Auch wenn der in Zettlitz stationierte Rettungsdienst näher an Weidhausen ist, benötigt dieser immer noch vier bis fünf Minuten länger, als die Helfer vor Ort (HvO) der BRK Bereitschaft Weidhausen. Die drei Aktiven leisten deshalb einen herausragenden Zusatzdienst und können in kritischen Situationen fachmännisch Erste Hilfe leisten. Das Jahr über steht der HvO von 18 bis morgens um 6 Uhr für den Notfall bereit.
Bei der Hauptversammlung gab stellvertretender BRK-Bereitschaftsleiter Rainer Pohl bekannt, dass der HvO zu 145 Einsätzen im Gemeindegebiet alarmiert wurde. Hiervon lagen 98 Einsätze innerhalb der Bereitschaftszeit. Meistens lagen internistische Notfälle vor. „Unsere durchschnittliche Ausrückzeit, nach Alarmierung, lag bei dreieinhalb Minuten. Durchschnittlich zwei Minuten später trafen wir beim Patienten ein“, informierte Pohl weiter. Auf die drei Helfer vor Ort entfielen jeweils rund 18 Wochen Dienst. Haupteinnahmequelle der Bereitschaft ist die Altkleidersammlung, da Kosten für Fort-, Weiter- und Ausbildung sowie für Material und alle Neuanschaffungen selbst getragen werden. Im vergangenen Jahr konnten 23 Tonnen in die Verwertung gegeben werden.
BRK Bereitschaftsleiter Michael Schiller gab bekannt, dass es in Zusammenarbeit mit der Gemeinde gelungen sei, die illegalen Container kommerzieller Sammler zu entfernen und dafür eigene zusätzliche Sammelcontainer mit entsprechender Genehmigung aufzustellen.
Kein Verständnis
Kein Verständnis haben die Mitglieder für das Abhandenkommen von Altkleiderspenden, die etwa an der „Sammelrampe“ abgegeben werden. Besonders ärgerlich sei, wenn die Altkleider dann auch noch im Ort verteilt werden. Mit einem Tankgutschein dankte Schiller Lutz Angermüller, der mit Heinz Griebner im 14-tätigen Rhythmus Container mit dem Privatfahrzeug leert und die Rampe vor dem Altkleiderlager aufräumt. Im vergangenen Jahr standen die verschiedensten Übungen im Mittelpunkt, führte der Bereitschaftsleiter aus. Unter anderem wurde sich an der ICE-Tunnelübung und den Feuerwehrübungen im Gemeindebereich beteiligt. Hierbei zeigte sich die gute Zusammenarbeit der Hilfsorganisationen. Dank sagte Michael Schiller Bereitschaftsarzt Wolfgang Oelzner für seinen Einsatz bei der Mitgliederausbildung.
267 Bürger spenden Blut
Um der Bevölkerung effektive und schnelle Hilfe zukommen zu lassen, werden immer wieder Investitionen getätigt, wie etwa die Neuanschaffung eines Rucksacks, der mit rund 1000 Euro zu Buche schlug. Von fünf auf vier wurden die Blutspendetermine reduziert, die von 267 Bürger wahrgenommen wurden. Tatkräftig wurden die Bereitschaftsmitglieder vom Team des BRK Marienvereins dabei unterstützt. Auch heuer wird es wieder vier Spendentermine im evangelischen Gemeindehaus geben, die nicht mehr donnerstags, sondern mittwochs sein werden. Neben dem Dienst- und Ausbildungsbetrieb wurden gesellige Veranstaltungen abgehalten. Unter anderem besuchten die Mitglieder das unterirdische Notfallkrankenhaus in Gunzenhausen. Der Bereitschaftsleiter kündigte an noch mehr Zeit in die Ausbildung zu investieren. Von den 39 Mitgliedern sind etwa 16 aktiv. Insgesamt wurden 8901 Stunden erbracht. Auf die HvO entfielen dabei 5.698 Stunden. Von den 685 Einsatzfällen waren 189 Sanitätsdienste. Nachdem der letztjährige Ausflug von den Mitgliedern sehr gut angenommen wurde und die Organisatoren dafür ein Lob erhielten, soll heuer ein weiterer folgen. Das Drei-Ländertreffen wird voraussichtlich am 22. April oder 6. Mai abgehalten.
Ehrungen
Vorsitzende des BRK-Marienvereins Christa Knauer dankte für den unermüdlichen Einsatz und stellte fest: „Ihr leistet viel und bringt dafür eure Freizeit ein.“ Seitens des Marienvereins wurde die Arbeit der Bereitschaft mit einer Spende in Höhe von 1000 Euro für den Fahrzeugunterhalt unterstützt. BRK-Kreisbereitschaftsleiter Marcel Thein ging auf das Helfergleichstellungsgesetz ein, das bisher noch keine richtige Gleichstellung bringt, weshalb hier noch einiges zu tun sei. „Ihr arbeitet im Zeichen der Menschlichkeit für die Bürger“, lobte Dritter Bürgermeister Michael Hofmann. Dabei sprechen die geleisteten Einsatzstunden für sich, wofür er Respekt zollte. Insbesondere lobte er das Engagement der drei Helfer vor Ort. Auszeichnungsspange für mehrere Dienstjahre erhielten Christian Freitag (10 Jahre), Tobias Tautorat (20 Jahre) und Dieter Freitag (35 Jahre). Für 15 Jahre bekommt diese Anna Schefzik nachgereicht.