Für die beiden Veranstaltungstage Freitag und Samstag hatte Michael Lieb fünf bekannte Comedians eingeladen: Sie alle sind bekannte Gesichter aus dem Fernsehen und sie alle waren bereits einmal im Staffelsteiner Hof aufgetreten. „Wir begrüßen Sie im ausverkauften Hofgartenstadion“, rief Veranstalter Michael Lieb mit Augenzwinkern und EM-Referenz den rund 150 Gästen zu.
Sicherheit durch FBI

Weil es auf der ganzen Welt immer krimineller zugehen würde, hatte Lieb zwei Geheimagenten eingeladen. Sicherheitshalber. „Lubber und Babbo“ schienen hierfür genau richtig. Der in schwarz gekleidete Lubber alias Thomas Klug und Matthias Schmelzer als Babbo, der wie ein Nussknacker aussah. Nein, verteidigte er sich, er sei ebenfalls Agent und zwar FBI von König Ludwig I. Wobei FBI selbstverständlich für Fränggischer Bolizei Agent stehe. „Sind Fallschirmjäger im Publikum?“ fragte Lubber in die große Runde. Kein einziger Finger hob sich. „Macht ihr überhaupt was in eurer Freizeit?“ Erstes Gelächter aus dem Publikum folgte.
Das steigerte sich zu wahren Lachstürmen, als Lubber von seinem Eheleben erzählte. Hat doch tatsächlich seine Frau mehr Abwechslung gewünscht und Doktorspiele gefordert. Schlecht, wenn man nicht privatversichert sei, da gäbe es keine Sonderleistungen.

Nicht mit Sonder- sondern mit einer Spitzenleistung trat als zweiter Künstler Alexander Göttlicher auf. Manch einer wunderte sich, dass während der Sketche der „Hausdiener“ Daniel Künzel auf einem Tablett kleine Oblaten an die Gäste verteilte. Der Franke ist grundsätzlich ein Pessimist: er geht zum Metzger und fragt: „An Presssack ham Sie net?“ juckte Göttlicher derweil.
Zum Thema Sicherheit wusste er wichtige Neuigkeiten: in Deutschland würden alle abgehört, bis auf die Oberpfälzer. Die würden die Amis nicht verstehen. „Dou in dem Teich net boudn - dou is a Schnappschildkröt, die beißt dich nei dein Houdn“ - so ein Warnschild würde doch keiner deuten können.
Singen und Jodeln
Danach war das Publikum gefordert: „Nehmt die Oblaten zwischen die Lippen und singt Papperlapapp.“ Das klappte wunderbar. Göttlicher war voll in seinem göttlichen Element, dem Witze erzählen: „Treffen sich ein Kartoffelsalat und vier Bier im Magen. Da gluckert es von oben. Wer bist du, fragt der Kartoffelsalat. Ich bin ein Nussschnaps, den hat der Wirt Michael ausgegeben, so die Antwort. Drei, vier Mal geht das so. Dann kommt ein weiterer Nussschnaps. „Leute macht Platz“, sagt der Kartoffelsalat, „diesen Michael schau ich mir mal an!“ Schallendes Gelächter.
Putzfrau Ines Procter hatte indes mit ihrer Tochter ihre liebe Not. Die sei wieder zuhause eingezogen. „Ich komm mir vor, als ob meine Mutter wieder da wäre“, jammerte Procter.
Nach einer kurzen Pause trat Gery Gerspitzer auf die Bühne. Er ist der Mann mit der Gitarre. Er ist der Mann, der wie kein anderer Lieder und Jodler des jüngst verstorbenen Fredl Fesl präsentiert. Herrlich köstlich waren die Übersetzungen der Unglücksgeschichte auf der Alm, als die Kuhbusen-Masseuse in die Jauchgrube stürzte: „Als das Ufer sie erklommen, hat ihr Gesicht Sonnenbräune angenommen. Oder wie übersetzt ihr denn: ,Als sie wieder aussi kemma is, war ihr G´sicht voller G´schiss?‘“

Die Gäste waren ziemlich erschöpft vom vielen Lachen, da betrat schwankend und wankend eine „Dame “ die Bühne. Wolfgang Düringer war in die Rolle der angetüdelten Weinprinzessin Appolonia die 17. geschlüpft.
Mit Krönchen, bunter Schärpe, einem Kleid der „Marke Litfaßsäule“ und einem ordentlicher Rausch im Gesicht erzählte die Prinzessin von ihrem abenteuerlichen Treffen mit den anderen Prinzessinnen.
Die musikalische Umrahmung gestaltete erstmalig Keyboarder und Sänger Roland Fox – er war kurzfristig für den erkrankten Rainer Bauersfeld eingesprungen. Für die technische Perfektion mit Ton und Licht sorgte Markus „Subi“ Scharfenberg.