Die Fraktionsgemeinschaft „Vereintes Umland“ hat die Errichtung eines Gedenkweges beantragt, der an die Bombardierung Zapfendorfs am 1. April 1945 erinnern soll. Grundlage sind unter anderem historische Fundstücke wie Achsen und Räder des explodierten Munitionszugs, die im Zuge der ICE-Baumaßnahmen im Bereich des Bahnhofs freigelegt wurden. Sie sind aktuell im gemeindlichen Bauhof eingelagert sind.
Dritter Bürgermeister Andreas Schonath stellte dem Gremium die Grundidee sowie erste mögliche Standorte für den Gedenkweg vor. Angedacht sei die Gestaltung von etwa zehn Punkten im Gemeindegebiet, an denen – jeweils ergänzt durch Informationstafeln – historische Objekte oder Bilder präsentiert werden sollen. Als Beispiele nannte Schonath den Bereich um den Bahnhof, die Umgebung des ehemaligen Hofmann-Areals sowie die gegenüberliegende Metzgerei. Auch am nördlichen Ortseingang in der Nähe des Radwegs sei ein erster Standort denkbar, um Radfahrer direkt „abzuholen“.
Gestaltungskonzept erforderlich
Die Umsetzung solle bei möglichst geringen Kosten für die Gemeinde erfolgen, ein Großteil der Arbeiten könnte durch den Bauhof erledigt werden. Zudem sei geplant, die Finanzierung des Projekts – zumindest teilweise – durch Spenden sicherzustellen.
Die Grundidee des Gedenkweges wurde im Gemeinderat einhellig begrüßt, jedoch wurden im Laufe der Diskussion verschiedene Aspekte kritisch beleuchtet: Andreas Hofmann (ZuZ) mahnte an, dass es eines Gesamtkonzepts bedürfe, um ein stimmiges Erscheinungsbild zu erreichen, etwa in Verbindung mit städtebaulichen Aspekten. Raimund Oswald (Grüne) stellte die Frage, ob es überhaupt genügend geeignete Objekte oder Orte gebe, um die Standorte inhaltlich fundiert zu füllen. Er sprach sich dafür aus, den Gedenkweg zunächst auf wenige, ausgewählte Punkte zu konzentrieren.
Der Vorschlag, die Marktscheune als einen zentralen Ausgangspunkt für das Projekt zu nutzen, fand Unterstützung. Von dort aus könne das Konzept dann schrittweise ausgebaut werden. Es herrschte Konsens, dass noch viele Detailfragen offen seien und ein vollständiges Gestaltungskonzept erforderlich sei.
So beschloss der Gemeinderat einstimmig, den Antrag der Fraktionsgemeinschaft wohlwollend zur Kenntnis zu nehmen. Vor einer Umsetzung soll jedoch zunächst ein detailliertes Konzept vorgelegt werden. Dieses Konzept soll Informationen über die gestalterische Umsetzung, die vorgesehenen Standorte sowie die zu erwartenden Kosten enthalten. Erst dann soll über eine mögliche Realisierung und die Bereitstellung entsprechender Haushaltsmittel entschieden werden. (jm)