Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Obermain
Icon Pfeil nach unten
Main, Rodach, Steinach
Icon Pfeil nach unten

MARKTZEULN: 100 000 Kubikmeter Lehm sind nötig

MARKTZEULN

100 000 Kubikmeter Lehm sind nötig

    • |
    • |

    100 000 Kubikmeter Lehm wird zur Abdichtung der Bauschutt- und Erddeponie in Marktzeuln benötigt, um sie dauerhaft betreiben zu können. Das Dichtungsmaterial soll unter anderem neben der Deponie „Am Spitzberg“ zwischen Marktzeuln und Lettenreuth abgebaut werden. Bei der Gemeinderatsitzung am vergangenen Montag gab das Gremium grünes Licht für die Nutzung dieser landwirtschaftlichen Flächen mit den Flurnummern 1307, 1308 und 1308/2.

    Der Geschäftsführer der Betreiberfirma Schramm Bauschutt Recycling, Johann Förtsch, erläuterte die Maßnahme. Sein Unternehmen sei Eigentümer des Grundstücks mit der Flurnummer 1308. Die Eigentümer der beiden anderen Grundstücke hätten für die Abgrabung ihre Zustimmung erteilt, da sie sich hiervon eine Einebnung ihrer stark topografisch bewegten landwirtschaftlichen Nutzflächen erhoffen und damit zukünftig eine leichtere Bewirtschaftung.

    Die technische Barriere solle vorrangig mit dem vor Ort gewinnbaren und für die Wiederverwendung als Dichtung geeigneten Abraummaterial ausgeführt werden, sagte Förtsch. Ergänzend werde beabsichtigt, den Zukauf von Fremdmaterial aus der Tongrube in Großheirath.

    Die Gewinnung von rund 532 900 Kubikmetern Abraummaterial vor Ort bedeute eine Entlastung der durch Marktzeuln und Lettenreuth führenden Transportbewegungen für die Anlieferung externen Lehmmaterials aus der Tongrube Gottfried im Umfang von entweder etwa 1827 Lkw-Fahrten mit Sattelzügen zu je 18 Kubikmetern einschließlich aller damit verbundener Folgen wie Fahrbahnverschmutzungen, Lärm, Staub, Feinstaub und Geruch. Der Materialabtransport erfolge nicht über das örtliche und überörtliche Straßenverkehrswegenetz, sondern ausschließlich über den „Gründleinsweg“ und ergäbe dadurch keine Verkehrsbehinderungen, erläuterte Johann Förtsch.

    Fertigstellung bis Oktober 2017

    Zunächst müsse auf einer Gesamtfläche von rund 20 600 Quadratmetern Oberboden in einer mittleren Stärke von 30 Zentimetern profilgerecht abgeschoben, seitlich gelagert und am Ende wieder profilgerecht angedeckt werden, erklärte Förtsch. Anschließend erfolge das Lösen, Laden und der Abtransport des Abraums über die Gesamtfläche hinweg in einer Abtragstärke von 1,80 bis maximal 4,40 Metern.

    Die Maßnahme könnte bei entsprechender Witterung im Oktober 2017 abgeschlossen sein. Im Frühjahr 2018 könnten die Flächen wieder angesät werden. Bürgermeister Gregor Friedlein-Zech wies darauf hin, dass den Landwirten durch die Maßnahme keine Nachteile entstehen sollten.

    Johann Förtsch machte deutlich, dass die behördlichen Auflagen bei Bauschutt- und Erddeponien sehr streng seien. Er bezifferte die Schadstoffbelastung des Bodens in der Region mit generell zehn Prozent. Ein Aushub, sei es nur bei einem Einfamilienhaus, müsse auf einer Deponie entsorgt werden. Im Landkreis Lichtenfels fielen etwa fünf Millionen Tonnen im Jahr an. Material, wie etwa Betonbruch, Ziegel, Fliesen und Keramik dürfe die gesetzlichen Schadstoffgrenzwerte nicht überschreiten. Der Anlieferer müsse die Schadstoffwerte nachweisen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden