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MICHELAU/SCHNEY: Die bunte Welt der Sittiche und Papageien

MICHELAU/SCHNEY

Die bunte Welt der Sittiche und Papageien

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    Ein vertrautes Paar: Der Züchter Julian Nelkel mit seiner Blaustirnamazone.
    Ein vertrautes Paar: Der Züchter Julian Nelkel mit seiner Blaustirnamazone. Foto: Fotos: Klaus Gagel

    In die bunte Welt der Sittiche und Papageien konnten die Besucher der Jubiläumsschau des Vogelzuchtvereins Michelau am Wochenende eintauchen. Im Schützenhaus in Schney feierte der rührige Verein sein 40-jähriges Vereinsjubiläum. Über 200 Besucher zählte die Vogelschau, und viele waren überrascht von der Artenvielfalt und der Sangesfreude der bunten Ziervögel.

    Gezeigt wurde das „who is who“ der Ziervogelzucht. Die meisten der Namen hatten die Besucher wohl vorher noch nie gehört, denn die Schau bot weit mehr als die allseits bekannten Wellensittiche.

    Nymphensittich, Rosellasittich, Stanley-Sittich, Cloncurry-Sittich und Goldmantelrosella stand da zu lesen. Afrikanische Silberschnäbel „wohnten“ neben Zeresamadinen, Diamant- und Zebrafinken. Doch die heimlichen Stars waren wohl die großen Sittiche und Papageien, die sich untereinander recht verschmust und mit ihren Besitzern vertraut zeigten. Alle ausgestellten Tiere stammen aus Nachzuchten erfahrener Züchter, die in den zurückliegenden vier Jahrzehnten an vielen überregionalen Meisterschaften teilgenommen haben.

    „Wenn man erst einmal mit der Vogelzucht angefangen hat, dann reizt einen das Gebiet immer wieder. Das ist wie eine kleine Sucht. “

    Rudolf Wendler, Vogelzüchter

    Einer von ihnen ist Rudolf Wendler. Er gehört seit 25 Jahren dem Michelauer Verein an. Ob es die Liebe zu seiner Frau oder zu den Vögeln oder beides war, was ihn zur Vogelzucht gebracht hat, lässt sich heute nicht mehr mit Sicherheit sagen. Jedenfalls gehörte seine Frau Maria schon einige Jahre länger als er zu den Michelauer Vogelfreunden.

    Die Initialzündung ging von der Lichtenfelser Zoohandlung Schachner aus. Dort kaufte man auch die ersten Vögel. Das Interesse wuchs, und so war der Anschluss an Gleichgesinnte quasi vorprogrammiert. Zu dieser Zeit war der inzwischen verstorbene Kurt Gagel aus Michelau noch Vorstand. Er hatte gemeinsam mit Ulla Schachner und Martin Dominik den Verein gegründet. Die erste Versammlung fand beim „Bastl“, dem Gasthof Spitzenpfeil statt. Zunächst war der Verein noch mit dem Michelauer Geflügelzuchtverein liiert, später kam es jedoch zur Trennung.

    Was bei den Wendlers mit Wellensittichen begann, setzte sich über Nymphensittiche fort. Es folgte die Zucht von Zebrafinken und die Artenzahl wuchs mit der Zahl der Vögel. Heute züchtet Rudolf Wendler auch die großen Sittiche wie Königssittich und die bunten Rosellasittiche.

    „Wenn man erst einmal mit der Vogelzucht angefangen hat, dann reizt einen das Gebiet immer wieder. Das ist wie eine kleine Sucht. Man sieht da einen schönen Vogel und dort einen schönen Vogel und den möchte man gerne haben,“ begründet Rudolf Wendler seine Liebe zu den Ziervögeln.

    Das Ehepaar Wendler züchtet regelmäßig nach. Es besitzt mehrere Zuchtpaare. Die Vögel werden im Freien gehalten. Im Frühjahr, wenn es warm wird, werden die Volieren mit Brutkästen bestückt. Es kommt dann zu ein bis zwei Bruten, bis man den Vögeln ab Oktober wieder Ruhe gönnt. Mit Vitaminen und Kraftfutter werden die Vögel fit gemacht für die nächste Brutsaison.

    Als Züchter investiert das Ehepaar auch viel Geld in das eigene Hobby. „Ich kenne Züchter, die haben Vögel, die weit über 1000 Euro kosten. Ansonsten liegt ein Sittich bei 40 bis 100 Euro. Der Wert eines Vogels hängt natürlich davon ab, wie viele Vögel es von dieser Rasse gibt. Sonderzuchten mit einem neuen Farbschlag sind wertvoller,“ erzählt Rudolf Wendler.

    Für Maria und Rudi Wendler ist das ein reines Hobby, aber es gibt auch Züchter, die mit ihren großen Papageienarten etwas Geld verdienen. Bei den Ausstellungen werden die Vögel allerdings nur mit Pokalen und Urkunden prämiert.

    Als sich Rudi Wendler dem Michelauer Vogelzuchtverein anschloss, hatte der Verein über 40 Mitglieder, heute sind es nur noch 15. Vor allem der jugendliche Nachwuchs bereitet dem Verein Sorgen. Jugendliche bringen oft nicht das nötige Interesse und die Geduld auf. Schließlich handelt es sich bei den Vögeln um Tiere, die regelmäßig versorgt werden müssen.

    Der Nachwuchsmangel war auch einer der Gründe für die Jubiläumsschau. „Es gibt uns – noch“ wollte man signalisieren. Dabei ist die Zucht von Ziervögeln noch lange nicht aus der Mode gekommen. Es ist ein schönes erfüllendes Hobby weiß nicht nur Rudolf Wendler.

    Überzeugen kann man sich davon auch bei der Bayerischen Meisterschaft, die vom 10. bis 13. Dezember in der Kultur- und Sporthalle Frohnlach stattfindet. Dort geht es für die Züchter um Pokale und Urkunden. Die Ausstellung ist für die Besucher am Samstag, den 12. Dezember von 9 bis 17 Uhr und am Sonntag den 13. Dezember von 9 bis 16 Uhr geöffnet.

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