Seiner Rolle als Dauergast bei der siebten Reihe von „Redwitz liest“ wurde Helmut Vorndran jederzeit gerecht. „Volles Haus“ verzeichnete damit auch der Bürgertreff „Altes Cafe“.
In den Mittelpunkt der Lesung stellte er seinen erst im vergangenen Juli erschienenen Kriminalroman „Die Kamuelsfeder“ rund um die Kommissare Haderlein und Lagerfeld sowie das Ermittlerferkel Riemenschneider.
Wiederum gelang es ihm mit allerlei politischen und sozialen Seitenhieben, persiflierendem Lokalkolorit und einer ordentlichen Prise schwarzen fränkischen Humors die Zuhörer nicht nur zu begeistern, sondern auch zu fesseln.
Nach der Begrüßung durch Quartiersmanagerin Christina Pösch schickte Vorndran voraus, dass sein neues Buch „Die Kamuelsfeder“ weder düster noch blutig sei. Es sei wahrscheinlich sein lustigstes Buch, das er je geschrieben habe. Er habe zumindest viel gelacht beim Schreiben.
Das Ganze spielt sich in Franken in Staffelstein und drum herum, aber auch in Kutzenberg sowie in Italien, ab. Vorndran merkte auf spaßige Art und Weise an, dass der Dialekt in Staffelstein der erbärmlichste sei, den man hören könne. Weiter wollte er wissen, ob jemand von den Anwesenden des Fränkischen nicht mächtig sei. Daher bat er die Zuhörer sich die Passagen, die sie aufgrund des fränkischen Dialektes nicht verstehen, später erklären zu lassen.
Im Mittelmeer ertrunken
Viel Autobiografisches komme in dem Buch vor. Dann tauchte Vorndran in seinen neuen Kriminalroman ein. Hier ertrinkt die Frau eines fränkischen Milliardärs im Mittelmeer. Ein Jahr später werden erst in einem idyllischen Fischerort in Italien, dann auch in Deutschland mehrere Menschen mit Messerstichen regelrecht hingerichtet.
Für die Polizei in beiden Ländern beginnt eine fieberhafte Suche nach der Lösung dieses unheimlichen Rätsels. Und mitten in der Suche die Kommissare Haderlein, Lagerfeld und natürlich auch Ermittlerschweinchen Riemenschneider, die mit immer neuen Morden und schmerzlichen Prüfungen fertig werden müssen.
Vorndran las von einer besonderen Art von Muffins, den „Sidimuff“ (Siegfrieddinkelmuffin). Weiter habe er sich bei seinem Lieblingsitaliener in Kaltenbrunn über italienische Männer informiert. Diese seien wohl nicht so einfach.
Ein weiteres Kapitel spielt in Schwabthal. Vorndran war zur Recherche vor Ort. Er meinte, man befinde sich zwar tanzend auf der Tanzfläche, aber man habe das Gefühl in einem Altersheim zu sein. Er schätzte den Altersdurchschnitt auf 75 Jahre. Der ein oder andere Gast hatte vermutlich noch Kontakt zu Goethe oder Schiller oder war bei der letzten Kaiserkrönung dabei, sagte er augenzwinkernd.
Die letzte Geschichte dient als „Nausschmeißer“ und führt wieder nach Italien. Bei seinem Pizzabäcker hatte er nachgefragt, was ein Italiener anstellen würde, um eine Frau herumzukriegen. Die Anleitung hierfür füllten drei Seiten.
Neues Buch in Arbeit
Als Zugabe erfolgte Epilog zwei, ein lustig geschriebener Unfallbericht. Zum Schluss hatte Vorndran zwei schlechte Nachrichten: Seine Bücher der „Kamuelsfeder“ waren für diesen Abend ausverkauft und die Lesung an dieser Stelle auch zu Ende. Als gute Nachricht ließ er wissen, dass er bereits am neuen Buch schreibe. Es werde vermutlich „Das Lupinenherz“ heißen und soll im Juli 2019 erscheinen.
Im Bürgertreff war die Bücherwelt Pfaff, Michelau, mit einem Büchertisch vertreten. Die Bewirtung hatte das „Haus Johanna“ von Regens Wagner übernommen.