Besucherzahlen, Leck im Schwimmteich, Prognose für das nächste Jahr und vor allem die Entwicklung des Themalsolbades nach der Pandemie: Hans-Josef Stich in Doppelfunktion als Werkleiter und Geschäftsführer des Zweckverbands Thermalsolbad hatte einen großen Pack an Informationen für die Zuhörer dabei. Nach der Begrüßung zur mittlerweile 282. Verbandssitzung gab es gute Neuigkeiten: Das Leck im Badesee werde in Kürze behoben.
Momentan ist er „außer Betrieb“, so Stich. Zweimal jährlich werde der kleine Naturbadesee abgelassen und gereinigt, da sei das Loch festgestellt worden. Nächste Woche komme eine Firma, die die Leckage beseitigen werde. „Dann sind wir mit den Sanierungsarbeiten heuer aus dem Gröbsten raus. Aber Sie wissen ja: nach der Baustelle ist vor der Baustelle.“
Die Herausforderung
Die Kunst oder auch schon mal die Herausforderung sei, auch jenen Gast mitzunehmen, der vielleicht genau wegen dieser einen Sauna anreist, die just in diesem Moment wegen Sanierung vorübergehend geschlossen ist. Technische und Fassaden-Sanierung, Installierung von Photovoltaik-Anlagen auf dem Dach der Badehalle I, weitere Modernisierungsmaßnahmen und nicht zuletzt die Fertigstellung der Freiflächen (die Eröffnung ist für 2025 geplant) – in der Therme und dem dazugehörenden Areal werde immer irgendwo fleißig gewerkelt. Und das sei auch gut so, um wettbewerbsfähig zu bleiben. „Ich würde sagen: Es läuft!“, pflichtete der Verbandvorsitzende, Landrat Christian Meißner, bei.
Walter Mackert, Stadtrat und Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses, berichtete von der Prüfung der Jahresrechnung 2023. Die Umsatzerlöse betrugen demnach 15.838.240 Euro, das ist ein Plus um 2.633.995 Euro gegenüber 2022.
2018 Gäste am Tag
734.582 Gäste haben die Obermain Therme besucht. Dies entspricht einem Tagesdurchschnitt von 2.018 Gästen. Davon waren 314.575 Besucher des SaunaLands, durchschnittlich 864 am Tag. Die Steigerung betrug in der Sauna 44.342 Besucher oder 16 Prozent. Dies bedeutete eine deutliche Steigerung des Tagesdurchschnitts im Vergleich zum Jahr 2022. „Das SaunaLand ist weiterhin das Zugpferd der Obermain Therme“, freute sich Walter Mackert. Der Jahresüberschuss betrug 873.413 Euro. 2022 stand noch ein Verlust von 8809 Euro zu Buche.
Bei der Obermain Therme Gastro & Service GmbH wies das Gesamtbetriebsergebnis 2023 einen Überschuss nach Steuern von 322.903 Euro aus. Haupteinnahmequellen waren der Betrieb des VitaRestaurants, die SaunaBar im SaunaLand, sowie die MeerBar im ThermenMeer. Die Wohnmobilstellplätze waren zu 80 Prozent ausgelastet, die Einnahmen betrugen 92.203,02 Euro, 28 Prozent mehr als 2022 (72.126,35 Euro). „Eine Erweiterung wäre wünschenswert“, sagte Walter Mackert: „Der Trend ist ungebrochen.“
Höhere Pacht dank der Konzerte
Vom Kiosk am Kurpark erhielt der Zweckverband 15.580 Euro an Pacht und Nebenkosten – im Jahr 2022 betrug die Pachtsumme 10.743 Euro. Ein Grund für die erhöhten Einnahmen seien auch die gut besuchten Konzerte auf der Seebühne im Kurpark, die der Veranstaltungsservice Bamberg organisiert. Der Zweckverband erhielt eine an die Besucherzahl gekoppelte Pacht. Die Kurkonzerte würden in der Regel von heimischen Musikgruppen, Kapellen und Chören gestaltet, die Kosten dafür von der Stadt übernommen.
Die Erweiterung der Grundfläche der Obermain Therme sei abgeschlossen, der Zugang erfolge aus dem Thermenbereich über eine Brücke. Die Erweiterung der Liegefläche war notwendig geworden, da viele Besucher des Thermenbereichs die zu geringen Liegemöglichkeiten kritisiert hatten.
Wie lang hält der Schwarzdorn?
Auch die Renovierung der Dächer der beiden Gradierwerke ist abgeschlossen. Ebenso wurden die Rampen erneuert, mit denen Rollstuhlfahrer Zugang zu den Aerosolen haben. Beim Außentermin wurde zwar festgestellt, dass sich die Gradierwerke in einem sehr gepflegten Zustand befinden. Werkleiter Hans-Josef Stich wies aber darauf hin, dass die Lebenszeit des Schwarzdorns auf zehn bis 15 Jahre prognostiziert ist. Wann mit einer Erneuerung des Schwarzdorns zu rechnen sei, könne er derzeit nicht sagen, wohl aber: „Das müssen wir im Auge behalten.“ Der jetzige Bestand sei bereits um die 25 Jahre alt.
Im Jahr 2023 besuchten zahlreiche Gäste die Therme und das SaunaLand über den so genannten Bademantelgang des Best Western Kurhotels. Dies zeige, dass die damalige Entscheidung des Zweckverbands richtig war, das Kurhotel diesen Gang bauen zu lassen. Dass ab Oktober 2023 die gesetzlichen Krankenkassen die Präventionskurse wieder stärker gefördert haben, zeigte sich im Jahr 2024 schon in einer deutlichen Steigerung der Teilnehmerzahlen.
Zur Haushaltssatzung 2024 verkündete Christian Meißner, Verbandsvorsitzender und Landrat: „Sie ist genehmigt worden, das ist das Wichtigste!“ Einsehbar sei sie auf der Internetseite des „Oberfränkischen Amtsblattes“. Letzter Punkt der öffentlichen Sitzung im Mehrzweckraum der Adam-Riese Halle war eine Neubesetzung: Da Erwin Richter aus dem Stadtrat ausgetreten ist, musste nun auch sein Posten im Rechnungsprüfungsausschuss neu besetzt werden. Als Nachfolger wurde Dirk Hertel bestellt.