Verschiedene Biersorten stehen einen Abend lang im Mittelpunkt im Sportheim des FC Michelau. Die Fußballer und die Handballabteilung des TV Michelau veranstalten gemeinsam eine Bierprobe, deren Erlös den Jugendabteilungen beider Vereine zugute kommen soll. Schon zu Beginn der Verkostung war klar: Dies würde eine Reise für die Sinne werden.
Aromen steigen in die Nase
Als erstes wurde ein belgisches Fruchtbier serviert, dessen leuchtend rote Farbe bereits optisch faszinierte. Der süßlich-fruchtige Geschmack, geprägt von einer ordentlichen Portion Kirschen, machte es zu einem perfekten Aperitif. Unter der sachkundigen und sympathischen Leitung von Biersommelier Andrej Stirbati erkundeten die Teilnehmer sowohl klassische Sorten wie Helles, Weißbier, Pils und ein fränkisches Dunkel, aber auch ausgefallene Pale Ales und IPAs. Dabei wurde jedes Bier nicht einfach nur getrunken, sondern mit allen Sinnen entdeckt. Wie schimmert es im Glas? Ist der Schaum cremig oder grobporig? Welche Aromen steigen in die Nase? Und wie entfaltet sich der Geschmack am Gaumen?
Besonders aufgefallen ist das IPA aus den USA mit seinen satten 7,7 Prozent Alkohol. Kraftvoll, vollmundig und mit einem lang anhaltend bitteren Nachtrunk. Im Laufe des Abends wurden insgesamt zehn Biere verkostet, jedes mit seinem eigenen Charakter und seiner eigenen Geschichte.
Biercharakter und Historisches

Zusätzlich gibt es einen Einblick in die Geschichte des Brauhandwerks und die Herstellung der Biere. Stirbati ließ die Gäste an seinem umfassenden Wissen teilhaben, präsentierte Malz- und Hopfenproben und gab zu jedem Bier eine passende Speiseempfehlung. Einen Rauch-Doppelbock und belgisches Trüffelkonfekt bezeichneten die Gäste etwa als Hochgenuss. Zudem erläuterte der Sommelier wissenswerte Details zu jedem einzelnen Bierstil und erklärte Historisches dazu.
Ein Höhepunkt des Abends war zweifellos das Bierstacheln. Hierbei wird eine glühend heiße Metallstange in das Bier getaucht, wodurch der enthaltene Restzucker karamellisiert. Das Ergebnis war eine herrlich cremige Textur und eine feine, leicht süßliche Note, die besonders beim wuchtigen Elf-Prozent-Doppelbock für Begeisterung sorgte.
Besonders überrascht waren die Teilnehmer über ein alkoholfreies Bier. Weil die Verkostung ohne Etiketten stattfand, bemerkte niemand, dass es alkoholfrei war. Ein eindrucksvoller Beweis dafür, dass der Geschmack oft die Erwartung übertrifft.