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ZAPFENDORF: Zapfendorfer Freibad Aquarena öffnet 2020 nicht

ZAPFENDORF

Zapfendorfer Freibad Aquarena öffnet 2020 nicht

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    Für die Öffnung des Freibads Aquarena demonstrierten zahlreiche Bürger vor dem Zapfendorfer Rathaus.
    Für die Öffnung des Freibads Aquarena demonstrierten zahlreiche Bürger vor dem Zapfendorfer Rathaus. Foto: Johannes Michel

    Es war eine emotional geführte Diskussion. Die Marktgemeinderäte beteiligten sich rege, tauschten Argumente aus. Nach zwei Stunden fiel die Entscheidung mit zehn zu neun Stimmen, knapper hätte sie also nicht getroffen werden können: Das Zapfendorfer Freibad Aquarena öffnet in diesem Jahr nicht mehr. In sozialen Netzwerken und auch bei einer Protestaktion vor dem Rathaus zeigt sich, dass viele Zapfendorfer damit nicht einverstanden sind.

    Abstimmung mit den Füßen.
    Abstimmung mit den Füßen. Foto: Johannes Michel

    Schon in der konstituierenden Sitzung des Markgemeinderats am 13. Mai war es angeklungen, dass eine Schwimmbadöffnung auf der Kippe steht. Nach den Corona-Maßnahmen war die Auswinterung des Aquarena gestoppt worden, zum Zeitpunkt der Sitzung war somit nur das Nichtschwimmerbecken für die Saison bereit – und von der bayerischen Staatsregierung hatte es noch keine Signale gegeben, wie es weitergehen könnte. Diese folgten rund zehn Tage später – mit einer ersten Perspektive. Geschäftsleiter Markus Müller-Hoehne hatte in der konstituierenden Sitzung erklärt, die Entscheidung über eine Öffnung oder den Ausfall der Badesaison 2020 liege allein beim Gemeinderat.

    Weichen die Badelustigen dann auf Baggerseen aus?

    Mit Transparenten forderten die Bürger die Öffnung des Freibads.
    Mit Transparenten forderten die Bürger die Öffnung des Freibads. Foto: Johannes Michel

    Zwei Stunden lang wurden die Argumente ausgetauscht. Auf der Pro-Seite für die Öffnung stand vor allem die Frage, ob durch eine Schließung des Freibads nicht ein starkes Ausweichen auf die Baggerseen stattfinde, wo eine Hygieneüberwachung kaum möglich wäre. Auch das entstehende Defizit – Müller-Hoehne ging von bis zu 800 000 Euro statt der für eine normale Saison berechneten 400 000 Euro aus – sahen einige Räte als verkraftbar an. Auch zahlreiche Kontra-Thesen fanden sich – vom hohen Defizit über die ohnehin verkürzte Badesaison bis hin zum ausbleibenden Badespaß aufgrund der Hygieneregeln. Die Gemeindeverwaltung war zudem von einer Besucherbeschränkung auf 300 Personen, einem „Schichtbetrieb“ und der Beauftragung von Wachleuten ausgegangen. Auch wolle der Markt Zapfendorf nicht für einen eventuellen Corona-Infektionsherd verantwortlich sein müssen, wie Bürgermeister Senger erwähnte.

    Auf das Ende der Diskussion folgte die Abstimmung – zehn Räte sprachen sich gegen eine Öffnung in dieser Saison aus, das Schwimmbad bleibt damit bis mindestens Mai 2021 geschlossen.

    Sanierungsarbeiten während der Schließzeit

    Während der Schwimmbadschließung sollen allerdings einige Aufwertungen und Sanierungen erfolgen. Müller-Hoehne erwähnte im Gespräch mit dieser Zeitung die Renovierung der Wärmehalle, neue Spielgeräte für den Spielplatz, Verbesserungen am Planschbecken und neue Regelungstechnik.

    Im Nachgang zur Sitzung entstand in der Facebook-Gruppe „Unser Zapfendorf“ eine rege Diskussion zum Beschluss des Gemeinderats. Dort kam die Forderung auf, das Bad in der Zeit des Besucherstopps umfänglich herzurichten.

    Am 9. Juni versammelten sich zudem rund 30 Zapfendorfer vor dem Rathaus, um gegen die Entscheidung zu protestieren. Vorgetragen wurden hier die Argumente, dass gerade jetzt eine solche Einrichtung wie das Schwimmbad für Familien wichtig sei, dass die Badeseen in der Umgebung und ihr sensibler Naturraum zu stark belastet werden könnten und dass das Aquarena ohnehin eines der rar gesäten Highlights in Zapfendorf sei, womit der Ort durch die Schließung deutlich an Attraktivität verliere. Zudem wisse niemand, ob im Jahr 2021 nicht auch noch das Corona-Thema bestimmend sei. Und: Man sollte nicht die Frage der Wirtschaftlichkeit des Bades in den Vordergrund stellen.

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