„Die Herkunft hat Rüdiger Feulner ohne Frage geprägt: Er ist Franke durch und durch, er ist weit in der Welt herumgekommen, er war lange Jahre vatikanischer Diplomat und hat zahlreiche hohe Ehrungen empfangen, und doch ist er der kernige Frankenwäldler geblieben.“ Mit diesen Worten würdigte Bezirkstagspräsident Henry Schramm Monsignore Professor Dr. Dr. Rüdiger Feulner bei der Verleihung der Ehrenmedaille in Silber des Bezirks Oberfranken, die im Rahmen seines 25-jährigen Priesterjubiläums in seiner Heimatkirche St. Jakobus der Ältere in Enchenreuth im Landkreis Kulmbach stattfand. Mit seinem Wirken habe Monsignore Feulner nicht nur den Heiligen Stuhl, sondern auch seine oberfränkische Heimat in der ganzen Welt vertreten.
Der Bezirkstagspräsident betonte, dass Enchenreuth den katholischen Theologen und Geschichtskundigen geprägt habe. Rüdiger Feulner habe in Bamberg das Gymnasium besucht und im erzbischöflichen Knabenseminar Ottonianum gelebt, um anschließend am Priesterseminar die geistliche Laufbahn einzuschlagen. Der Enchenreuther habe katholische Theologie studiert, dazu Philosophie Geschichte und Klassische Philologie zunächst in Bamberg, dann in Innsbruck, wo er den philosophischen und den theologischen Magistergrad erlangte und bereits im Alter von 27 Jahren in beiden Fächern die Doktorwürde zugesprochen bekam.
Wie der Bezirkstagspräsident weiter berichtete, wurde der Heilige Stuhl nach wenigen Jahren in der Seelsorge auf den jungen Dr. Dr. Feulner aufmerksam. Er besuchte ab 1999 die päpstliche Diplomatenakademie. Daneben studierte er in Rom Kirchenrecht, das er als Lizentiat des Kanonischen Rechts abschloss und damit an kirchlichen Hochschulen lehren darf.

Praktische Erfahrung habe Feulner an der ständigen diplomatischen Vertretung des Heiligen Stuhls in Bolivien gesammelt. Nach Abschluss der Akademie sei Feulner als Nuntiatursekretär eingesetzt worden, zunächst in Astana, der Hauptstadt Kasachstans, anschließend in Wien und Berlin.
Henry Schramm weiter: „Aufgestiegen zum Legationsrat wirkte er von 2013 bis 2014 in Venezuela, danach bis 2019 in Brüssel. Er erlebte Papstbesuche in seinen Wirkungsstätten und organisierte sie maßgeblich mit, auch den Deutschlandbesuch Benedikts XVI. im Jahr 2011.“
Seit 2002 sei Rüdiger Feulner mit dem Titel eines Päpstlichen Ehrenkaplans „Monsignore“ ausgezeichnet worden und lehre die Fächer Dogmatik und Dogmengeschichte an der Universität der Benediktinerabtei Heiligenkreuz im Wienerwald, der größten deutschsprachigen theologischen Fakultät. Seit 2014 sei Rüdiger Feulner Professor an der katholischen Universität Caracas.
Schramm: „Doppelter Doktor und noch dazu Lizentiat, Professor, Legationsrat, Monsignore, deren Würden und Aufgaben sind es viele. Doch überall dem hat Rüdiger Feulner nie vergessen, wo er herkommt, wo seine Wurzeln sind.“ Bei jeder Gelegenheit habe es ihn nach Oberfranken gezogen. Oft sei er in Enchenreuth gewesen, wohl noch öfter in Marktzeuln, wo ihn eine enge Freundschaft mit dem langjährigen Pfarrer Wolfgang Scherbel verbinde.
Seit etwas über einem Jahr wirke Rüdiger Feulner als Pfarrvikar in Wartenfels und betreue auch die Kirchengemeinden von Reichenbach, Presseck und seiner Heimatgemeinde Enchenreuth. Als Botschafter der fränkischen Region könne er sich jetzt auch einem seiner Lieblingsanliegen widmen: Der Wallfahrtsbasilika in Marienweiher. Der Bezirkstagspräsident: „Seit 2010 ist Rüdiger Feulner Vorsitzender des Freundeskreises, seit 2014 auch der neu errichteten Stiftung Wallfahrtsbasilika Marienweiher.“
Monsignore Professor Dr. Dr. Rüdiger Feulner dankte mit herzlichen Worten für die Auszeichnung: „Ich trage die Medaille am Herzen, aber auch in meinem Herzen.“ (red)