Frauendorf Sechs Tage vor Weihnachten ist er offiziell als Ortsbeauftragter verabschiedet worden – die Stadt Bad Staffelstein hatte sich bei der Jahresabschlussfeier herzlichst für sein jahrzehntelanges Engagement bedankt. Nun ist Oswald Krappmann am ersten Weihnachtsfeiertag verstorben, wie seine Familie mitteilt.
Oswald Krappmann, vielen auch als „Ossi“ bekannt, war erst im Sommer von seinem Ehrenamt als Ortsbeauftragter zurückgetreten. 40 Jahre lang war er als Ortssprecher und Ortsbeauftragter von Frauendorf im Dienst und kümmerte sich als Bindeglied zwischen Bürgern und Rathaus um die Belange des kleinen Ortes im oberen Lautergrund.
Mehrfach ausgezeichnet
Auch als Stadtrat war der gebürtige Frauendorfer jahrelang im Einsatz: Von 1984 bis 2008 war er 24 Jahre lang CSU-Stadtrat und dazu in vielen Ausschüssen Mitglied. Dafür erhielt er 2008 nicht nur die Ehrenmedaille der Stadt Bad Staffelstein, sondern auch staatliche Auszeichnungen. Wissenschaftsminister und stellvertretender Ministerpräsident Hans Zehetmair verlieh ihm am 18. Mai 1994 die Ehrenmedaille des Freistaats Bayern, am 29. Juli 1996 bekam er die Urkunde des Bayerischen Ministerpräsidenten für langjährige Verdienste im Ehrenamt überreicht und im Jahr 2002 die Dankurkunde der Stadt. 2011 erhielt Oswald Krappmann die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
Oswald Krappmann prägte das Vereinsleben im oberen Lautergrund wie kein anderer. Er war Mitglied bei der Dorfgemeinschaft Frauendorf-Krögelhof, den Jagdgenossen, der Schützen und Soldatenkameradschaft, beim Verkehrsverein und von Beginn an beim SSV, beim Schwabthaler Sportverein. Hier war er nicht nur 35 Jahre lang Vorsitzender, sondern auch Gründungsmitglied. Krappmann setzte sich voller Energie ein für den Bau des Sportheims mit Sportanlagen – mit Unterstützung des damaligen Bürgermeisters Reinhard Leutner gelang ihm das 1988/89.
Für alle der „Ossi“
„Ossi“ – wie man ihn stets vertraut und doch respektvoll genannt hat – war maßgebende Kraft, dass das Frauendorfer Gemeinschaftshaus errichtet und der weithin sichtbare Zunftbaum aufgestellt wurde. Die Frauendorfer Feuerwehr lag ihm ebenfalls sehr am Herzen.
Oswald Krappmann sah sich außerdem leidenschaftlich gerne die Spiele seines SSV und des FC Bayern an oder bildete sich auf Studienreisen weiter. Wer ihn abseits des Trubels suchte, fand ihn oft an seinem Lieblingsplatz sitzend: an seinem kleinen Forellenteich.
Einmal erzählte er, dass er seinem Beruf bei der Thuringa Versicherung (jetzt Generali) ein halbes Jahrhundert treu geblieben ist. Seine Fachkompetenz und seine unkomplizierte Art haben ihn auch nach Eintritt in den Ruhestand bei vielen Bürgern im Gedächtnis bleiben lassen.
Oswald Krappmann hat drei Kinder, er wurde 83 Jahre alt. Durch die Feiertage verzögert sich die Urnenbeisetzung, der Termin für die Trauerfeier ist noch offen.
Das Obermain-Tagblatt wünscht der Familie viel Kraft in dieser schweren Zeit.