Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Obermain
Icon Pfeil nach unten
Main, Rodach, Steinach
Icon Pfeil nach unten

MITWITZ: Aktion der Montessori-Schule: Spenden für das Überleben

MITWITZ

Aktion der Montessori-Schule: Spenden für das Überleben

    • |
    • |
    Mit einer großartigen Aktion unterstützte die Montessori-Schule Mitwitz die Deutsche Knochenmarkspenderdatei und die José Carreras Leukämie-Stiftung, bei der 3000 Euro an Spenden zusammen kamen. Als Auktionator war der ehemalige Franken-Tatort-Kommissar Andreas Leopold Schadt (li.) dabei. Knochenmarkspender Patrick Schneider (Mi.) warb dafür, sich typisieren zu lassen und Fabian Hocke als ehemals Betroffener erklärte die Krankheit Leukämie.
    Mit einer großartigen Aktion unterstützte die Montessori-Schule Mitwitz die Deutsche Knochenmarkspenderdatei und die José Carreras Leukämie-Stiftung, bei der 3000 Euro an Spenden zusammen kamen. Als Auktionator war der ehemalige Franken-Tatort-Kommissar Andreas Leopold Schadt (li.) dabei. Knochenmarkspender Patrick Schneider (Mi.) warb dafür, sich typisieren zu lassen und Fabian Hocke als ehemals Betroffener erklärte die Krankheit Leukämie. Foto: Rainer Glissnik

    Tatort Montessori Schule Mitwitz: Ex-Tatort-Kommissar Andreas Leopold Schadt ermittelte diesmal in der Mitwitzer Schule. Dort galt es, beim Aktionsnachmittag für die Leukämie-Hilfe „Eine Schule für alle – alle fürs Leben“ möglichst viele Spenden zusammen zu bekommen und Menschen für die Typisierung zur Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) zu finden. Mit viel Power brachte Andreas Leopold Schadt die meist aus dem Sportbereich stammenden Utensilien unters spendenfreudige Volk.

    „Hier ist ja nicht einmal etwas abgesperrt“, suchte der TV-Kommissar nach einem Tatort. „Da ist ja gar nichts zu sehen!“

    „Manchen Tatort sieht man halt auch nicht gleich“, erklärte Lehrer Fabian Hocke. Bei ihm standen am Anfang seines persönlichen Tatorts blaue Flecken. „Es ist das tückische an der Leukämie, dass man die Krankheit nicht so leicht sieht“, erklärte Fabian Hocke, der vor einigen Jahren diese Diagnose bekam. Tatort: sein eigener Körper. Ein versteckter Tatort.

    „Wir können nur Bares“, machte der quirlige Moderator und Auktionator klar. Und die Anwesenden öffneten ihre Geldbeutel für die gute Sache. Andreas Leopold Schadt selbst hatte Original-Boots mitgebracht, die er in einem Tatort getragen hatte. Innen drinnen stand sogar noch „Fleischer“, denn als Kommissar Sebastian Fleischer hatte er dort ermittelt. Schließlich gingen die Boots für 103 Euro über die Auktionstheke.

    Der Erlös des Benefiz-Nachmittags mit Versteigerung ging zugunsten der Deutsche Knochenmarkspenderdatei und der José Carreras Leukämie-Stiftung. Etliche Menschen nutzten die Möglichkeit, sich für die Datei typisieren zu lassen und eventuell einmal als Spender Leben retten zu helfen.

    Durch Versteigerung, Tippspiel, Verkauf von Essen und Trinken kamen 2526,82 Euro zusammen. Die Montessori Schule Mitwitz rundete auf 3000 Euro auf. Das heißt, es kommen je 1500 Euro der DKMS und der José Carreras Leukämie Stiftung zugute.

    Leukämie ist eine Krankheit, die sich in den Körper schleicht. Pro Jahr erkranken in Deutschland rund 13.000 Menschen an Leukämie. Blaue Flecken und Nasenbluten können Anzeichen sein, aber nicht jeder mit blauen Flecken und Nasenbluten hat Leukämie, erklärte Fabian Hocke. „Bei mir gab es eine Blutuntersuchung, und dann wurde nachgeforscht wie bei einem Tatort“, erinnerte sich der Lehrer. Bei ihm waren es auf einmal die Thrombozyten, die Blutplättchen, deren Zahl gesunken ist. „Dann gibt es verschiedene Wege, wie man die Leukämie bekämpfen kann.“ Im September 2019 hörte er von der Uniklinik Würzburg, jetzt müsse etwas geschehen. Er brauchte Stammzellen.

    Oft ist auch eine Chemotherapie erforderlich

    Mittlerweile gibt es neuartige Medikamente, oft ist aber eine Chemotherapie erforderlich. Manchmal können eigene Stammzellen entnommen und später wieder verabreicht werden. Oft sind es fremde Stammzellen, die passen müssen. Fabian Hocke bekam eine intensive Chemotherapie, bei der auch alle eigenen Stammzellen abstarben. Er brauchte Stammzellen eines passenden Spenders. „Das ist unspektakulär, wenn aus zwei Beuteln Flüssigkeiten in den Körper laufen.“

    „Schwierig war das Warten auf Ergebnisse“, erinnerte sich Ehefrau Corinna Tübel. „Immer eine große Zitterpartie.“ Letztlich war es seine Schwester, die als Knochenmarkspenderin in Frage kam – selbst unter Geschwistern liegt die Wahrscheinlichkeit nur bei 25 Prozent, dass die Stammzellen geeignet sind.

    Ganz wichtig ist in solchen Situationen, so positiv wie möglich zu denken, erinnert sich Fabian Hocke. „Ich setzte mir selbst Ziele.“ Er wollte baldmöglichst aus der Klinik und wieder in den Schuldienst.

    Die Mediziner hatten zunächst ihre Zweifel, spürten aber, wie ernst er es meint. Er wollte im neuen Schuljahr wieder in die Schule, letztlich schaffte er es noch vor Schuljahresende. „Dann war ich im Juli wieder da. Mein Beruf gibt mir so viel Kraft und Power, ich bin so gerne hier“, sagte Fabian Hocke.

    „Bei uns in der Familie gab es einen Leukämiefall“, berichtete Patrick Schneider, der später als Stammzellenspender gefragt war. Leider konnte damals beim Onkel niemand als passender Stammzellenspender helfen. „Für mich war damals klar, mich typisieren zu lassen.“

    Ziel der Mitwitzer Montessori-Schule war nun, Leute zu bewegen, sich typisieren zu lassen und Spendengelder einzubringen. Es gab auch die Möglichkeit, durch Schätzen etwas zu gewinnen. In einem großen Glas waren etliche Objekte, und Kinder für einen Euro und Erwachsene konnten für zwei Euro einen Tipp abgeben. Für die zehn bestschätzenden Kinder gab es jeweils drei Eintrittskarten für das Playmobilland. Die Erwachsenen konnten einen völlig überholten Grundig Radio aus dem Jahr 1958 gewinnen.

    Teilweise wurde normal gesteigert, teilweise „amerikanisch“. Zum Einstieg wurde ein Trikot der SpVgg Greuther Fürth von Timothy Tillmann mit dessen Unterschrift versteigert. Ein Schal der Brose Baskets Bamberg mit Unterschriften des aktuellen Kaders ging für 133 Euro weg. Ein Fußball mit aktuellen Unterschriften der Kicker von Bayer 04 Leverkusen – mit einem Spieler, der mit den Niederlanden bei der WM in Katar spielte – wurde ebenso versteigert wie ein Tischtennistrikot der deutschen Damen-Nationalmannschaft, darauf gab es auch Unterschriften männlicher Tischtennisgrößen.

    Signierte Torwarthandschuhe von Sepp Maier zu haben

    Eine signierte Tasse mit CD wurde versteigert. 160 Euro gab es für den linken Torwarthandschuh von Fußball-Legende Sepp Maier, 270 Euro für den rechten Torwarthandschuh, 200 Euro für einen Basketball.

    Insgesamt hoffen die Veranstalter, dass sich viele Menschen typisieren lassen, um als potenzielle Knochenmarkspender bereit zu sein. Mit den Erlösen der Aktionen werden die Kosten gedeckt.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden