Wer behauptet hier, Wanderungen bewirken nur dann etwas für die Gesundheit, wenn man danach jeden Knochen einzeln spürt und vor lauter Muskelkater anschließend drei Tage gebückt durch die Gegend läuft.
Es kommt darauf an, dem inneren Schweinehund grundsätzlich die lange Nase zu zeigen. Für nicht mehr ganz so fidele ältere Wanderfreunde, als Einstieg nach einer OP oder für den Fall, dass man nach Feierabend etwas für den Körper tun will, aber nicht mehr fünf Stunden dranhängen will, bietet sich der Terrainkurweg Nummer 1 an.

Dieser weist zwar lediglich eine Länge von 3,8 Kilometern auf sowie einen durchgängig flachen Verlauf. Was den Reichtum an Eindrücken anbelangt, die hier dem Wanderer zuteil werden, braucht sich aber auch diese kürzeste der sechs Terrainkurwege nicht verstecken.
Los geht es am Erlebnisbad „Aqua Riese“
Los geht die Reise per pedes am Erlebnisbad „Aqua Riese“ am Rande Bad Staffelsteins, wo es im übrigen eine Menge Parkplätze gibt. Zum Auftakt begeben wir uns nicht in Richtung des nahe liegenden Campingplatzes, sondern stadtauswärts über die Seestraße in Richtung Norden und biegen vor der zweiten kleinen Brücke links ab auf den Rundweg um den Ostsee.
Natur nur Katzensprung von Kurstadt entfernt

Rechter Hand grüßen die Mainauen, in einigen Kilometern Entfernung erhebt sich das geschichtsreiche Kloster Banz. Einheimische wie am Obermain regelmäßig weilende Urlauber kennen und schätzen den Ostsee.
Hier bei Bad Staffelstein ist die Natur wirklich nur einen Katzensprung von der Kurstadt entfernt, ein echter Pluspunkt des Geburtsortes von Rechenmeister Adam Riese. Gut möglich, dass am Ufer des Ostsees auch der eine oder andere Angler sitzt oder uns ein schwitzender Jogger begegnet.
Wandern zwischen Ost- und Mittelsee
Wer auch immer unseren Weg kreuzt, wir lächeln entspannt zurück und biegen schließlich auf dem Feldweg erneut links ab, und wandern nun quasi weiter zwischen dem Ostsee und dem rechts befindlichen Mittelsee. So gelangt der Wanderfreund zum bei schönem Wetter sonnigen Pfad am nördlichen Ufer des Mittelsees. Unterwegs steht bei Bedarf die eine oder andere Sitzbank zur Verfügung.
Rotes Herz und Pulszeichen
Auf Höhe der als Treffpunkt oder zum Einkehren beliebten Riedseehütte folgen wir erneut links abbiegend der weiteren Route des Terrainkurwegs 1, der wie die übrigen fünf Terrainkurwege mit einem roten Herz und einem Pluszeichen und in diesem Fall eben der Zahl 1 an einigen Stellen der Wegeführung markiert ist.
Nach einem kurzen Stück durch waldiges Gelände betreten wir nun den Kurpark an dessen südwestlichem Eingang.
Kurpark lädt zum Spaziergang ein
Der herrliche, von einem engagierten Gärtnerteam gepflegte Kurpark lädt zu einem ausführlichen Rundgang ein. Linker Hand befindet sich ein runder Säulentempel, genannt „Monopteros“, im weiteren Verlauf beispielsweise auch ein Skulpturenring mit acht Werken des Künstlers Professor Wilhelm Uhlig.
Eine Wohltat für Augen wie Gemüt bildet außerdem der von zahlreichen Sitzbänken umgebene Brunnen mit abwechselndem Fontänenbild. Die höchste Fontäne reicht stolze sieben Meter in die Höhe.
Ein echtes Freiluftinhalatorium

Aus gesundheitlicher Sicht wärmstens ans Herz gelegt werden kann ein Aufenthalt beziehungsweise Spaziergang entlang der beiderseits des Brunnens angelegten Gradierwerke. Man kann mit Fug und Recht wirklich von einem „Freiluftinhalatorium“ sprechen. Die Gradierwerke haben jeweils Laubengänge, in den salzhaltige Luft eingeatmet und dessen wohltuende Wirkung genossen werden kann. Durch die über Schwarzdornbündel herab rieselnde, bis zu 23-prozentigeSole ergibt sich ein ausgesprochen gesundheitsförderndes Luftklima.
Gradierwerke eignen sich zur spontanen Wellnesskur
Die Gradierwerke, die bis in den Spätherbst hinein betrieben werden und für die Öffentlichkeit frei und kostenlos zugänglich sind, eignen sich vor diesem Hintergrund zur präventiven Vorsorge oder einfach als spontane „Wellnesskur“, werden darüber hinaus aber auch für Heilbehandlungen genutzt .
Nach einem Körper wie Seele stärkenden Aufenthalt im Kurpark - wo auch einmal ein kurzer Plausch mit einem Urlauber oder einen Bekannten, dem man zufällig über den Weg läuft, nicht fehlen darf - verlassen wir diesen schließlich über dessen Haupteingang. Danach geht die Streckenführung vorbei am Eingang der bis über die bayerischen Landesgrenzen hinaus bekannten Obermain-Therme. Hier fällt der Blick des aufmerksamen Wanderers auf den Querkela-Brunnen als Hommage an die Zwerge, die – wie in der Auftaktfolge unserer Terrainkurweg-Reihe thematisiert – der Sage zufolge auf dem Staffelberg gelebt haben sollen.
Nun überquert der Wanderer des Terrainkurwegs 1 über eine kleine Brücke die Lauter. Hier heißt es anschließend links abbiegen, um so entlang des Flüsschens wieder zurück zum Ausgangspunkt zu gelangen. In Ufernähe wachsen hier etliche Weidenbäume.
Zahlreiche reizvolle Facetten
Auch dieser kurze Terrainkurweg - mag er auch nicht die von hartgesottenen Wanderern gewünschte Intensität aufweisen - ist also gespickt mit etlichen reizvollen Facetten und verbindet so gesunde Bewegung mit verschiedenen die Sinne ansprechenden Eindrücken.