Es wird mit Sicherheit eines der Highlights im Kalender der Kulturinitiative Bad Staffelstein, wenn am 29. März Udo Langer und Markus Spiethaler live im großen Seminarraum in Kloster Banz zu „Nosferatu“ ihre Musik aufführen.
Zur Einstimmung und zur Vertiefung hatte das KIS-Team daher in die Alte Darre eingeladen, um den Zuhörerinnen und Zuhörern den Zugang zur Materie zu erleichtern und um ein paar Appetithappen Live-Musik zu servieren. Und ganz nebenbei fand an diesem Abend auch der offizielle Release der CD „Nosferatu“ statt.
Gäste im Wohnzimmer
Doch vor der Kür steht bekanntlich die Pflicht, und die bestand in diesem Fall aus einem launigen Markus Häggberg, den man als „Koryphäe“ für die Filmkunst eingeladen hatte. Grantig-grummelig kam er im Morgenmantel auf die Bühne, die er als sein Wohnzimmer ansah. Scheinbar störte er sich am Publikum, beklagte, er habe noch nichts zu Essen bekommen und zauberte einen Rollmops aus der Tasche, was für die ersten herzhaften Lacher sorgte, die seine Laune aber nicht verbesserten. Erst als man ihm mitteilte, er bekäme schließlich Gage, änderte sich seine Miene und er wurde zur Freundlichkeit in Person und zeigte in seinem folgenden Vortrag, warum man ihn eingeladen hatte.
Über die Anfänge der Filmkunst schlug er den Bogen zum Roman „Dracula“, der die Blaupause für „Nosferatu“ ist, schlenkerte zum Regisseur und dessen Leben, wusste über die verschiedenen Drehtechniken zu berichten und konnte so den Kreis zum modernen Film schließen.

Nach einer kurzen Pause wurde es dann musikalisch. Udo Langer und Markus Spiethaler erzählten von den Anfängen des Projekts, das, und das wunderte am Ende niemanden, mit auf einer Idee von Markus Häggberg beruhte. Schon vorher hatte Langer geplant, einen Stummfilm mit neuer Musik zu vertonen, an Nosferatu hatte er dabei allerdings nie gedacht. Doch nachdem er sich den Film ohne die dazugehörende Musik angesehen hatte, war ihm klar, das ist der Film, den er machen wollte.
Neue Musik überlegt
Als er dann durch eine Fügung Markus Spiethaler, den er aus den Augen verloren hatte, wieder traf, nahm das Projekt an Fahrt auf. Gemeinsam komponierte man, probierte, übte, probte und feilte am Klang, bis dann im Herbst 2024 die ersten Vorstellungen in Kronach und auf der Naturbühne in Trebgast folgten. Inzwischen mit dem zweiten Platz für die beste Filmmusik ausgezeichnet nahm man auch eine CD-Version in Angriff, die man an diesem Abend in der Alten Darre vorstellte.
Atemlos lauschte das Publikum nicht nur den Ausführungen der beiden Musiker, die tiefe Einblicke ihn ihr Schaffen gewährten und die Zuhörerinnen und Zuhörer mitnahmen in die Welt der Entstehung eines solchen Kunstwerkes. Dazu die eingehende Musik, untermalt mit Videosequenzen, die Lust auf mehr machten. Am Ende dann noch die Premiere eines neuen Videos zum Film und zur Musik sorgten für einen letzte Überraschung. Langanhaltender Applaus am Ende der Vorstellung und die Nachfrage nach Karten für den 29. März rundeten einen mehr als gelungenen Abend mit Künstlern zum Anfassen ab.