„Nass nei“ ging es bei den Jungen und Mädchen beim Baseball-Schnuppertag in Burkersdorf auf dem Spielfeld der „Franken-Rebels“ am vergangenen Freitag. Trübe Stimmung deswegen? Pustekuchen! Baseball macht Laune – die sonnigen Mienen der 15 teilnehmenden Kinder, die einen dennoch unvergesslichen schönen Ferientag im Zeichen dieses schönen Sports erlebten, sprachen Bände.
Geradezu akrobatisch streckt sich die zwölfjährige Franziska aus Burgkunstadt - und erreicht tatsächlich den Ball, begräbt diesen im Handschuh. Dieses kleine Erfolgserlebnis zaubert ein Lächeln auf ihr Gesicht. „Klasse, das nenn' ich Einsatz“, lobt Nicole Hempfling grinsend.
Zusammen mit Harald Brauner sowie als weitere Unterstützung Eva Müller, Alexander Maurer und Kevin Kolb leitete sie das Schnuppertraining. Schon am Vormittag, wo zum Einstieg lockere Wurf-, Fang- und Schlagübungen auf dem Programm standen, mangelte es den Jungen und Mädchen nicht an Ehrgeiz.
Auf der Rasenfläche, wo die „Franken-Rebels“ immer ihre Heimspiele austragen, genossen die Kinder trotz der widrigen Bedingungen mit immer wieder einsetzenden Nieselschauern die besondere Atmosphäre dieses vielseitigen und schönen Sports. „Schlag den Ball beim nächsten Mal möglichst etwas flacher, denn sonst können die Spieler des gegnerischen Teams ihn zu leicht fangen und dann selber Punkte erzielen“. Geduldig gibt Nicole Hempfling den Kindern Tipps – wohlwissend, dass es ein Schnupperkurs ist. Es ist schließlich noch kein Meister vom Himmel gefallen, das gilt natürlich auch beim Baseball. „Wird schon – jeder Spieler hat einmal wie ihr angefangen“, ermutigt sie einen Jungen, nachdem dieser bei den Schlagübungen den Ball verfehlt hat.
Schattendasein
Baseball führt hierzulande noch immer ein Schattendasein. Ohne ein bisschen, selbstverständlich altersgerecht vermittelte Theorie ging es deshalb am Freitag nicht: „Sobald der Schlagmann, der Batter, den Ball getroffen hat, dürft ihr loslaufen – immer von einer Station, genannt Base, zur nächsten“, erklärt Harald Brauer und ergänzt lächelnd: „Aber keine Angst, wir werden es heute mit der Regelkunde nicht übertreiben. Das kommt mit der Zeit, wenn man ein paar Mal Baseball gespielt hat.“ Beim Schnuppertag am Freitag standen freilich der Spaß und das Spielerische im Vordergrund.
Nach einer Mittagspause, bei der sich die Kids stärkten, war es schließlich soweit. Als „Sahnehäubchen“ des Schnuppertags im Rahmen des Landkreis-Ferienprogramms durften die zwei aufgeteilten Teams Jungen und Mädchen – ausgerüstet mit Baseball-Schlägern, Baseball-Handschuhen und Helmen – ein richtiges Spiel bestreiten. Die Begeisterung und der Ehrgeiz waren schier grenzenlos. Ob als schlagender Batter, den Ball abfangender Feldspieler oder übers Spielfeld flitzender Läufer – die Jungen und Mädchen gaben alles, und jeder erreichte Punkt wurde frenetisch gefeiert. Einige Male gelang sogar ein „Home-Run“.
„Tossball“ gespielt
Beim Baseball-Schnupperkurs in Burkersdorf wurde übrigens die Kinder-Variante „Tossball“ angewandt. Der Schlagmann bekommt hier den Baseball nicht wie bei den Erwachsenen mit voller Wucht von vorne zugeworfen, sondern aus kurzer Distanz von der Seite. Diese Rolle übernahm Nicole Hempfling, die auch Einfühlungsvermögen an den Tag legte. Gleiches lässt sich ebenso den übrigen erfahrenen Baseballspielern der „Franken Rebels“ bescheinigen, die den Jungen und Mädchen den Sport nahe brachten.
„Natürlich wäre es schön, wenn wir von den „Franken Rebels“ irgendwann auch wieder eine Kinder- oder Jugendmannschaft ins Leben rufen könnten“, so die Hoffnung von Nicole Hempfling. Die teilnehmenden Kinder, denen ein wunderschöner Ferientag in Erinnerung bleibt, von dem sie ihren Eltern viel zu erzählen hatten, gewannen auf jeden Fall einen Eindruck von der Vielseitigkeit des Baseballsports. „Der eine ist gut im Fangen, der andere talentiert im Werfen – wiederum andere zeichnet die Schnelligkeit aus – auf den verschiedenen Spielpositionen kann sich jeder mit seinen Stärken einbringen“, betont Hempfling, dass man kein Universaltalent sein muss, um als Neuling beim Baseball einzusteigen.
Beim Baseball zählt aber vor allem der Teamcharakter, das „Wir“, wie das abschließende Spiel, bei dem das Ergebnis zweitrangig war, wunderbar zeigte. Und das Wichtigste und Schönste: Es macht eine Menge Spaß.