„Mozart muss man mögen, spätestens nach dieser Science-Fiction-Komödie sieht man den Maestro mit anderen Augen“, schwärmte Jutta Rauter vom Fränkischen Theatersommer vor Beginn des Musikabends im Kurpark. Sie sollte recht behalten. In knapp zwei Stunden erfuhren die rund 60 Zuschauer am Donnerstag so einige interessante Wesenszüge über den in Salzburg geborenen Komponisten.
Dem weiblichen Geschlecht war er nicht abgeneigt, frivole Bemerkungen gingen ihm bedenkenlos über die Lippen und die Leibspeise, „jo, die woar Wachteln und a Glaserl Wein“ Das recherchierte zumindest die Musikerin Konstanze (Gitti Rüsing), die eine große, innige Liebe zu ihrem „Wolferl“ in der Brust trägt. Eine lebensgroße Wachsfigur des Genies steht immer in ihrer Nähe. Konstanze will alles wissen über ihr Idol und „googelt“, bis die Tasten glühen. „Zum Materialisieren mit Sternenstaub bestreuen“, rät ihr die Suchmaschine. Zögernd folgt sie dem Rat – und fällt vor Schreck fast von der Bühne, als die Figur zum Leben erwacht. Die Zuschauer sind begeistert. Mozart - mit weißer Perücke, roter Samtjacke über dem weißen Rüschen-Hemd, schwarzer knielanger Hose, weißen langen Strümpfen und in schwarzen Schleifchenschuhen steht leibhaftig auf der Bühne in Bad Staffelstein.
Eigentlich hieß Mozart nicht Amadeus, sondern Theophilus
„A bisserl antatschen mog er Sie“, fängt Mozart (Ninette Hofmann) an, der verdutzten Konstanze nachzustellen. Eigentlich heißt er auch „a bisserl anders“, gibt er zu. Als Johannes Chrysostomus Wolfgangus Theophilus Mozart wurde er 1756 geboren. Das griechische „Theophilus“, das im Deutschen „Gottlieb“ heißt, änderte er ins Lateinische „Amadeus.“

utz Backes, der Autor dieses Stückes, das vom Ensemble des Fränkischen Theatersommers Landesbühne Oberfranken gespielt wurde, saß im Publikum und erlebte vergnügt mit, wie Mozart sich ans Klavier setzte und einige seiner brillanten Kompositionen spielte. Bei „Das Veilchen“ und vor allem bei der Klaviersonate „Rondo alla Turka“, die auch als Türkischer Marsch im damaligen Europa sehr berühmt wurde, gab es Bravo-Rufe von den Zuschauern. Mozart komponierte Opern („Die Zauberflöte“), Klavier- und Klarinettenkonzerte, Kirchenmusik und mehr als 50 Sinfonien.

Aber das wusste keine besser, als die nicht mehr ganz taufrische Kammersängerin, die Gitti Rüsing als zweite Rolle spielte. Sie stimmte die „Königin der Nacht“ an. Bravourös. Erstklassig am Klavier: Mozart, alias Ninette Hofmann.
Kleine erotische Annäherungen und große Kompositionen
Die kleinen erotischen Annäherungen („Ihr gefallt?s mir und meiner Flöte“), eine durchweg gelungene Auswahl und Vorstellung aus Mozarts Biografie und ein grandioses Klavierspiel seiner Kompositionen waren perfekt arrangiert. Das sah das Publikum genauso und spendete reichlich Applaus.

Die nächsten Aufführungen Der Theatersommer Fränkische Schweiz ist am 30. Juni um 20 Uhr mit „Don Quijote und Sancho Pansa“ in Gut Kutzenberg zu erleben. Die Zufahrt erfolgt über die Straße von Ebensfeld in Richtung Prächting und ist ausgeschildert. Zuvor wird eine Bilderausstellung von den Künstlern „Rote Katze Bayreuth“ eröffnet. Am 15. Juli um 19 Uhr wird „Ein Sommernachtstraum“ von William Shakespeare im Kurpark Bad Staffelstein gespielt. Tickets gibt es im Kur und Tourismus Service Bad Staffelstein, Tel. (09573) 33 120, beim Theatersommer Hollfeld unter Tel. (09274) 94 74 40 oder im Kurhotel unter Tel. (09573) 33 30. Die Veranstaltungen entfallen bei Regen.