Glückliche Gesichter bei der Pressekonferenz im Fürstenzimmer: Nicht nur, dass der Vorsitzende der Hanns-Seidel-Stiftung (HSS) Markus Ferber live aus München zugeschaltet war – Hausherr Michael Möslein begrüßte vor allem Professor Hans-Peter Niedermeier. Dieser ist Mitglied in der Jury, die auch 2021 drei Nachwuchskünstler mit dem je mit 5000 Euro dotierten Förderpreis auszeichnete. Wegen der Coronakrise durften schon im Vorjahr die jungen Liedermacher nicht auf die Bühne.
Mittels eines Live-Stream Konzertes konnten sie dennoch ihre herausragenden Fähigkeiten präsentieren und erreichten im Netz um die 30 000 Fans. Auch in diesem Jahr sind wieder drei junge Liedermacher ausgezeichnet worden. Die Nachwuchskünstler müssten dazu ganz bestimmte Kriterien erfüllen, nämlich ausschließlich eigene Texte oder Lieder präsentieren und zwar in deutsch, zudem nicht älter als 40 Jahre alt sein, erklärte Professor Niedermeier.
„Heuer haben sich rund 100 Künstler beworben.“
Dr. Jutta Möhringer, Hanns-Seidel-Stiftung
„Heuer haben sich rund 100 Künstler beworben“, freute sich Dr. Jutta Möhringer von der Begabtenförderung der HSS. Vielen hätte dieser Wettbewerb schon als Sprungbrett in eine unvergleichliche Karriere gedient, nannte sie die Beispiele Willi Astor, die Band Rosenstolz oder Bodo Wartke: „Die haben‘s geschafft!“

Die diesjährigen Gewinner hatten sich, wie auch die anderen Teilnehmer des Wettbewerbes „Nachwuchsförderpreis“, in und mit einem Video vorgestellt. HSS-Vorsitzender Markus Ferber stellte die drei Preisträger für nächstes Jahr, für 2022 vor: Alexandra Janzen, Georg auf Lieder und Max Prosa. Alle drei präsentieren sich dem Publikum am großen Abend „Lieder auf Banz – Ein Abend mit Freunden“ am 1. und 2. Juli. Man darf also gespannt sein.
Einst Frontfrau einer englischsprachigen Rockband
Die Wahl-Berlinerin Alexandra Janzen stand bereits in Peking und der Türkei vor mehr als 20 000 Menschen auf der Bühne, sie war Frontfrau einer englischsprachigen Rockband mit Plattenvertrag und sie spielte und sang am Tag der Deutschen Einheit beim großen Konzert am Brandenburger Tor.
Die 39-jährige Liedermacherin ist gebürtig aus Halle und beschloss, alles auf Null zu setzen und wieder ganz von vorne anzufangen. In Deutschland. „In meinen Liedern geht es um Mut - um sehr viel Mut“, stellte sie sich im Videoclip vor. Im Februar erschien ihre Single „Am Fenster“, ein klassisches Singer Songwriter Lied, das von der aktuellen Ausnahmesituation geprägt ist.
Der einstige Straßenmusiker mit brasilianischen Wurzeln
Georg auf Lieder hat brasilianische Wurzeln. Der 32-Jährige nimmt seine Zuhörer mit auf eine melancholische Reise, sein mittlerweile drittes Album nennt er schlicht „Georg auf Lieder“. Es sei eine Sammlung prägender Momente, bekennt der ehemalige Berliner Straßenmusiker.
Wer mit seinem Ohr in Georgs andere beiden Alben „100 Prozent ich“ und „Alexanderplatz“ reinhört, merkt aber bald, dass Georg von Lieder auch anders klingen kann: zerbrechlich, fordernd, versöhnlich - eben wie das Leben selbst.
Ein kluger Kopf mit offenem Blick
Max Prosa ist Anfang 30, mit vielen wilden Locken auf dem klugen Kopf. Er dichtet, er singt, er spielt Gitarre. Ein offener Blick links und rechts des Wegesrandes, neugierige Schlenker und verbummelte Moment sind Inhalte in seinen Geschichten.
Max Prosa ist der Singer/Songwriter mit Physik-, Philosophie-, - und Popmusik-Studium. Kein geringerer als Leonard Cohen selbst bedankte sich bei ihm für die deutschsprachige Interpretation des Überhits „Hallelujah“. (ds)