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SCHWÜRBITZ: Ausverkauf in Schwürbitz

SCHWÜRBITZ

Ausverkauf in Schwürbitz

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    Ausverkauf: Auch Brautmoden Weber schließt endgültig im kommenden Jahr.
    Ausverkauf: Auch Brautmoden Weber schließt endgültig im kommenden Jahr. Foto: Heinz Fischer

    Landhausmoden Rußwurm, Brautmoden Weber und das Bekleidungshaus Trinkwald: Der Ort an der Mainschleife war lange Zeit so etwas wie ein kleines Modezentrum. Nun wollen alle drei Schwürbitzer Geschäfte im kommenden Jahr ihre Pforten schließen.

    Die Landhausmoden von Annelinde und Rudi Rußwurm sind weit über die Landkreisgrenzen hinaus bekannt. Bereits seit fast zwei Jahren läuft der Ausverkauf, nun soll das endgültige Aus kommen. Nicht nur gesundheitliche Probleme sind es, die die Familie Rußwurm zu diesem Schritt gezwungen haben. Auch der Wettbewerb aus dem Internet nimmt immer mehr Kunden weg.

    Bis zu 2000 Dirndl im Angebot

    Annelinde Rußwurm berichtet: 25 Jahre wären es im März seit der Gründung 1999. Waren es am Anfang schwierige Zeiten, so machten sich die Rußwurms im Laufe der Jahre einen Namen. Kunden nicht nur aus dem Landkreis, sondern auch aus Kulmbach, Kronach und sogar Hof kamen nach Schwürbitz und kauften die schicken Dirndl, Herrenbekleidung und Accessoires im Trachtenlook. Auch viele Vereine kauften bei Landhausmoden ein. Ein Highlight waren die jährlichen Modeschauen.

    Zu diesen Zeiten habe das Geschäft auch Spaß gemacht. Bis zu 2000 Dirndl hatten die Schwürbitzer in Spitzenzeiten im Angebot. Dann wurde der Handel im Internet immer stärker und damit ein billiger Wettbewerber auf dem Markt. Die Kunden kamen nur noch zur Beratung und zum Preisvergleich, gekauft wurde dann online.

    Zu klein für den Wettbewerb

    Ausverkauf: Das weit über die Landkreisgrenzen bekannte Trachtengeschäft „Landhausmode Rußwurm“.
    Ausverkauf: Das weit über die Landkreisgrenzen bekannte Trachtengeschäft „Landhausmode Rußwurm“. Foto: Heinz Fischer

    Nun soll Ende dieses Jahres endgültig Schluss sein. Annelinde Rußwurm will sich erst mal um ihre Gesundheit kümmern, für die sie bisher kaum Zeit fand, und dann zusammen mit ihrem Gatten Rudi den Ruhestand genießen.

    Brautmoden Weber stand viele Jahrzehnte für exklusive Mode für den schönsten Tag des Lebens. Gegründet von der Familie Weber, wird seit 2010 das Geschäft von Susanne Menger geführt. Perfekt lief der Laden am Anfang, erinnert sich die Inhaberin, Auch sie veranstaltete alljährlich Modeschauen, und zwar im Lichtenfelser Stadtschloss. Im Laufe der Zeit wurden die Kunden immer anspruchsvoller. Für den Wettbewerb war der Brautmodenladen zu klein aufgestellt, und auch hier tat der Internethandel ein Übriges. Kaum jemand, der Kleider besichtigte und anprobierte, kam später wirklich zum Kauf.

    Nun läuft auch in diesem etablierten Haus seit einiger Zeit der Ausverkauf. Bis spätestens Mitte 2024 will Susanne Menger mit viel Rabattangeboten die Restbestände losgeschlagen haben. Dann sei Schluss. „Mit einem lachenden und einen weinenden Auge“, sagt sie. Sie will sich nach neuen Herausforderungen umsehen, aber nicht mehr in der Textilbranche.

    „Trotz meiner 73 Jahre hätte ich noch weitergemacht, aber es macht einfach keinen Sinn mehr.“

    Edith Trinkwald vom Bekleidungshaus Trinkwald

    Ausverkauf: Das traditionsreiche Bekleidungshaus Trinkwald in der Michelauer Straße.
    Ausverkauf: Das traditionsreiche Bekleidungshaus Trinkwald in der Michelauer Straße. Foto: Heinz Fischer

    Seit den 1950-er Jahren gibt es noch ein drittes, weithin bekanntes Modehaus in Schwürbitz. In der Michelauer Straße hat damals Adolf Trinkwald das Geschäft gegründet, mit Bekleidung aller Art für Damen und Herren. Seit nunmehr über 30 Jahren führt seine Tochter und Nachfolgerin Edith Trinkwald das Unternehmen.

    Doch, so berichtet die Inhaberin, blieben auch hier in den vergangenen Jahren die Kunden aus, seit den Zeiten der Pandemie sei es immer schlimmer geworden. Die Menschen, meint sie, hätten sich an den Kauf zu Hause im Wohnzimmer gewöhnt. Auch habe sie den Eindruck, dass die finanzielle Zurückhaltung in Krisenzeiten eine Rolle spiele.

    Nun läuft auch hier der Ausverkauf. Eine über 70-jährige Tradition findet ein Ende. „Trotz meiner 73 Jahre hätte ich noch weitergemacht, aber es macht einfach keinen Sinn mehr“, bedauert Edith Trinkwald ihren Schritt.

    Mit dem Ende der drei Geschäfte wird Schwürbitz um eine echte Einkaufsattraktion ärmer.

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