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MICHELAU: Schnittlauch im Maßstab 1:12

MICHELAU

Schnittlauch im Maßstab 1:12

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    Roland Sachse zeigt einer Besucherin die originalgetreue Nachbildung eines Schnittlauchs im Maßstab 1:12.
    Roland Sachse zeigt einer Besucherin die originalgetreue Nachbildung eines Schnittlauchs im Maßstab 1:12. Foto: Fotos: Gerda Völk

    Die Welt der Miniaturen ist klein, zählt aber nicht zum Spielzeug, sondern erfreut die Herzen der Miniaturen-Sammler. Bei der Miniaturenbörse in den Räumen des Deutschen Korbmuseums in Michelau zeigten gestern 14 Aussteller was das Sammlerherz begehrt.

    Gleich am Eingang zu den Ausstellungsräumen fallen die textilen Miniaturen von Ursula Lempelius aus Halle in Westfalen auf. „Sie können das auch zum Selbersticken bekommen“, sagt Ursula Lempelius dem Betrachter gut gelaunt. Manche ihrer gestickten Miniaturen im Maßstab 1:12 erinnern an die Mustertücher, die früher den jungen Frauen als Vorlage für die Aussteuer dienten. Den Stoff den Ursula Lempelius verwendet, besteht aus 25 Fäden auf einem Zentimeter. Gestickt wird ein sogenannter halber Kreuzstich. „Je feiner der Stoff ist, desto feiner muss auch der Faden sein“, erklärt Ursula Lempelius. Leider seien beides, Materialien und Garn nur noch schwer zu bekommen.

    Die Welt der Miniaturen orientiert sich an ihren realen Vorbildern. Um dies zu demonstrieren, muss Roland Sachse aus Wendlingen schon mal eine Lupe zur Hand nehmen. Wie bei seinem realen Vorbild lassen sich die einzelnen Stängel des Bunds Schnittlauch trotz seiner wenigen Millimeter einzeln bewegen. Detailtreue und passende Proportionen ist der Anspruch des Miniaturen-Hersteller. Deshalb ist jeder einzelne Halm des Schnittlauchs innen auch hohl. Neben Obst und Gemüse, Äpfel hat die Miniaturen-Manufaktur aus Halle auch Weihnachtliches im Angebot.

    Organisator der Miniaturenbörse ist der Michelauer Korbmacher Waldemar Backert, dessen geflochtene Miniaturen in der Szene einen Namen besitzen und sehr geschätzt werden. Wer einen seiner Wäschekörbe sein eigen nennt, findet bei Uschi Schiffner die passende Wäsche. An ihren Stand sind handgearbeitete Wäsche und Unikate nach historischen Vorlagen zu finden. Eine kleine Ausstellung zeigt Bademode im Wandel der Zeit, von 1897 bis in die 50-er Jahre des letzten Jahrhunderts. Die Vorlagen dazu stammen von alten Fotografien, aus Büchern oder aus dem Fundus von Textilmuseen.

    Enormes handwerkliches Geschick und Detailtreue kennzeichnen auch die Glasobjekte von Gerd Felka aus Frauenwald. Die filigranen Vasen, Parfümflaschen, Weingläser und Karaffen sind ebenfalls im Maßstab 1:12 angefertigt. Was den Besucher staunen lässt, stellt den Hersteller, in diesem Fall den Glasbläser, vor erhebliche Probleme. „Das Problem ist klein zu werden“, erklärt Gerd Felka. Je kleiner der Maßstab, desto schwieriger der Herstellungsprozess. Zudem muss das Material so gewählt werden, dass es sich für Miniaturen eignet. „Dann muss man es so austricksen, dass es möglichst klein wird“, sagt Felka. Für seine mundgeblasenen und handgeformten Glasgegenstände verwendet der Thüringer einen Tischbrenner, sowie entsprechende Glasröhren und Glasstäbe. Je kleiner der Gegenstand, desto spezialisierter auch das Werkzeug. Oft sind das Spezialanfertigungen, sagt Felka. Natürlich hat so viel Aufwand auch seinen Preis, stecken doch viel Zeit und handwerkliches Geschick in der Herstellung. Gegenstände die für Sammler interessant sind, sich aber nicht für Kinderhände eignen. Die Miniaturbörse war ein Abbild der Welt im Kleinen. Seien es Einrichtungsgegenstände, Obst oder Gemüse, Dekoratives wie Handtaschen, Nützliches wie Wäschestücke oder Feinflechtwaren, es blieb kaum ein Wunsch offen. Wer mehr über das Thema Miniaturen erfahren wollte, für den bot sich ein Besuch des neu eingerichteten Spielzeug- und Miniaturenraums an.

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