Während des Museumsfests anlässlich des 90-jährigen Bestehens des Deutschen Korbmuseums erfolgte die Projektpräsentation der zehnten Klassen der Staatlichen Berufsfachschule für Flechtwerkgestaltung.

Die Schülerinnen und Schüler sind im ersten Lehrjahr und hatten die Aufgabe neue Ideen für repräsentative Skulpturen vor dem Museum zu entwickeln. Ihre Ideen hatten sie in sieben Modellen umgesetzt und präsentierten sie beim Jubiläumsfest der Öffentlichkeit. Außerdem gab ein Video Einblick in den Gestaltungsunterricht an der Schule. Im kommenden Jahr soll eine Ausstellung der Schule folgen.
Verbindung geschaffen

„Mit ihren Modellen haben die Schülerinnen und Schüler eine Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft geschlagen“, findet Lehrerin Kristina Kanaan. Sie dankte für die gute Zusammenarbeit mit dem Korbmuseum und hofft, dass dieses Projekt umgesetzt werden kann, solange die Schülerinnen und Schüler noch an der Berufsfachschule sind.
Ihre entworfenen Skulpturen werten auf jeden Fall den Außenbereich des Museums auf und sind richtige „Hingucker“. Von den Vorschlägen waren auch die Mitglieder des Gemeinderates beeindruckt. Um sich auch als Einwohner ein Bild von der möglichen Gestaltung des Areals mit den Skulpturen machen zu können, war die Projektpräsentation auch eine „Mitmach-Veranstaltung“.
Museum im Miniaturformat

Das Museumsgebäude samt Fläche war nämlich als Modell aus Karton aufgebaut, sodass Interessierte die Skulpturen von ihren Podesten nehmen konnten und sie nach ihren Vorstellungen an verschiedenen Positionen aufstellen konnten. Sogar an Holzmännchen war gedacht, um die Relationen zu verdeutlichen. So war es möglich die Strahlkraft eines jeden Modells auf sich wirken zu lassen und am Ende die idealen Standorte zu ermitteln.
Die Schülerinnen und Schüler freuten sich, an diesem Projekt mitgewirkt zu haben, wenngleich es auch eine große Herausforderung für sie bedeutete. Nicht einfach war beispielsweise die Phase der Ideenfindung. Aus verschiedensten Materialien, wie Holz, Metall oder Weide sind schließlich die sieben kleinen Miniaturflechtwerke entstanden.
„Manche sind mit direkter oder indirekter Beleuchtung“ erklärt Schülerin Sinja Doll. Sie hat ein strahlendes Windspiel aus Bogen und Spiralen entworfen, das mit unterschiedlichen Materialien flexibel realisiert werden kann.
Das lebendige Kunstwerk kann sowohl bei Tag als auch bei Nacht begeistern. „Big Basket“ heißt die Idee von Melina Weißmann. Ihr Korb mit Henkel hat eine Gesamthöhe von zwei bis 2,30 Meter, der aus hellen Weiden oder alternativ aus hellem Kunststoff geflochten werden kann.
Mit der sogenannten Rasseltechnik hat Debora Weißbrod „Willow Flowers“ kreiert. Die drei kleinen Elemente erinnern an ein Blütentrio. An einen Kokon erinnert die Skulptur von Rose Klocke, die Seil und Haselnusszweige verwendet hat. Diese verdrehen sich bei starker Hitze und bilden so gewünschte Kurven. Angelina Niebl hat ein leuchtendes Herz kreiert, welches aus einem herzförmigen Metallgerüst besteht, das umflochten ist. In diesem Rahmen wurden Geflechtkugeln befestigt, die leicht im Wind schwingen und auch bei Dunkelheit durch die wetterfeste Beleuchtung ganzjährig gut sichtbar sind.
Den Dreh raus
Das Flechthandwerk stellt Noah Burger mit seinem Werk „Wie der Wind“ ohne Schnickschnack dar. Durch Kugellager wird es gedreht und zeigt das älteste Handwerk bei dem alte Verflechtungen gelöst und neue geschaffen werden. Für die Lichtskulptur „Salix Lumina“ hat Maria Oeckler Kugeln kunstvoll geflochten, die in der Nacht erstrahlen. Mit einem magischen Lichtspiel lädt es dazu ein, das kunstvolle Lichthandwerk in einer neuen, faszinierenden Dimension zu erleben.
Vor etwa zwei Monaten wurden im Gestaltungsunterricht, der pro Woche zwei Unterrichtsstunden umfasst, die ersten Ideen gesammelt, bevor es an die Skizzen und am Ende ans Modellbauen ging. „Das war nicht so leicht, denn klein heißt nicht immer einfach“, führt die Schülerin weiter aus. Die Mühen haben sich auf jeden Fall schon Mal gelohnt, denn die angehenden Flechtwerksgestalter bekamen viel Lob und Anerkennung von den Anwesenden.