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HOCHSTADT: „Cola, Cash und Kaugummi“

HOCHSTADT

„Cola, Cash und Kaugummi“

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    Training: Die Damen von der „Anstandliga“ (von links Christa Fleischmann, Christa Giese und Jutta Fleischmann) wollen in ihrer Begegnungsstätte Yoga-Kurse anbieten und üben schon mal.
    Training: Die Damen von der „Anstandliga“ (von links Christa Fleischmann, Christa Giese und Jutta Fleischmann) wollen in ihrer Begegnungsstätte Yoga-Kurse anbieten und üben schon mal. Foto: Fotos: WernEr Hauber

    Mit einer fulminanten Premiere startete das Ensemble der Theatergruppe am vergangenen Samstag in die diesjährigen Theatertage. Mit dem Schwank „Cola, Cash und Kaugummi“, aus der Feder von Bernd Gombold trafen die Laienspieler abermals ins Schwarze und begeisterten ihr Publikum von Beginn an. Brillant gespielt und gewürzt mit einer gehörigen Priese Selbstironie wurde die spritzige und turbulente Komödie dargeboten.

    Dabei beanspruchten die Akteure auch heuer wieder die Zwerchfelle ihres Publikums auf das Äußerste. Die alljährlichen Aufführungen der Theatergruppe sind mittlerweile zu einem absoluten Muss für eingefleischte Volkstheaterfans, nicht nur aus der Region, geworden. Alleine der Anblick des detailverliebten Bühnenbildes ist eine Augenweide.

    Mit einem rund dreieinhalb Stunden dauernden Bombardement aus sprühendem Wortwitz und tiefsinnigem Humor, gewürzt mit einer gehörigen Prise Einfältigkeit, begeisterte die Theatergruppe erneut ihre von Jahr zu Jahr größer werdende Fangemeinde. Der Schwank, dem die Laienspieler, wie auch schon den Stücken aus den vergangenen Jahren, ihren ganz eigenen Stempel aufdrückten, wurde vom Publikum mit literweise Lachtränen, jeder Menge Szenenapplaus und minutenlangen Schlussovationen bedacht.

    Zum Inhalt: Die Gastwirtschaft „Zum alten Seewirt“ ist eine altmodische Dorfkneipe in traumhafter Lage direkt am See und gehört der Gemeinde Hochstadt. Bürgermeister Anton Knackig (gespielt von Udo Stöcker) und sein Stellvertreter Johann Klemmer (Armin Hauber) verkehren dort täglich und regieren von dort aus die Kommune nach Gutsherrenart. Beider Frauen, Lieselotte (Christa Fleischmann) und Klara (Ingrid Unterforsthuber), die Rathaussekretärin Rosemarie (Christa Giese) und die ständig auf Männersuche befindliche Gisela (Jutta Fleischmann) bilden den Vorstand der örtlichen „Anstandsliga“ und haben hochfliegende Pläne für den „Alten Seewirt“. Sie wollen dort ein Begegnungszentrum für Frauen einrichten, scheitern jedoch an der Hartnäckigkeit der Dorfoberen.

    Mit der neuen Pächterin Sabine Sauer (Helena Deuerling) zieht frischer Wind in den „Alten Seewirt“ ein. Sie will ein Bistro daraus machen und dem verstaubten Schuppen modernes Flair verleihen. Gemeinsam mit ihrem Freund Marco (Dirk Lindner) und dem ebenfalls befreundeten jungen Paar Karin (Barbara Lunz) und Tommy (Thomas Reuther) will sie nicht nur der Gastwirtschaft eine Verjüngungskur verordnen, sondern auch noch den See touristisch erschließen und attraktiver machen. So planen sie den Bau einer Wasserskianlage und eines Sandstrandes sowie die Eröffnung einer Tauchschule. Leider haben sie die Rechnung ohne den Bürgermeister gemacht! Nicht nur, dass es künftig seine liebgewordenen täglichen Weißwürste nicht mehr im neuen „Seepanorama-Bistro“ geben soll – das neue Outfit der Gartenwirtschaft, die neue moderne Speisekarte und überhaupt das ganze Konzept ist ihm absolut zuwider. Für ihn ist das alles unnötiger „amerikanischer Firlefanz“, ohne den Hochstadt und vor allem er selbst gut leben kann. Zu allem Übel kommen die jungen Leute mit ihren „Hirngespinsten“ auch noch aus dem verhassten Nachbarort. Ein Grund mehr für den Bürgermeister, alles abzulehnen. So blockiert er die Pläne der neuen Wirtin und kündigt ihr sogar in seinem Zorn den Pachtvertrag! Seinen bedächtigen und langsamen Gemeindearbeiter Peter Schnell (Werner Troche) setzt er kurzerhand als Ersatz-Wirt ein, was natürlich erhebliche Probleme mit sich bringt. Sabine und ihre Freunde rächen sich am selbstherrlichen Bürgermeister und wollen ihn mit den eigenen Waffen schlagen. Sie schlüpfen kurzerhand in andere Rollen und gaukeln ihm den schwerreichen amerikanischen Filmproduzenten Johnny Mc Carter vor, der Interesse an dem Seegelände in Hochstadt hat und dort 395 Folgen einer neuen Fernsehserie drehen will. Er gibt vor, dazu natürlich einiges umgestalten zu müssen. Im Laufe der Zeit gibt der Bürgermeister – verblendet von versprochenem Ruhm und Geld – seine Zustimmung zum Bau einer „American Superworld“, die sogar Disneyworld in den Schatten stellt.

    Das Problem ist nur die launische und zickige Filmdiva Mrs. Belinda Cardigan – gespielt von Sabines Freundin Karin – von deren Zustimmung die Realisierung des Projektes abhängt. Der Bürgermeister erfüllt der scheinbar anspruchsvollen Filmschauspielerin jeden Wunsch – egal was es kostet, denn er wittert ja am Ende das große Geld. Die Damen von der Anstandsliga bekommen von den großen Plänen des Bürgermeisters Wind und wollen diese mit aller Macht vereiteln. Denn wenn die „Superworld“ erst mal gebaut sei, dann wäre ihrer Meinung nach auch das „älteste Gewerbe“ und die „leichten Mädchen“ nicht weit und für Sitte und Moral in Hochstadt könne dann niemand mehr garantieren. Sabine macht mit den Damen gemeinsame Sache und sie führen den Bürgermeister noch mehr aufs Glatteis... Regie führt in gewohnter Weise Waltraud Lunz.

    Karten nur am Sonntag gültig

    Beim Druck der ausgegebenen Eintrittskarten für den kommenden Sonntag, 30. März, hat leider der Fehlerteufel zugeschlagen. Fälschlicherweise wurde auf diese Karten als Aufführungstag der Samstag aufgedruckt. Die lilafarbenen Karten tragen jedoch mit dem 30. März das richtige Datum und sind somit nur am Sonntag gültig.

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