Der plötzliche Tod des Bürgermeisters Dirk Rosenbauer hat in Michelau nicht nur für Trauer, sondern offensichtlich auch für Verwirrung gesorgt. Die Einwohner fragen sich: Wie geht es nun weiter?
„Ich bin schon öfter angesprochen worden. Manche gehen davon aus, dass die Geschäfte ruhen, andere denken, dass Helmut Fischer wieder im Rathaus ist“, erzählt Zweiter Bürgermeister Jochen Weber. Beides ist falsch. Rosenbauers Vorgänger im Amt wurde nicht zurückgeholt. Und dass das Rathaus derzeit geschlossen ist, ist der Corona-Pandemie und dem Lockdown geschuldet.
Am Sonntag, 11. April, wird in Michelau gewählt
Jochen Weber hat die Leitung im Rathaus übernommen, wie es für einen solchen Fall vorgesehen ist. „Das Bürgermeisteramt ist besetzt, ich bin da von früh bis abends“, betont er. Ob und wie der Unternehmer das schafft, treibt wohl so manchen Michelauer um. Aber Weber hat seine Vorkehrungen getroffen. Seine Firma hält nun ein Geschäftsführer am Laufen – zumindest für die nächsten vier Monate.
Denn das Landratsamt hat inzwischen den Termin für die nun nötige Bürgermeisterwahl bekannt gegeben: Am 11. April entscheidet sich, wer künftig die Geschicke in der Korbmachergemeinde lenkt. Dafür alles zu organisieren ist gerade die wichtigste Aufgabe für den Zweiten Bürgermeister. Und die ist angesichts der gesetzlichen Auflagen angesichts der Corona-Pandemie nicht einfacher geworden. „Grad nach der Verschärfung der Hygieneschutzmaßnahmen hängen wir ziemlich in der Luft“, gesteht Weber ein.
Nächste Gemeinderatssitzung am 13. Januar
Er hofft darauf, bis zur Gemeinderatssitzung am 13. Januar genauere Informationen des Landratsamts zu haben. Dann gilt es, das Reglement für die Wahl auf den Weg zu bringen. Deshalb wird die Sitzung stattfinden, trotz des Lockdowns und trotz der Tatsache, dass den Räten die Uhr im Nacken sitzt: Auch sie müssen schließlich bis 21 Uhr zuhause sein.
Die Zahl der Personen, die der Sitzung in der Schwürbitzer Turnhalle beiwohnen dürfen, soll so niedrig wie möglich gehalten werden. Ausgeschlossen werden darf die Öffentlichkeit aber nicht. Deshalb gilt am kommenden Mittwoch wie schon bei den vorherigen Sitzungen wieder eine Beschränkung auf zehn Zuhörer. Wer dabei sein möchte, sollte also früh da sein, um sich seine Platzkarte zu sichern.
„Das Bürgermeisteramt ist besetzt, ich bin da von früh bis abends.“
Jochen Weber, Zweiter Bürgermeister
Die Mitarbeiter der Michelauer Verwaltung sind auch während des Lockdowns erreichbar, allerdings per Telefon. Besuche im Rathaus sind derzeit nur nach telefonischer Absprache möglich und auch nur, wenn sie zwingend erforderlich sind. Etwa für die Verlängerung des Personalausweises oder für eine Nottrauung, nennt Weber zwei Beispiele. Die Leute kämen aber auch, um gelbe Säcke oder Wanderkarten zu holen. Beides gelte natürlich nicht als zwingender Grund.
Der Zweite Bürgermeister verweist auch auf das Bürgerserviceportal auf der Homepage der Gemeinde, zu finden unter www.gemeinde-michelau.de. Hier lässt sich vom Briefwahl-Antrag bis zur Wasserzählerablesung vieles online erledigen, so dass ein Besuch im Rathaus nicht mehr erforderlich ist.