Ihren Humor und ihre Zuversicht hat Inge Fischer in ihrem 85 Lebensjahren nicht verloren. Am Freitag feierte sie im Kreise ihrer Familie ihren halbrunden Geburtstag. Die älteren Michelauer kennen sie als Küchenchefin der ehemaligen Gaststätte Dorfbrunnen. Im elterlichen Gasthof lernte sie auch ihren Mann Alfons (in Michelau war er nur „der Alfi“) kennen.
Dabei stammt die heute 85-jährige aus Strehlen bei Breslau (Niederschlesien). Ende des zweiten Weltkriegs flüchtete ihre Mutter mit ihren vier Kindern in den Westen. Ihr Ehemann befand sich zu dieser Zeit noch im Kriegseinsatz. Schließlich landeten Mutter und Kinder in Haßlach bei Teuschnitz im Frankenwald. Inge Fischer war damals gerade zwölf Jahre alt.
Glücklicherweise fand die Familie wieder zusammen. Nachdem der Vater Metzgermeister war, pachteten die Eltern in Michelau den Gasthof zum Dorfbrunnen. Das war 1951 und bis 1957 sorgte Inge Fischer als Küchenchefin für das leibliche Wohl der Gäste.
Am 14. Juli 1955 gaben Alfons Fischer und seine Braut einander das Ja-Wort. 46 Jahre lang waren beide verheiratet und aus der Ehe gingen drei Söhne Jürgen, Werner und Harald hervor. Vor siebzehn Jahren verstarb der Ehemann von Inge Fischer.
Freude über insgesamt neun Urenkel
Über ihre Zeit in der elterlichen Gaststätte hinaus arbeitet sie weiter in der Gastronomie in der Michelauer Gaststätte „Fischkorb“. Später dann war sie noch 25 Jahre in Redwitz in einem Pappe verarbeitenden Betrieb beschäftigt.
Doch auch als Rentnerin kennt das Geburtstagskind keinen Müßiggang. Sie versorgt ihren Haushalt und pflegt den kleinen Garten vor ihrer Wohnung in der Bahnhofstraße. Besonders freut sie sich wenn ihre drei Kinder, vier Enkel und inzwischen neun Urenkel sie besuchen.
Die gratulierten ihr nicht nur zum Ehrentag. Bürgermeister Helmut Fischer überbrachte die Glückwünsche der Gemeinde und wünschte weiterhin gute Gesundheit. Für die katholische Kirchengemeinde gratulierte Pfarrer Diter Glaeser. Das Obermain-Tagblatt wünscht nachträglich ebenfalls „alles Gute“.