vertreter aus (Vertreterausweis nicht vergessen). (ds)

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