Für Andreas Pfarrdrescher, den Ortssprecher von Kaider, Schwabthal und End, war er es großer Schock: Aus den Sozialen Medien erfuhr der Gastronom am Sonntag, dass der Schwarze Adler, gerade einmal 400 Meter Luftlinie entfernt, seine Tore vorerst für immer schließt.
„Es ist sehr bedauerlich, da der Schwarze Adler ein alteingesessener Gastronomiebetrieb ist“, sagt er merklich betrübt. „Der Hotel-Gasthof wird dem Tourismusmekka Bad Staffelstein und seinen Ortsteilen sehr fehlen.“ Ein Dorf End ohne „seinen“ Schwarzen Adler sei undenkbar.
Der Schwarze Adler war ein Publikumsmagnet, hat viele Leute in den Lautergrund gezogen“, sagt Pfarrdrescher voller Respekt. Die Gastronomiebetriebe in Schwabthal und End hätten sich immer ausgetauscht und sogar gegenseitig geholfen, da ja jeder ein anderes Klientel anspreche. „Wir haben ein homogenes Verhältnis. Wo immer möglich, haben wir Synergieeffekte genutzt“, so Pfarrdrescher. „Wenn bei mir die Zimmer oder der Gastraum voll waren, empfahl ich Gästen, die nicht mehr unterkamen, gerne die Kollegen.“ Und als Serviceleistung rief er dort an, um für den Gast auf Nummer sicher zu gehen. „Der Gast wiederum war für Tipps dieser Art dankbar.“ Eine gewinnbringende Situation für alle Seiten.
Als ehemaliger Kicker des Schwabthaler SV kann er sich noch gut erinnern, als der Schwarze Adler das Vereinslokal der Sportler war, ehe Sportplatz und Sportheim gebaut wurden. Auch die SSK Schwabthal-Frauendorf kehrte hier gerne ein.
„Vor allem aus dem Coburger Land kamen viele Gäste für Kaffee und Kuchen“, so Pfarrdrescher weiter. „Der Schwarze Adler bekam stets ein gutes Feedback, vor allem auch aus den Nachbarlandkreisen.“ Als ehemaliger Stadtrat hat er auch den Stadtsäckel im Blick: „Tourismus und Gastronomie sind für die Stadt Bad Staffelstein wichtige Einnahmequellen.“ Nun fällt zumindest der Beitrag aus End weg. „Das sind wichtige Einnahmen, die dem Wirtschaftskreislauf nun fehlen. Ich hoffe, dass die anderen heimischen Betriebe das auffangen können, so dass wir unsere Gäste nicht verlieren.“
Sowieso grassiere in der Gastronomiebranche noch sehr viel Angst, „eine Nachwirkung aus Corona-Zeiten, in der die Branche stark gelitten hat.“ Pfarrdrescher möchte deshalb keine Prognose wagen, ob es gelingen werde, einen Nachfolger zu finden, „wenngleich ich es sehr hoffe. Sonst wäre das wahnsinnig schlecht für die Infrastruktur in der Region.“