Zwei Mini-Baugebiete waren es, die auf der Tagesordnung standen, aber letztlich zu einer Grundsatzdiskussion um das „Wie“ führten. Im 95 Einwohner zählenden Stadel im Banzgau sollen am nördlichen Rand (Fahrtrichtung Püchitz/Altenbanz) linkerhand vier Baugrundstücke entstehen, in Romansthal (116 Einwohner) am Ende des Vierzehnheiligenwegs weitere vier.

Dass jeweils eine Klarstellungs- und Einbeziehungsatzung erlassen werden würde, galt schon im Vorfeld als hoch wahrscheinlich. Beide Bauareale in spe hatten eine Vorgeschichte, bei beiden wurde und wird schon seit Jahren eine Lösung gesucht. Beide von Bauamtsleiter Hess vorgestellten Planungen erhielten einstimmig das gemeindliche Einvernehmen. Sandra Nossek (Grüne/Staffelsteiner Bürger für Umwelt und Naturschutz) thematisierte, dass man in den vergangenen eineinhalb Jahren der Legislaturperiode etliche Bauflächen ausgewiesen habe, vor allem, um jungen Familien Bauland anzubieten. Leider seien längst nicht alle Parzellen erschlossen oder bebaut worden, leider gebe es den Dörfern viele Baulücken und offene Baurechte. „Wir sollten uns überlegen, wie wir unser gemeinsames Ziel, dass auch wirklich gebaut wird, verankern können“, so Nossek. „Wir wollen keine Geldanlagen für Privatleute schaffen.“ Schon gar nicht für auswärtige.
Genau da aber liegt das Problem: Die ausgewiesenen Baugrundstücke sind zu großen Teilen in privater Hand. „Da gibt es keine Möglichkeit, einen Bauzwang vorzuschreiben“, sagte Bürgermeister Schönwald. „Das geht nur, wenn die Stadt Baugebiete erschließt.“ Und dazu müsste man die Grundstücke vorher kaufen. „Wir haben ansonsten als Stadt nur die Möglichkeit, mit den privaten Investoren zu verhandeln“, so Jürgen Hagel (CSU). Als Positivbeispiel nannte er Schönbrunn: Dort sei genau das gelungen. „Es gibt einen gewissen Baudruck in Bad Staffelstein. Die Grundstücke der zuletzt ausgewiesenen großen Baugebiete wie am Unteren Grasigen Weg sind alle verkauft“, sagte Winfried Ernst (Freie Wähler) „Wir müssen also weiter gewisse Flächen ausweisen, auch auf die Gefahr hin, dass einzelne Parzellen nicht bebaut werden.“ Werner Freitag (Grüne/Sbun) freute sich über die naturschutzrechtlichen Auflagen für die Bauwerber in Stadel (unter anderem bleibt eine große Eiche am Ortseingang stehen und Grünsaum erhalten). Solche Vorgaben wie auch das Verbot von Steingärten oder eben den Erhalt/das Pflanzen von großkroniger Bäume hätte er gerne auf alle Baugebiete im Stadtgebiet ausgedehnt.
Bauamtsleiter Hess aber sagte, dass das nicht so einfach sei, da erstens jedes Gebiet für sich betrachtet werden müsse und zweitens nur für künftige Projekte Vorgaben gemacht werden könnten. Auch wenn Steingärten in Mode gekommen seien, könne man die nachträglich natürlich nicht mehr verbieten. (mdr)