Der wichtigste Satz an diesem Tag in der Michelauer Mainfeldhalle ging fast im Schlachtengetümmel des Fußballturniers unter. „Dieses Turnier wird es auch in den kommenden Jahren noch geben. Eine solche Idee darf nicht sterben“, verkündete Bastian Angermann von der „Turbine Michelau“. Bereits zum sechsten Mal richteten die Michelauer Hobbykicker den Hallencup aus, mit dem Ziel, für einen sozialen Zweck einen stattlichen Geldbetrag zu sammeln.
Nach den Aktiven Bürgern Lichtenfels, dem Hospizverein, der Lichtenfelser Tafel Plus, Helfen macht Spaß und dem Tierheim sowie Gemeinsam gegen Krebs e.V. in den Vorjahren unterstützen die Teilnehmer 2020 den Verein für sozialpädagogische Jugendbetreuung.
Für Kinder und Jugendliche mit Jugendhilfebedarf

Ute Stenzel, Leiterin der Jugendhilfestation in Coburg, stellte die Ziele des Vereins, der seinen Sitz in Nürnberg hat und Einrichtungen in unserer Region unterhält, vor. Der Mitarbeiterverein kümmere sich um Kinder und Jugendliche, die einen Jugendhilfebedarf haben. Es seien oft Kinder aus Problemfamilien. Deshalb gehöre die Hilfe für Familienangehörige auch zu den Aufgaben des Vereins.
Ziel sei es, im Gegensatz zur Heimerziehung in Großeinrichtungen die Jugendlichen in überschaubaren, dezentralen Einheiten zu betreuen. Das geschehe zum Beispiel in Coburg durch die stationäre Jugendhilfe in Form einer Mädchenwohngruppe mit sieben Plätzen.
„Wir wollen, dass das eine regionale Maßnahme ist. Damit die Jugendlichen jederzeit nach Hause können.“
Ute Stenzel, Leiterin der Jugendhilfestation in Coburg
„Wir wollen, dass das eine regionale Maßnahme ist. Damit die Jugendlichen jederzeit nach Hause können, dass sie Kontakt zu ihren Familien haben können und dass auch Elternarbeit möglich ist“ erläutert Ute Stenzel.
Ferner mache der Verein auch teilstationäre Angebote für Kinder nach der Schule, biete eine ambulante Hilfe in den Familien an ebenso wie ein betreutes Wohnen für Jugendliche in der Selbstfindungsphase (ab 16 Jahren).
Erlös aus Spenden von Sponsoren, teilnehmenden Teams und Publikum
Hocherfreut nahm die Diplom-Sozialpädagogin zur Kenntnis, dass ihre Organisation ausgewählt wurde, um den wichtigen Bereich der Jugendsozialarbeit zu unterstützen. Die Turbine Michelau akquiriert ihre Zuwendungen durch Spenden von zahlreiche Firmen und Sponsoren, der teilnehmenden Teams am Hallencup und den zahlreichen Zuschauern.
Die erlebten in der Mainfeldhalle einen Tag lang Hallenfußball vom Feinsten. 20 Teams kämpften mit großem Einsatz um den Turniersieg. Dabei signalisierten so klangvolle Namen wie die Klebrigen Banditen, der 1. FC Schnell Müd, die Rasselbande, Cosmos Korches, SC Hütte oder Sancho Pancho, dass in erster Linie die Gaudi im Vordergrund stand. Doch sobald sich die einzelnen Teams Auge in Auge gegenüberstanden, ging?s kompromisslos zur Sache.
Haushohe Niederlagen, Lucky Punch und ein „vernageltes“ Tor

Das Turnier bot alles, was den Hallenfußball so aufregend macht. Haushohe Niederlagen, wie beim Duell der Family Kickers gegen West & East United (9:2), den Lucky Punch eine Sekunde vor Spielende, das scheinbar „vernagelte“ Tor, bei dem der Ball einfach nicht über die Torlinie kullern wollte, bis hin zum nicht enden wollenden Neunmeter-Duell. Das erlebten die Zuschauer im Halbfinale beim Kampf von Cosmos Korches gegen Sancho Pancho. Held des Tages wurde der Cosmos-Keeper Holger Aumüller, der beim 14:14 den Schuss parierte und damit seinem Team den Einzug ins Endspiel sicherte.
Erstmals gewinnt ein Team den Hallencup zum zweiten Mal
Dor trafen die wackeren Sieger auf eines der interessantesten Teams des Turniers, die Family Kickers. Die waren eigentlich als Nachrücker in diesen Hallencup eingestiegen. Die turniererprobten Kicker hatten gleich den ersten Hallencup unter der Regie der Turbine vor sechs Jahren gewonnen. Danach hatten sie an keinem weiteren Hallencup mehr teilgenommen. Doch als nun Not am Mann war, ließen sie sich nicht lange bitten.
Wie man sieht, mit Erfolg. Mit einem strammen Distanzschuss zum 1:0 legte Daniel Schardt den Grundstock für den Sieg seiner Mannschaft. Cosmos Korches glich zwar nochmals aus, doch das 2:1 bedeutete, dass die Family Kickers als erstes Team zum zweiten Mal den Hallencup gewinnen konnten. Torschützenkönig wurde David Daumann von Sancho Pancho mit acht Treffern.
Tanz-Auftritt und Fußball-Einlagenspiel

Aufgelockert wurden die verbissenen Fights der Männer durch einen bezaubernden Auftritt der Michelauer Fever Bambis. Auch das Einlagenspiel der Altliga vom FC Schwürbitz gegen die Werkstätten Sankt Joseph sorgte für Stimmung.
Im Anschluss an den Hallencup lud der Schirmherr der Veranstaltung, Christoph Kolb (Vorsitzender des FC Schwürbitz), ins Vereinsheim nach Schwürbitz zu einem gemütlichen Beisammensein ein. Dabei ließ DJ Wichwahn seine heißen Scheiben kreisen.