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Claudia Kestel - Eine Tortenbäckerin aus Leidenschaft

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Claudia Kestel - Eine Tortenbäckerin aus Leidenschaft

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    Claudia Kestel , die begeistere Hobby-Tortenbäckerin.
    Claudia Kestel , die begeistere Hobby-Tortenbäckerin. Foto: Karin Sträßner

    Marktzeuln

    An einem Samstag im August 2020 steht sie fast im Kühlschrank. Sie vollendet ihr Meisterwerk: Eine doppelstöckige Hochzeitstorte! Das Problem sind nur die 40 Grad Außentemperatur. Deshalb transportiert Claudia Kestel die Sahnetorte am Vorabend äußerst vorsichtig, mit Kühl-Akkus bewaffnet, zu ihrem Bestimmungsort nach Bad Staffelstein. Im dortigen Kühlschrank vollendet sie die Verzierung dieses Augenschmauses.

    Die Hochzeitstorte,  die im Kühlschrank vollendet wurde, da bei 40 Grad Außentemperatur eine normale Zubereitung unmöglich war.
    Die Hochzeitstorte, die im Kühlschrank vollendet wurde, da bei 40 Grad Außentemperatur eine normale Zubereitung unmöglich war. Foto: red

    Nachdem sie von Alpträumen geplagt worden ist, die Torte wäre nur noch ein zusammengelaufener und in sich eingestürzter Rest, ist es dann doch nicht so. Im Gegenteil. Während die Torte im Kühlschrank gedreht, bestrichen und verziert in 45 Minuten zu voller Schönheit erstrahlt, kann sich die Hobby-Bäckerin dann doch entspannen. Es ist vollbracht. Die Torte begeistert die Hochzeitsgäste obendrein auch noch geschmacklich.

    Sahne- und Buttercreme-Torten sind ihre Favoriten

    Claudia Kestel aus Marktzeuln liebt es, Torten zu backen und zu verzieren. „Ich liebe die Kreativität und kann meiner Phantasie freien Lauf lassen“, schwärmt sie. Sahne- und Buttercreme-Torten sind ihre Favoriten. „Da kann ich schön schmieren,“ verrät die 47-jährige.

    Das glückliche Hochzeitspaar, Gino und Marie-Sophie Rink, mit der wunderschönen und köstlichen Hochzeitstorte.
    Das glückliche Hochzeitspaar, Gino und Marie-Sophie Rink, mit der wunderschönen und köstlichen Hochzeitstorte. Foto: red

    Das Backen hat ihr schon immer gefallen. Früher waren es meist Biskuitrollen. Erst vor sieben Jahren entdeckte sie die Faszination auch aufwändigerer Torten.

    Bevor die Marktzeulnerin so eine Hochzeitstorte anfertigt, nimmt sie sich zwei Tage vorher frei, da sie hauptberuflich ihre Brötchen in der Obermain-Therme verdient. Ihre Familiemitglieder finden die Torten auch wunderschön und sehr lecker. Allerdings machen sie sich Sorgen um ihre Figuren.

    „Gebt niemals auf. Wer wirklich Interesse hat, macht aus allem etwas!“

    Claudia Kestel

    Für eine doppelstöckige Hochzeitstorte benötigt die Hobbybäckerin sechs bis acht Stunden, für einstöckige etwa drei Stunden. Viele Tipps und Tricks kann man von ihr bekommen. Sie rät allen Hobbybäckern: „Gebt niemals auf. Wer wirklich Interesse hat, macht aus allem etwas!“ Falls die Sahne mal nicht so fest werde, könne man die Torte notfalls, in kleine Portionen aufgeteilt, in Dessertgläsern geschickt arrangieren und verzieren. Ein Boden, der oben etwas schwarz ist, werde geschickt mit einer Käsereibe so abgehobelt, dass von der schwarzen Kruste nichts mehr zu sehen und zu schmecken sei.

    Der Vater von Claudia Kestel, Giuseppe Napolitano, an seinem 70. Geburtstag mit einer Schwarzwälder-Kirsch-Torte.
    Der Vater von Claudia Kestel, Giuseppe Napolitano, an seinem 70. Geburtstag mit einer Schwarzwälder-Kirsch-Torte. Foto: red

    Rezept-Anregungen holt sich die 47-Jährige aus Zeitungen und aus dem Internet, wobei wahrscheinlich kein Rezept im Original übernommen wird. Da tobt sie sich dann mit eigenen Kreationen von Cremes, Fruchtkompositionen und Dekorationen aus. Ihr fällt etwa ein, sie bräuchte noch einen schokoladigen Tortenrand. Dann wird mal schnell der Backrost mit Backpapier ausgelegt, werden Mulden geformt und dann mit flüssiger Kuvertüre ausgegossen. Nach dem Abkühlen hat sie dann ein Ergebnis von Schokoröhren, wie auf dem Bild mit ihrem Vater „Bino“ zu sehen ist.

    Fehler werden kreativ behoben, weil sie ungern etwas wegschmeißt

    Lustig ist auch ihre Beschreibung einer misslungen Käse-Sahne-Creme mit Gelatine. Bei falscher Anwendung löst diese sich nicht auf; in der Creme sind dann gallertartige Teilchen zu finden. „Es gibt dann so Rötz!“, beschreibt sie äußerst treffend und fränkisch das Missgeschick. Überhaupt ist es faszinierend, wie sie alle möglichen Fehler wieder behebt. „Ich finde es halt nicht schön, wenn man was wegschmeißen muss,“ bedauert die Marktzeulnerin.

    Als besondere Küchenutensilien benötigt sie einen Drehteller, ein Handrührgerät, eine Küchenmaschine, eine Streichpalette und Spritztüllen. Von letzteren hat sie mehrere, damit sie die verschiedenen Cremes gleichzeitig verwenden kann.

    Eine Blaubeer-Frischkäse-Köstlichkeit zu einem 50. Geburtstag.
    Eine Blaubeer-Frischkäse-Köstlichkeit zu einem 50. Geburtstag. Foto: red

    Schön anzusehen sind „Ombré-Torten“. Bei diesen wird der Tortenrand von unten nach oben immer heller. Die unterschiedlichen Farben werden durch den Anteil an Lebensmittelfarbe und Früchten erreicht. Und für Geschmacksvariationen an Cremes gibt es unendlich viele: Blaubeer-Frischkäse, Vanille-Erdbeere, Schoko, Schwarzwälder-Kirsch, Red-Velvet und so weiter.

    Ihr Favorit ist diese Eierlikör–Torte

    Kestels Favorit ist eine Eierlikör-Torte, die allerdings von einem Laien schon einiges abverlangt. Natürlich mit mehreren Böden, Bananen, Preiselbeeren, Sahne und Eierlikör, der erst im Kühlschrank erstarrt und somit beim Anschneiden dann nicht herunterläuft.

    Ein Vorbild für ihr Hobby braucht die Zeulnerin nicht. Einzig auf die Serie „Das große Backen“ auf Sat 1 kann sie nicht verzichten.

    Ihr großer Traum wäre ein eigenes Café, in dem sie ihre selbst gebackenen Kuchen, Torten, Plätzchen und Pralinen anbieten kann. Wahrscheinlich wäre das wirklich ein Renner, denn schon bei den Bildern ihrer Köstlichkeiten läuft einem das Wasser im Munde zusammen.

    Eine Vanille-Erdbeere-Torte zu einem 80. Geburtstag.
    Eine Vanille-Erdbeere-Torte zu einem 80. Geburtstag. Foto: red

    Momentan backt die 47-Jährige noch für Geburtstage, Taufen und Hochzeiten, für Freunde und Verwandte. Pro Jahr sind das immerhin rund 20 Prachtexemplare. Auf die Frage, wie sie zu ihren Aufträgen komme, offenbart sie: „Ich dräng' mich da sogar immer auf. Und niemand sagt nein!“ Kein Wunder, wenn man sich allein ihr Engagement für die Erstellung der Hochzeitstorte bei 40 Grad vor Augen hält.

    Ein Rezept-Tipp für Anfänger Rezept-Tipp von Claudia Kestel für Anfänger: Biskuit-Rolle 4 Eier 170 g Zucker 1 Päckchen Vanillinzucker 4 Esslöffel Wasser 80 g Mehl 80 g Vanillepuddingpulver ? Päckchen Backpulver 2 Becher Schlagsahne Früchte nach Wahl Zunächst die Eier trennen und das Eiweiß steif schlagen. Eischnee beiseite stellen. Dann Eigelb, Wasser, Zucker und Vanillinzucker cremig rühren. Mehl, Puddingpulver und Backpulver sieben. Dann auf die Eigelbmasse die Hälfte des Eischnees geben und die Hälfte des Mehlgemisches sieben. Vorsichtig unterheben. Anschließend den Vorgang wiederholen. Die Masse auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech geben. Bei 180 Grad Ober/Unterhitzeetwa zehn Minuten auf der mittleren Schiene backen. Nach dem Backen den Boden auf ein zuvor ausgelegtes weiteres Backpapier stürzen. Oberes Backpapier vorsichtig abziehen. Den Boden nun vorsichtig der Länge nach auf dem neuen Backpapier aufrollen. Den ausgekühlten Boden, dem das aufgerollte Backpapier entfernt wurde, mit zwei Bechern geschlagener, gesüßter Sahne füllen. Darauf Früchte nach Wahl (Erdbeeren, Mandarinen, Ananas, Bananen….) verteilen. Rolle aufrollen und die Oberseite mit Puderzucker bestäuben.

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