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HOCHSTADT: Hochstadt: Pater Anselm Grün spricht über Kraft der Engel

HOCHSTADT

Hochstadt: Pater Anselm Grün spricht über Kraft der Engel

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    Nach dem Vortrag nahm sich Anselm Grün noch die Zeit und signierte seine Bücher.
    Nach dem Vortrag nahm sich Anselm Grün noch die Zeit und signierte seine Bücher. Foto: Gerda Völk

    „Jeder Mensch hat einen Engel“ Davon ist der Benediktinerpater Anselm Grün überzeugt. Knapp 400 Besucher lauschten seinem gleichnamigen Vortrag und Titel seines Buches in der voll besetzten Katzogelhalle in Hochstadt. Der Referent erscheint fünf Minuten vor Beginnt des Vortrags. „Der liebe Gott hat Ihnen viele Talente mitgegeben. Sie haben sie nicht in die Erde eingegraben, sondern viele Bücher geschrieben“, sagte Pfarrgemeinderatsmitglied Georg Zethner mit einem Augenzwinkern. Anselm Grün veröffentlichte mehr als 300 Bücher mit einer Auflage von über 15 Millionen Exemplaren.

    Der Glaube an einen persönlichen Schutzengel ist in vielen Religionen verbreitet, heißt es in der Einleitung zu seinem Buch. Ein Engel, von Gott zugeteilt, der jeden Menschen auf all seinen Wegen von der Geburt bis zum Tod und über den Tod hinaus ins Paradies begleitet. Für Anselm Grün nimmt die Stärke im biblischen Bild der Engel Gestalt an, und so verletzlich unsere Seele auch erscheinen mag, so sehr geben einem die Engel doch die Kraft, die Herausforderungen des Lebens zu meistern.

    Im Laufe seines Vortrags beleuchtete Pater Anselm das Thema in der biblischen Tradition heraus mit Geschichten aus dem Alten und Neuen Testament. Er berichtete von Engeln, die den Menschen zu Hilfe kommen und ihnen den Weg weisen. Dabei ging es ihm vor allem um eine bildhafte Deutung auf die Erlebniswelt der Menschen. Engelsspuren nennt Pater Anselm diese heilsamen und heilenden Spuren, die in jedem Leben zu finden sind.

    Kein Gegenstand des Glaubens

    „Dabei sind Engel nicht Gegenstand des Glaubens. Glauben können wir nur an Gott. Die christliche Botschaft ist anders. Engel können den Glauben an die Liebe zu Gott konkretisieren und verdichten. Ein Engel kann auch ein innerer Impuls sein“, erklärt Anselm Grün und nennt das Beispiel einer Lehrerin, die ohne ersichtlichen Grund ein fremdes Klassenzimmer betrat, gerade noch rechtzeitig, um einem zusammengebrochen Kollegen zu helfen. Auch in der Bibel finden sich viele Beispiele für Engel. „Sie können für uns kämpfen, Weisungen erteilen, im Traum erscheinen, Freude verkünden oder sich uns in den Weg stellen.“ In seinem Buch berichtet Pater Anselm Grün von 24 dieser Engelserscheinungen.

    Da ist der Engel, der ein Menschenopfer verhindert. Die Bibel berichtet von Abraham, der von Gott auf die Probe gestellt wird und seinen Sohn Isaak opfern soll. Im letzten Moment hindert ihn ein Engel daran. Hat Gott wirklich verlangt, dass Abraham seinen Sohn opfern soll? Für den Benediktinerpater ist dies keine vergangene Geschichte, er erlebt es auch heute noch, dass Eltern ihre Söhne oder Töchter aus einem rigorosen Gottesbild heraus opfern wollen. Dabei merken sie nicht, dass es nicht Gottes Gebote sind, sondern ihre eigenen Ängste und Erlebnisse. Es sind nicht nur die rigorosen Gottesbilder, sondern auch die vielen Götzen (Geld, Karriere, Vergnügen), die für manche Eltern wichtiger sind als ihre Kinder. Andere bringen ihre Kinder auf dem Altar ihres Ehrgeizes zum Opfer. Die Abraham-Geschichte vermittle die Hoffnung, dass immer dort, wo Eltern bereit sind, ihr Kind zu opfern, ein Engel eingreifen werde. Die Vorstellung, dass jedes Kind einen Engel hat, kann für Eltern auch tröstend und entlastend sein. Engel können verunsicherte Eltern von der Sorge befreien, Fehler in der Erziehung zu machen.

    Ein schönes Bild

    „Die Ahnung, das neben mir ein Engel ist, ist ein schönes Bild“, erklärt der Benediktinerpater. Viele Menschen nehmen das Leben schwer, weiß der Referent aus jahrzehntelangen Erfahrungen. Engel könnten als Wegbegleiter und Beschützer wirken und helfen, Verletzungen und Wunden zu heilen. Zum einen sind Engel Gottes Boten, aber auch jeder Mensch könne für den anderen ein Engel sein. „Also trauen sie sich, für einander zum Engel zu werden“, gab Anselm Grün seinen Zuhörern mit auf dem Weg. Nach dem Vortrag nahm sich der Referent noch die Zeit und signierte seine Bücher.

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