Sie war die Allererste. Sie war diejenige, die 2006 die Tradition begründete. Sie war diejenige, die mit gekröntem Haupt, mit dem damaligen Landrat Reinhard Leutner Walzer tanzend den Auftakt für die königliche „Dynastie“ setzte: Désirée Uhl war die erste Bad Staffelsteiner Thermenkönigin, die die Obermain-Therme, die Badstadt und die Region weit über die Landkreis- sowie Landesgrenzen bekannt und berühmt machen durfte. Die ehemalige Königin lebt mittlerweile „inkognito“ im englischen Königreich, in Bishop's Stortford in der Grafschaft Hertfordshire, rund 50 Kilometer nordöstlich von London. Derzeit ist die 36-jährigen Physiotherapeutin und Osteopathin mit ihrem „Kleinsten“, das erst vor wenigen Wochen das Licht der Welt erblickte, in Mutterschutz. Mit dieser Redaktion sprach die „Queen“ über Highlights ihrer Regentschaft wie den Deutschen Königinnentag sowie ihre Krönungszeremonie und verrät, wie sich ihr Leben seither verändert hat.
Frage: Was hat Dich damals dazu bewegt, Dich als Thermenkönigin zu bewerben?
Désirée Uhl: Mein Opa hat es vorgeschlagen, und ich habe mich dann auf gut Glück beworben.
Wie hat sich Dein Leben durch Deine Amtszeit verändert? Wirkt es bis heute nach?
Désirée Uhl: Für mich war es ein unglaubliches und unvergessliches Erlebnis, das ich nie vergessen werde! Vor allem, weil ich die Erste war. Die Leute haben so positiv auf das Ganze reagiert, dass ich mich sehr wohl der Rolle gefühlt habe. Ich denke immer noch gerne an die Zeit zurück und freue mich, wenn ich mein Erinnerungsalbum anschaue.
Wirst Du nach wie vor erkannt?
Désirée Uhl: In Bad Staffelstein und Umgebung schon, aber ich wohne und arbeite ,inkognito‘ in einem anderen Königreich.
Was konntest Du Positives aus Deiner Amtszeit mitnehmen?
Désirée Uhl: Ich habe viel mehr mit anderen unternommen seitdem, und es hat mein Selbstbewusstsein gestärkt. Ich habe meine Heimat noch mehr zu lieben und schätzen gelernt, denn ich habe mich als Kind immer gefragt, warum Touristen Urlaub in Bad Staffelstein machen. Das habe ich aber dann als Thermenkönigin verstanden.
Hast Du besondere Erinnerungen beziehungsweise an Erinnerungsstücke an die Zeit?

Désirée Uhl: Eine Erinnerung ist der erste Tanz, ein Walzer, bei meiner Inthronisierung mit dem ehemaligem Landrat Reinhard Leutner, und ich habe erst am Tag selbst Walzer tanzen gelernt. Dann hat er mir während des Tanzes ins Ohr geflüstert: „Des hast aber noch net oft gmacht, oder?“ Ich habe gelacht und geantwortet: „Na ja, aber dafür, dass ich es heute erst gelernt habe, ist es doch gut, oder?“ Daraufhin haben wir nur gegrinst und weiter getanzt.
Was war Dein schönstes Erlebnis?
Désirée Uhl: Das deutsche Königinnen- und Königstreffen. Ich habe viele andere Königinnen und Könige kennengelernt. Es war interessant, sich mit ihnen auszutauschen. Es war ein ganzes Wochenende, an dem viel getanzt und gelacht wurde. Zum Abschluss fand ein Festumzug statt, an dem jede Königin in ihrem eigenen Trike durch die Stadt gefahren wurde.
Warum ist es sinnvoll und wichtig, dass Bad Staffelstein eine Thermenkönigin hat?
Désirée Uhl: Damit so eine schöne Stadt repräsentiert wird und damit auch andere die Schönheit der Gegend entdecken können. Außerdem wurde das Amt bis jetzt sehr von den Bürgerinnen und Bürgern begrüßt. Es ist eine einmalige Gelegenheit für andere, in die Rolle der Thermenkönigin zu schlüpfen.
Was machst Du aktuell?
Désirée Uhl: Ich wohne und arbeite in England. Ich habe einen Mann und zwei Kinder. Da das Kleine erst ein paar Tage alt ist, bin ich erst einmal im Mutterschutz.
Was würdest Du künftigen Bewerberinnen mit auf den Weg geben?

Désirée Uhl: Seid einfach ihr selbst, verstellt euch nicht und habt Freude daran, was ihr macht. Kauft euch gute und bequeme Schuhe! Manchmal wird es spät, und man muss lange stehen. Macht euch außerdem nicht die Mühe, vor einem Auftritt Reden zu schreiben. Oft mal plant man, etwas Bestimmtes zu sagen, und dann nimmt jemand anderes das vorweg und man muss schnell improvisieren und etwas anderes sagen.