Der Traum vom eigenen Hund, für manche Kinder in der Gruppe des Ferienprogramms hat er sich schon erfüllt, für manche liegt die Verwirklichung noch in der Zukunft. Knapp 20 Kinder wollten beim „Schnuppertag rund um den Hund“ beim Verein „Treffpunkt Hund Michelau“ mehr über den richtigen Umgang mit Hunden lernen.
Schritt für Schritt erklärten die Mitglieder des Vereins, wie man sich einem Hund gegenüber richtig verhält. Von Hans-Dieter Scheuering, dem Vorsitzenden des Vereins, lernten die Jungen und Mädchen, wie ein erstes Treffen zwischen Hund und Mensch optimal läuft. Aufmerksam hörten die Kinder (und anwesende Hunde) zu. Scheuering riet ihnen, immer erst den Besitzer zu fragen, ob man einen Hund streicheln dürfe. Und sich dem Tier dann am besten seitlich zu nähern. Scheuering bot einem Hund seine Hand, die dieser erst einmal beschnuppern konnte. „Was ihr nicht machen dürft, ist vom Hund wegzulaufen.“ Ein Mädchen meldete sich und wusste auch den Grund: „Das weckt vielleicht den Jagdinstinkt.“ Das Verhältnis zwischen Mensch und Tier werde auch unbewusst beeinflusst, das sollten Hundebesitzer beachten. Denn der Vierbeiner könne zum Beispiel Angst vor Gewitter entwickeln, wenn sein Besitzer bei Blitz und Donner Angst zeigt.
Elisabeth Hirsch führte mit ihrer Jacky vor, wie man einem Hund beibringt, über kleine Hürden zu springen oder über eine Wippe zu laufen. Ganz langsam, in kleinen Schritten, mit viel Lob und natürlich Leckerli. Aber vor allem: „Immer loben, loben, loben. Das ist das Allerwichtigste.“ Sie führte mit ihrer Hündin ein sogenanntes „Agility“-Training auf einem kleinen Hindernis-Parcours vor. Für die Hunde ist das ein Spiel. Das gefällt auch der neunjährigen Lisa an diesen Tieren so: „Dass sie verspielt sind.“ Stephanie Schmidt zeigte den Kindern eine weitere Übung, die man mit Hunden machen kann: das Longieren. Dafür braucht man weder Leine noch Longe, das Tier läuft frei im Kreis und folgt dabei den Anweisungen des Menschen. „Da muss der Hund auch auf Distanz hören. Das stärkt die Bindung.“
Das Gelände ist weitläufig, vor Beginn des Kurses tummelten sich die etwa ein Dutzend Hunde der Vereinsmitglieder auf einer großen eingezäunten Wiese. Sie spielten, tollten herum und neckten sich. Große und kleine Tiere, schwarze und weiße, ruhige und quirlige. Ein Hund und sein Besitzer müssen immer zusammenpassen. So durfte sich jedes Kind selbst aussuchen, welchen Hund es eine Zeit lang führen wollte. Jeder hatte da seine eigenen Vorlieben. „Ich mag kleine Hunde, weil sie so süß und klein sind und nicht so laut bellen“, findet die zehnjährige Leonie. Dagegen sah man Florentine (12) meist mit den großen Vierbeinern auf der Wiese: „Ich würde mir einen Retriever oder einen Labrador wünschen. Ich mag lieber große Hunde, weil man mit ihnen mehr schmusen und mehr machen kann.“ Die Hunde folgten ihnen auch auf den Parcours, spielten im Bällebad, liefen mit ihnen über den Steg, manche sogar über die Wippe.
Die Betreuer sorgten dafür, dass sowohl Kinder als auch Tiere genügend Pausen hatten, die dann für einen Snack oder zum Basteln genutzt wurden. Manche Kinder entschieden sich für ein Armband, andere für ein Hundehalsband.
Und das Leben mit Hund? Was können die erfahrenen Herrchen und Frauchen davon erzählen? „Für mich gibt es kein Leben ohne Hunde. Wenn der Hund früh nicht da ist, fehlt was“, so Jutta Millitzer.
Eine erfolgreiche Beziehung zu einem Hund basiert vor allem auf Vertrauen, das wurde während des Kurses deutlich. Die Vereinsmitglieder zeigten den Kindern einen zwanglosen, spielerischen, aber auch verantwortungsvollen Umgang mit den Tieren. Und die Kinder bedankten sich mit glücklichen Gesichtern.