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WEIDHAUSEN: Sparkasse „konterkariert“ Bemühungen

WEIDHAUSEN

Sparkasse „konterkariert“ Bemühungen

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    Für großen Unmut hat im Gemeinderat die von der Sparkasse Coburg-Lichtenfels angekündigte Schließung der Filiale Weidhausen gesorgt. „Das ist ein Schlag ins Gesicht der Gemeinde und aller Kunden“, wetterte Bürgermeister Markus Mönch bei der Sitzung am Montagabend.

    „Das ist ein Schlag ins Gesicht der Gemeinde und aller Kunden.“

    Markus Mönch, Bürgermeister

    Am 15. Juni sollen die Türen der Filiale endgültig schließen. Bürgermeister Mönch hat sich jetzt in einem Brief an den Sparkassenvorstand gewandt. Darin ist die Rede, dass die Sparkasse mit Filialschließungen nicht gerade zur Stärkung des ländlichen Raums beitrage. „Die Bemühungen von Gemeindeverwaltung und Gemeinderat, Strukturen aufrechtzuerhalten, werden mehr als konterkariert“, heißt es. Das Sparkassen-Finanzcenter in Sonnefeld zu stärken, nütze hier „nichts und niemandem“. Schließlich müsse man dort erst einmal hinkommen, was gerade für ältere Menschen nicht so einfach sei.

    Das von der Sparkasse zu Felde geführte Argument, dass über die Hälfte der Konten mittlerweile online geführt werde und daher immer weniger Menschen die Filialen besuchten, lässt Mönch nicht gelten: „Wer denkt an diejenigen, die mit den schnellen Veränderungen im Zuge der Digitalisierung nicht mithalten können?“. Der Bürgermeister erinnert an die gesellschaftliche Verantwortung der Sparkasse als öffentlich-rechtliches Geldinstitut. „Eine solche Einrichtung muss auch die Daseinsvorsorge in den Gemeinden auf dem Bildschirm haben.“

    Wenigstens ein Geldautomat?

    Einig war man sich im Gemeinderat, wenigstens um den Erhalt eines Geldautomaten in Weidhausen zu kämpfen. Offen ist nach Mönchs Worten auch in diesem Fall, wie es weitergeht. Das Filialgebäude stehe zum Verkauf. Es sei davon auszugehen, dass ein neuer Inhaber keine Geldautomaten aufstellen lasse. Ungeachtet dessen erwarten Bürgermeister und Gemeinderat eine Reaktion von der Sparkasse. Es sei zu klären, wie die Versorgung der Menschen in der Gemeinde Weidhausen mit Bankdienstleistungen bestmöglich aufrecht erhalten werden könne, so Mönch.

    Probleme bei Nachmittagsbetreuung

    „Bei der Nachmittagsbetreuung stoßen wir personell und räumlich an Grenzen“, so der Bürgermeister. Die Gemeinde erwäge daher Baumaßnahmen. In Frage kämen der Neubau eines Kinderhorts und die Nutzung der dann frei werdenden Räume der Nachmittagsbetreuung durch den Kindergarten „Oase“. Der Gemeinderat stimmte zu, dass die Verwaltung sich an die Regierung von Oberfranken wenden soll, um Fördermöglichkeiten abzusprechen. Auf der Tagesordnung soll dann auf Anregung von Walter Lorper, Freie Bürger, auch ein möglicher Neubau eines Kindergartens stehen. Sollte dafür eine hohe Förderung zu bekommen sein, dürfe sich die Gemeinde diese Gelegenheit nicht entgehen lassen, argumentierte Lorper.

    Den Bebauungsplan für das Neubaugebiet „Mühlleite“ hat der Gemeinderat einstimmig verabschiedet. Dort werden 21 Parzellen für Wohnhäuser erschlossen. Nachdem Einwohner der benachbarten Mühlgasse Beeinträchtigungen, insbesondere durch Bauverkehr, befürchtet hatten, reagierte der Gemeinderat mit einer Verkleinerung des Baugebiets. Die Erschließung des kleineren Areals ist jetzt über die Hallstraße möglich.

    Brücke zu teuer

    Im Zuge ihrer Kritik an der Erschließung hatten Anwohner der Mühlgasse den Bau einer Brücke über den Bieberbach angeregt, über die die Zufahrt zur „Mühlleite“ erfolgen könnte. Dies, so Mönch, könne sich die Gemeinde aktuell aber nicht leisten. Zudem stehe der dafür erforderliche Grund nicht zum Verkauf. Dennoch ließ sich die Gemeinde eine Kostenschätzung erarbeiten. Demnach würde eine Brücke mit rund 350 000 Euro und alternativ ein Wellblechdurchlass mit etwa 310 000 Euro zu Buche schlagen. Diese Kostenschätzung ist, wie der Bürgermeister erklärte, für die Schublade der Gemeindeverwaltung. Ein Baubeginn sei in absehbarer Zeit nicht in Sicht.

    Kleines Jubiläum Zweiter Bürgermeister Manfred Künzel, Freie Bürger, gratulierte Bürgermeister Markus Mönch im Namen des Gemeinderats zu einem „kleinen Jubiläum“: Zehn Jahre ist Mönch jetzt Bürgermeister der Gemeinde Weidhausen. Dies, so Künzel, falle zudem noch mit der 100. Gemeinderatssitzung unter Mönchs Leitung zusammen. Der Gemeinderat sei sich einig, dass Markus Mönch viel zur konstruktiven Zusammenarbeit aller Fraktionen beigetragen habe.

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