Rockmusik ist laut. Aber alleine Lautstärke macht noch lange keine gute Rockmusik. Diese Erfahrung machten die Besucher der Rock-Party Samstagnacht in der Michelauer Angerturnhalle. Nicht nur die Besucherzahlen waren enttäuschend für den Veranstalter. Auch die Veranstaltung selbst hielt nicht das, was man sich von ihr versprochen hatte.
Es fehlte der zündende Funke. So bündelten sich die Besucher hauptsächlich an der langen Bar und den runden Stehtischen, die man überall in der Halle aufgestellt hatte.
Derweil irrlichterten die bunten Spots der Bühnenscheinwerfer über eine nahezu leere Tanzfläche. Der Einsatz der Nebelmaschine, der das Ganze in eine verschwommene Szenerie tauchte, änderte nichts am tristen Gesamteindruck. Nur unwirklich konnte man die beiden DJs auf der Bühne wahrnehmen.
DJ HollyWood und DJ Zero agierten vor Kisten voller CDs unter einem überdimensionalen Totenkopf mit rot glühenden Augen. Doch ihre bunte Mischung aus Hardrock, Metall, Grunge, Indie und Rock konnte das Publikum nicht so recht begeistern.
Erste zaghafte Tanzversuche gab es erst kurz vor Mitternacht auf der Tanzfläche - zu einem Zeitpunkt als die Rockparty bereits drei Stunden am Laufen war. „Das kannst Du hier knicken“, war noch eine der freundlicheren Stimmen aus dem Publikum, obwohl einzelne Fans selbst aus dem Bamberger Raum nach Michelau gekommen waren.
Sicher mögen die zahlreichen Weihnachtsveranstaltungen ihren Teil zu dem schwachen Besuch beigetragen haben. So besserte sich das Bild etwas nach Mitternacht, den immerhin hatte der Veranstalter die Sperrstunde auf 3 Uhr morgens angesetzt.
Auch die Tatsache dass die letzte Rockparty in Michelau vor 13 Jahren stattfand, somit keine Kontinuität gegeben war, mag zum Gesamteindruck beigetragen haben. Sollte es also im kommenden Jahr nochmals eine Rock-Party in der Angerturnhalle geben, so kann es eigentlich nur noch besser werden. Schade eigentlich.