Schon immer gab es Orte, die auf Menschen eine besondere Anziehungskraft ausüben. Dies sind Zonen mit erhöhter natürlicher Energie und hohem Wohlfühl-Potenzial für Menschen, Tiere und Pflanzen. Alle Lebewesen gedeihen an solchen Orten besonders gut und kräftig. Kraftorte sind ein großartiges Geschenk der Natur. Es gibt zahlreiche Literatur zur „Kraftorte in Franken“. Wahrlich ist Franken in vielerlei Hinsicht reich mit solchen Orten gesegnet.
Begleiten Sie mich auf den Weg zu mehreren dieser offenkundigen Orte. Der Mensch in Bezug zu Bäumen und Bäume in ihren Wachstumsformen sind dabei von besonderer Bedeutung.
Rastplatz zwischen zwei Kastanien Richtung Draisdorf
Für die Tour benutze ich mein Fahrrad. Ich starte in Wiesen. Nach rund 300 Metern Fahrt Richtung Draisdorf stoppe ich. Ein Rastplatz ist zwischen zwei Kastanienbäumen angelegt. Interessanterweise lassen sich vom äußeren Erscheinungsbild von Bäumen viele Erkenntnisse über feinstoffliche Kräfte der Umgebung ablesen. So ist – bei gleichem Alter – der rechte Baum erheblich kräftiger gewachsen. Ein Seitenast, der wie ein Elefantenrüssel aussieht, und weitere Verwachsungen im Baum lassen auf die Wirkung von Erdkräften schließen. Geübte Rutengänger können diese auch lokalisieren. Der Ausstrahlungspunkt ist unmittelbar neben dem Baum.
Ich verweile kurz und fahre weiter die Flurstraße entlang des Flurbereiches „Diepesbach“ zur Anhöhe auf den Döringstadter Berg. Der Blick von dort eröffnet Horizonte von der Giechburg bis weit ins Obere Maintal; eine herrliche Belohnung für die Anstrengung.
Die Marienkapelle mit ihrer Lindengruppe am Döringstadter Berg

Nun biege ich nach rechts ab in Richtung Marienkapelle. Das Gotteshaus mit der Lindengruppe kann wahrlich als Ort der Ruhe, Besinnung und Freude an Mutter Natur gesehen werden. Hier kommen mehrere Wanderwege vorbei. Neu ist der „Fränkische Marienweg“, dessen nächste Anlaufstationen Wiesen beziehungsweise Eggenbach sind. Die Marienverehrung nimmt in Franken einen besonderen Stellenwert ein.
Hobbyarchäologe Anton Köcheler zieht es immer wieder, wie er betont, an diesen Ort. Der Acker rechts der Kapelle beheimatete wohl eine frühgeschichtliche Siedlung, wie diverse Strukturen und Funde zeigen. Triebe rund um den Stammfuß der Linde links neben der Kapelle zeugen von einem Ort mit erhöhter Erdstrahlung.
Die Friedenslinde und ihre Geschichte bei Erlhof

Zufrieden und wieder gestärkt bewältige ich den leicht ansteigenden Weg. Tangiert wird dabei auch der Wallfahrerweg, der über den Poppenberg ins Maintal führt. Die abschüssige Schotterstraße verlangt eine gute Kontrolle über das Fahrrad. Ein letzter Blick in den Itzgrund, und es gilt die Kreisstraße zu queren. Mein Ziel: die Friedenslinde bei Erlhof.
Dort treffe ich auf Heinz Weiß, der in das Elternhaus seiner Frau eingeheiratet hat und mit meiner Familie schon über 50 Jahre hier wohnt. Familie, Urlaubsgäste und die Umgebung geben ihm Zufriedenheit, sagt er. Die Friedenslinde, die etwa 150 Meter an der Verbindungsstraße Richtung Eggenbach steht, sei eine von mehreren Linden, die zum Ende des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 in Erlhof gepflanzt wurde. Eine weitere sei noch übrig: Weiß zeigt auf die Linde gegenüber dem Anwesen. Auch hier weist die Wachstumsform auf erhöhte Erdstrahlung beziehungsweise viel Wasser im Untergrund hin.
Wo während der Napoleonischen Kriege französische Soldaten lagerten
„Gut erinnern kann ich mich, dass direkt am Stammfuß in Richtung der Straße eine Bank stand. Das Wachstum des Baumes verdrängte letztendlich diesen Sitzplatz“, erzählt Weiß. In den Wäldern des Höhenzuges Richtung Poppenberg lagerten während der Napoleonischen Kriege französische Soldaten, berichtet er. Diese verlangten der Bevölkerung der Umgebung die Versorgung mit Lebensmittel ab.

Ich fahre weiter zur Friedenslinde. Einzeln stehende Bäume in der Landschaft bezeichnet man auch als Wächterbäume. Sie heben sich hervor durch starken Wuchs und ihre Ausstrahlungskraft. Vor der mächtigen Linde – auch Naturdenkmal - mit einem Umfang von etwa fünf Metern hat die Gemeinde Ebensfeld eine neue Sitzgarnitur aufgestellt.
Ein stiller Ort der Besinnung und Meditation
Eine gute Rundumsicht eröffnet sich Richtung Coburg, Thüringer Wald und zu den Eierbergen. Die Atmosphäre an diesem Ort ist still. Jegliche Aktionen kommen zur Ruhe. Der Baum kann in dieser Atmosphäre wie ein weiser Lehrer wirken. Aus diesem Grund eignen sich diese Bäume zur Besinnung und Meditation. Die geheimnisvolle Ausstrahlung und Stärke solcher Bäume kann verdeutlichen, warum sie viele Kulturen als heilig ansahen und verehrten. Schon die alten Griechen sagten, dass in den Bäumen die Götter wohnten.
Die Betrachtung lässt die überhöhte Erdstrahlung auch am Äußeren erkennen: überdurchschnittlich viele Triebe am Fuße des Stammes und Wuchsanomalien am Stamm. Schon in geringer Höhe teilt sich der Baum. Es stockt einem nahezu der Atem, wenn man durch den Blätterwuchs hindurch in den Himmel schaut. Liegt hier doch der Beweis, dass Erdkräfte durch den Baum ins Universum aufsteigen!
Die Temperaturen sind mittlerweile bis auf 30 Grad angestiegen. Eine Abfahrt bis ins Maintal – nahezu ohne in die Pedale treten zu müssen – schafft durch den Fahrtwind angenehme Abkühlung.
Serie "Lieblingsplatz": Jeder kann mitmachen
Sie wollen auch Ihren Lieblingsplatz im Landkreis Lichtenfels vorstellen, weil er auf Sie einen ganz besonderen Reiz ausübt? Weil Sie finden, dass der "Gottesgarten am Obermain" mehr zu bieten hat als (Alter) Staffelberg, Vierzehnheiligen, Kloster Banz und all die touristischen Hauptziele? Dann seien Sie herzlich willkommen. Interessenten senden einen Text, der nicht länger ist wie 2000 bis 2000 Zeichen (inklusive Leerzeichen) und zwei bis drei aussagekräftige, drucktaugliche Bilder (bitte nicht verkleinern) via Mail an das Obermain-Tagblatt: redaktion@obermain.de, Stichwort "Lieblingsplatz". Wichtig ist, dass der Text in der Ich-Perspektive verfasst ist und mindestens eines der Fotos den Autor an seinem Lieblingsplatz zeigt.