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HOCHSTADT: „An Blousera müsst me amoll tu könn“

HOCHSTADT

„An Blousera müsst me amoll tu könn“

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    Eine Mischung aus Konzertabend und Kommers war die Veranstaltung zum 50-jährigen Bestehen der Hochstadter Musiker. FOTOS: Werner Hauber
    Eine Mischung aus Konzertabend und Kommers war die Veranstaltung zum 50-jährigen Bestehen der Hochstadter Musiker. FOTOS: Werner Hauber Foto: Werner Hauber

    Mit einer Mischung aus Konzertabend und Festkommers, gespickt mit unterhaltsamen Anekdoten, lebendigen Rückblicken und musikalischen Highlights entführte der Musikverein am vergangenen Samstag sein Publikum auf eine kurzweilige Zeitreise durch die 50-jährige Vereinsgeschichte. Die beiden Vorsitzenden, Karin Schrepfer und Ramona Schmuck, freuten sich über die voll besetzte Halle und begrüßten zahlreiche Ehrengäste sowie Musikerkollegen aus dem ganzen Landkreis.

    Historische Fotos

    Für die Jubiläumsfeier wurden aus alten Fotoalben und historischen Unterlagen einige Highlights herausgepickt, die den Musikverein im Laufe der 50 Jahre seines Bestehens maßgeblich geprägt haben. Musikalisch begonnen wurde der Abend mit dem „Florentiner Marsch“, einem Konzertmarsch aus der Feder von Julius Fucik. Dieser Marsch war das Lieblingsstück des Mannes, der den Anstoß zur Gründung des Musikvereins Hochstadt gegeben hat, Herrmann Reuther. Als Dirigent des damaligen katholischen Kirchenchores meinte er, als sich seine Sänger in einer Singstunde darüber unterhielten, wie man den Gottesdienst noch feierlicher gestalten könne: „An Blousera müsst me amoll tu könn.

    “ Dieser Satz war der Zündfunke für das Musizieren in Hochstadt.

    Auch der Sänger Otto Drechsel hörte diese Worte und kaufte sich am Karfreitag 1966 eine Trompete, die er in die nächste Singstunde mitbrachte. Das Interesse an einer Musikgruppe wuchs und es fanden sich immer mehr Musiker zusammen, die zum Teil schon musiziert hatten oder ein Instrument erlernen wollten. Als Dirigent wurde Otto Drechsel ausgewählt. Am 18. März 1967 fand die Gründungsversammlung des Musikvereins Hochstadt statt.

    Mit dem zweiten Stück des Abends, dem „Amen“ von Pavel Stanek, gedachte man allen bereits verstorbenen Aktiven. Nach den Grußworten des Zweiten Bürgermeisters Max Zeulner, der den Verein als Repräsentanten der Gemeinde bezeichnete, spielte die Kapelle die „Hanna-Polka“ aus der Feder von Frantisek Keller. Zwischen den einzelnen Stücken „blätterten“ Jutta Fleischmann und Udo Stöcker von der Theatergruppe Hochstadt im „großen Vereinsalbum“ und kommentierten die auf Großleinwand projizierten Fotos auf recht amüsante Weise.

    So mancher Konzertbesucher schwelgte in schönen Erinnerungen bei Bildern, die zum Beispiel frühere Faschingsveranstaltungen im Schedel-Saal oder Schnappschüsse von Musikfesten zeigten. Einen ganz wichtigen Platz in der Vereinsgeschichte nehmen auch die Freunde aus Hamburg ein. Trotz fortgeschrittenen Alters ließ es sich „Kaiser“ Wilhelm Stemm nebst kleinem Gefolge nicht nehmen, beim Jubiläum dabei zu sein. Auch er habe heuer ein kleines Jubiläum zu feiern, verkündete der Hanseat feierlich.

    Die Freundschaft zu Hochstadt bestehe nämlich seit 1977, also seit genau 40 Jahren. Natürlich hatte auch er die eine oder andere Anekdote im Gepäck. „Wir haben viel erlebt, aber vieles davon würde heutzutage sicher der Zensur zum Opfer fallen“, scherzte Stemm mit einem Augenzwinkern. Er freue sich über die vielen Freundschaften die im Lauf der Jahre entstanden sind und die auch weiterhin Bestand haben. Mit dem Stück „Vita pro Musica“ von Thiemo Krass und dem Marsch „Alte Kameraden“ von Carl Teike ging die Kapelle in die Pause.

    Anekdoten im Gepäck

    Im zweiten Teil des Abends wurde es zunächst recht eng auf der Bühne. Zu den aktiven Musikanten gesellten sich für die ersten drei Stücke des zweiten Teils auch ehemals Aktive, die ihre Instrumente nach vielen Jahren wieder einmal vom Dachboden holten, um bei der Hymne „Grandioso“, der Polka „Auf der Vogelwiese“ und dem „Oberfrankenlied“ einen kleinen Beitrag zum Gelingen des Konzertabends zu leisten.

    Mit den Medleys „Deutschland ist schön“ und „Filmerfolge“ sowie der geistlichen Hymne „Amazing Grace“ ging der Abend langsam seinem Ende entgegen. Als letztes Stück des Abends hatte Dirigent Harald Schmuck dem Anlass entsprechend die Polka „Ein halbes Jahrhundert“ von Very Rickenbacher heraus gesucht. Das Publikum gab sich damit allerdings noch nicht zufrieden und forderte mehrere Zugaben. Am Ende gab es stehende Ovationen für einen rundum kurzweiligen und sehr gelungenen Jubiläumsabend.

    Ehrungen Im Laufe des Abends wurden von den Vorsitzenden, zusammen mit dem stellvertretenden Präsidenten des Nordbayerischen Musikbundes, Werner Pörner, zahlreiche Ehrungen von aktiven sowie passiven Mitgliedern vorgenommen: Fünf Jahre aktiv: Juliane Krappmann, Lea Friedmann, Alexander Henkel, Martin Stöcker, Philipp Betz, Jana Österreicher, Pia Pfadenhauer und Chiara Hofmann. 15 Jahre aktiv: Gerd Wendel, Anna-Katharina Stöcker und Dominik Keller. 20 Jahre aktiv: Oliver Zethner, Stanislav Ruhl, Stefanie Kneipp, Karin Schrepfer und Ramona Schmuck. 25 Jahre aktiv: Daniel Zethner. 35 Jahre aktiv: Harald Schmuck, Rainer Ender. 40 Jahre aktiv: Manfred Reuther, Heinrich Hofmann, Markus Hermann und Rainer Krappmann. 45 Jahre aktiv: Rainer Drechsel. 50 Jahre aktiv: Norbert Hertha, Josef Gack und Siegfried Löser. Zum Ehrenmitglied wurde Manfred Reuther ernannt. 50 Jahre passiv: Andreas Gack, Edmund Tremel, Martin Bram, Herbert Höreth, Gerd Fleischmann, Bernd Fischer, Otto Drechsel, Franz Fischer, August Schnapp, Paulus Herold, Konrad Ender, Toni Rieger, Ottmar Semmelroch, Heinz Herrmann, Erhard Lind, Heinrich Kraus, Gerhard Neuber, Fred Leikeim, Johann Leikeim, Christa Giese, Johann Huber, Johann Drechsel, Wolfgang Schnabel, Georg Herold, Gerhard Scherer, Alfons Pfadenhauer, Georg Gack, Bruno Natterer, Dieter Schälicke, Frank Basler, Ronald Hoyer, Karlheinz Schnabel, Günter Seidl, Edgar Bergmann, Albrecht Neumann, Hugo Reuther, Andreas Düsel, Paul Fiedler, Werner Deuerling.

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