Die Arco GmbH & Co KG. wird ihre werbenden Tätigkeiten zum 30. November einstellen. Das Unternehmen wird liquidiert. Bürgermeister Mönch verlas dazu in der Gemeinderatssitzung eine Pressemitteilung des Polstermöbelherstellers. „Es ist sehr traurig und ein herber Verlust für die Gemeinde Weidhausen, denn wir verlieren wieder einen Betrieb, in dem fast 140 Personen beschäftigt waren“, bedauert er. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Unternehmens wurden am 6. November im Rahmen einer Betriebsversammlung informiert. Gleichlautende Erklärungen gingen parallel an die Lieferanten und Kunden des Unternehmens.
137 Mitarbeitende
Arco produziert seit 1925 in Weidhausen und entwickelte sich dort vom Hersteller von Korbmöbeln zu dem heutigen Polstermöbelunternehmen. Der Betrieb beschäftigt derzeit 137 Mitarbeitende, die laut der Pressemitteilung unter Berücksichtigung der gesetzlichen Kündigungsfristen freigestellt werden.
Die Firma sei nicht überschuldet und nicht zahlungsunfähig. Arco sei eigenfinanziert und bankenunabhängig. Daher werde das Unternehmen keinen Insolvenzantrag stellen. Arco arbeite allerdings seit 2021 mit Verlust und habe seitdem die Liquiditätsreserven angegriffen. Deshalb hätten sich die Gesellschafter entschlossen, das Unternehmen ordnungsgemäß zu liquidieren und damit eine Insolvenz abzuwenden.
Voraussichtlich bis Weihnachten werde das Unternehmen die vorliegenden Aufträge abgearbeitet haben. In der Pressemitteilung wird versichert, dass die Arco-Polstermöbel GmbH und Co. KG ihre Verpflichtungen erfüllen wird.
Nicht mehr wettbewerbsfähig
Der extrem preisaggressive Wettbewerb im Polstermöbel-Markt, so heißt es weiter, lasse dem Unternehmen keine Wahl. Die über den Möbeleinzelhandel vertriebenen Polstermöbel der Firma Arco seien in Deutschland nicht mehr zu einem wettbewerbsfähigen Preis herzustellen. Die Forderungen des Handels führten letztlich dazu, dass das Unternehmen unter den Herstellungskosten verkaufen musste. Diese Verluste könnten auf Dauer nicht mehr vom Unternehmen finanziert werden.
Nach der Corona-Krise und den Auswirkungen des veränderten Verbraucherverhaltens aufgrund der Inflation sei die Betriebsbeendigung nun zwingend notwendig.
Aus dem Gemeinderat • In der Oktober-Sitzung wurden Änderungen im Flächennutzungsplan beschlossen. Nun billigten die Gemeinderäte den Vorentwurf zur 13. Änderung des Flächennutzungsplans zusammen mit der Begründung. • Der Rechnungsprüfungsausschuss hat die Jahresrechnung 2021 geprüft. Das Gremium stimmte der Feststellung der Jahresrechnung für das Haushaltsjahr 2021 zu und erteilte mit den festgestellten Ergebnissen die Entlastung. • Unter anderem wurde bekannt gegeben, dass der Förderbescheid für den Rathausneubau eingegangen ist. Für das Gebäude in Holzbauweise ist eine Förderung in Höhe von 152.900 Euro zu erwarten. (ake)