Schieflage in der Möbelbranche: Die „fm polstermöbel munzer gmbh“, kurz FM Munzer, mit Sitz in Weidhausen, hat bereits am 24. Februar Insolvenz angemeldet. „Der Geschäftsbetrieb läuft erst einmal weiter. Wir analysieren nun eingehend die Lage“, so Dr. Jochen Zaremba aus der Kanzlei Schwartz. Er wurde vom Amtsgericht Coburg zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.
„Wir werden alles tun, um das Unternehmen zu retten, müssen uns aber erst einen Überblick verschaffen“, so Zaremba. FM Munzer ist ein mittelständisches Familienunternehmen und fertigt seit 68 Jahren qualitativ hochwertige Polstermöbel. Zu Munzers Partnern gehören eigenen Angaben zufolge deutschlandweit über 1000 Möbelhändler.
Zudem exportiert Munzer seine Möbel in alle Welt, von Italien und Spanien über Russland bis hin zu China und Japan. Das Unternehmen beschäftigt derzeit rund 125 Mitarbeiter.
Insider sprechen von einer „nicht ganz unerwarteten Nachricht“. Vorausgegangen war der überraschende Rückzug von Dr. Imaan Bukhari aus der Geschäftsführung von Munzer Anfang Februar dieses Jahres und das Engagement des Nürnberger Sanierungsexperten Uwe Scharunge als dessen Nachfolger. Geschäftsführende Gesellschafterin war bis zur Bestellung des Insolvenzverwalters Dr. Iris Munzer-Bukhari. Von der bisherigen Unternehmensführung gab es am Dienstag auf Nachfrage dieser Redaktion keine Stellungnahme.
Im Dezember noch Optimismus
Nimmt man die jüngste Mitarbeiterehrung als Gradmesser, hatte noch im Dezember vergangenen Jahres nichts auf die jetzige Entwicklung hingedeutet. Der damalige Geschäftsführer Dr. Imaan Bukhari hatte damals wörtlich gesagt: „Für das nächste Jahr brauchen wir uns keine Sorgen zu machen, wir haben noch viele Pfeile im Köcher“. Durch das vernünftige Auftragspolster habe das Unternehmen seine Stellung am Markt behauptet und werde diese weiter ausbauen, hatte der Geschäftsführer weiter betont. Bekannteste Markenbotschafterin des 1949 gegründeten oberfränkischen Polstermöbelherstellers ist indessen die ehemalige mehrfache Weltmeisterin und Olympiasiegerin Magdalena Neuner. Foto: Munzer