Mit Hilfe der Förderoffensive Nordostbayern will die Marktgemeinde das unter Denkmalschutz stehende frühere Postgebäude in Küps sanieren. Zuletzt ist es gelungen, das über 100 Jahre alte Haus durch den Markt Küps zu erwerben. Bürgermeister Bernd Rebhan zeigte sich erfreut, dass der Marktgemeinderat die Pläne unterstützt hat. Damit könne endlich die seit langer Zeit gewünschte Verbesserung im Umfeld des Bahnhofes erreicht werden. Ohne die Förderung durch den Freistaat Bayern wäre die aufwändige Sanierung nicht denkbar, zeigte er sich dankbar über die Unterstützung durch das Amt für Ländliche Entwicklung.
Die ältere Generation könne sich noch gut an das damalige Postamt in der Straße „Am Bahnhof“ erinnern. Als „zweigeschossiges Mansardwalmdachhaus mit Sandsteingliederungen, neubarock“ ist das Gebäude in der Denkmalliste verzeichnet. Dieses Gebäude solle nach den Worten des Bürgermeisters wieder in altem Glanz erstrahlen und eine neue Nutzung erhalten. Der intensive Einsatz habe sich gelohnt, zeigte er sich überzeugt.
Aus der Geschichte des Postwesens in Küps
Die Entwicklung des Postwesens in Küps beschreibt Pfarrer Heinrich Pöhlmann in seiner Frankenchronik aus dem Jahr 1908: „Früher gehörte Küps zur tgl. Postexpedition Kronach und hatte dorthin wöchentlich mehrmals Botengelegenheit, bis am 1. Oktober 1860 die Einrichtung der „Landpostboten“ erfolgte und dadurch täglicher Postverkehr eintrat, sonntags ausgenommen. Am 20. Februar 1861 wurde Küps mit einer 10 Minuten vom Ort entfernten Eisenbahn-, Post- und Telegraphenstation bedacht mit täglich zwei- bzw. dreimaliger Postzustellung.“

Die zunehmende wirtschaftliche Entwicklung machte auch hier die Trennung der Bahn- und Postverwaltung nötig. 1901 wurde zunächst eine besondere Ortspost (Küps I) mit Telegraphenstation eingerichtet, während sich „in einem stattlichen, vornehm eingerichteten Postgebäude (1902) am Bahnhof das Postamt Küps II“ befindet.“, führt Pfarrer Pöhlmann in der Frankenchronik von 1908 aus. Bis etwa 1980 war die spätere Deutsche Bundespost hier tätig. Nötig war die Nähe zur Bahn, da der Transport der Post damals durch die Bahn erfolgte. An der geschlossenen Schranke konnte man regelmäßig das Verladen von Briefen und Paketen beobachten.

„Die Erbauung der Hochstadt-Gundelsdorfer-, später Stockheimer-Eisenbahn (1861), die am 8. August 1885 provisorisch bis Ludwigsstadt geführt und am 1. Oktober 1885 zur durchgehenden Linie Lichtenfels-Saalfeld-Berlin erhoben wurde (seit 1905 doppelgleisig), trug nicht wenig zur Förderung von Handel und Wandel in unserer Gegend bei.“, so Pfarrer Pöhlmann weiter. Der Bahnhof war zu dieser Zeit nahezu das einzige Gebäude zwischen dem Altarm der Rodach und der Bahnlinie und dazu in entsprechender Entfernung vom Kernort.
Die Pläne lagen bereits vor
In den 1980er Jahren sollte dann eine Modernisierung erfolgen, entsprechende Baupläne lagen bereits vor. Letztlich wurde die Poststelle dann in die Bahnhofstraße verlagert. Das Gebäude wurde verkauft und über lange Jahre als Wohn- und Geschäftshaus genutzt. Die dort gelagerten Materialien waren gerade für die Anlieger oftmals ein Anlass zur Klage. In enger Abstimmung mit dem Eigentümer konnte jetzt eine Lösung gefunden werden, mit der sich die Marktgemeinde eine Verbesserung des gesamten Umfeldes erhofft. Das Gebäude müsse jedoch grundlegend außen und innen saniert werden. Die Gebäudesubstanz sei erstaunlich gut und ein Erhalt unbedingt erstrebenswert.