„Stärke ist, seine Schwächen zu zeigen.“ Mit diesen Worten begann Gemeinderat Bernd Kraus bei der Gemeinderatssitzung am Dienstag seine sehr emotionalen Ansprache, in der er seinen Rücktritt begründete, den er bereits am 1. Juni schriftlich eingereicht hatte. „Nach schwerer Krankheit habe ich immer noch mit schweren gesundheitlichen Defiziten zu kämpfen, die mich dazu zwingen, mein Amt nieder zu legen“, so Kraus.
„Nach schwerer Krankheit habe ich immer noch mit schweren gesundheitlichen Defiziten zu kämpfen, die mich dazu zwingen, mein Amt nieder zu legen.“
Bernd Kraus, Gemeinderat
Der seit acht Jahren dem Gemeinderat angehörende Wolfslocher dankte dem Bürgermeister und den Gemeinderäten für die gute Zusammenarbeit und die Kameradschaft.
„Mit großem Bedauern“
Rathaus-Chef Thomas Kneipp überreichte Kraus ein Abschiedspräsent und dankte ihm für die stets angenehme Zusammenarbeit: „Wir nehmen deinen Rücktritt mit großem Bedauern auf und wünschen dir für die Zukunft viel Gesundheit und alles Gute.“ In der nächsten Gemeinderatssitzung soll der Listennachfolger, Johannes Will, vereidigt und die Neubesetzung der Ausschüsse vorgenommen werden.
Auch die Gemeinde Hochstadt tritt der Seniorengemeinschaft für den Landkreis bei. Dies beschlossen die Räte auf Antrag der Federführenden des Vereins, Monika Faber und Dr. Dieter Erbse. Der Verein ist tätig im Bereich der Förderung der Seniorenhilfe, der Unterstützung von Personen, die auf die Hilfe anderer angewiesen sind, und fördert das bürgerschaftliche Engagement zu Gunsten dieser Zwecke. Die Gemeinde als Institution zahlt künftig einen Jahresbeitrag in Höhe von 50 Euro an den Verein.
Kneipp setzte das Gremium davon in Kenntnis, dass die Haushaltssatzung mit Haushaltsplan der Gemeinde für das laufende Haushaltsjahr 2016 dem Landratsamt zur rechtsaufsichtlichen Prüfung und Genehmigung vorgelegt worden ist. Mit Bescheid vom 30. Mai 2016 wurde diese genehmigt. Als Nebenbestimmungen wurde festgesetzt, dass die Gemeinde vor dem Hintergrund einer auch in den kommenden Jahren angespannten Finanzlage alle Einnahmequellen zeitnah ausschöpft, alle Möglichkeiten Einsparungen vorzunehmen, nutzt und vor Inangriffnahme neuer Maßnahmen deren Unaufschiebbarkeit, den Kostenrahmen und die Finanzierung prüft. Die Einrichtung Wasserversorgung weise eine Unterdeckung auf, weshalb die Gebühren zu prüfen und die Sätze anzupassen seien.
18 Monate vorgesehen
Ab 2017 soll die Mainbrücke am nördlichen Ortsausgang in einem Zeitrahmen von 18 Monaten saniert werden, so der Bürgermeister. Zu diesem Zweck werde im Frühjahr 2017 damit begonnen, eine Behelfsumfahrung zu errichten. Diese werde in Fahrtrichtung Zettlitz rechts neben der bestehenden Brücke installiert. Hierfür würden unter anderem auch etwa 1000 Quadratmeter gemeindeeigene Grundstücke beansprucht, wofür die Räte die Genehmigung erteilten. Des Weiteren gab der Bürgermeister bekannt, dass er den Zuwendungsbescheid für den Breitbandausbau von Wolfsloch, Burgstall, Gruben und Hochstadt-Nord erhalten habe. Durch die Telekom werden 8,2 Kilometer Glasfaserkabel verlegt und vier Multifunktionsgehäuse installiert. Die Gesamtkosten für die Maßnahme belaufen sich auf 250 078 Euro. Der Freistaat Bayern steuert 200 062 Euro bei, wodurch sich der Eigenanteil der Gemeinde auf 50 016 Euro reduziert.
Leerrohr verkauft
Durch den Verkauf eines Leerrohres von etwa 1,2 Kilometern Länge an die Telekom würden zusätzlich noch etwa 10 000 Euro in die Gemeindekasse gespült, so Kneipp. Beginn des Ausbaus werde im Herbst dieses Jahres sein. Ab etwa Juni 2017 können dann 148 Haushalte auf bis zu 50 Mbit/s im Downstream und bis zu 20 Mbit/s im Upstream zugreifen.