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MARKTZEULN: Die Zeulner und ihre Wallfahrt

MARKTZEULN

Die Zeulner und ihre Wallfahrt

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    Unterwegs in Lichtenfels, am Rande der B 173.
    Unterwegs in Lichtenfels, am Rande der B 173. Foto: Heinz Fischer

    Es ist nun das zweite Jahr ohne Zeulner Freischießen, ohne Tag der Blasmusik, ohne Pfingstfest der Geflügelzüchter. Aber auch eine ganz andere Tradition in Marktzeuln litt unter der Pandemie: Seit über 20 Jahren schon machen sich etliche Mitglieder der Pfarrgemeinde am ersten Sonntag im Juli auf zur Wallfahrt nach Vierzehnheiligen. Begleitet von einer Gruppe Musiker des Musikvereins trifft man sich in aller Frühe, um 5 Uhr an der Apotheke in Marktzeuln und macht sich auf den Weg.

    So geschieht es, wenn nicht gerade eine Pandemie herrscht: Voran das holzgeschnitzte Gnadenbild, dann die Männer, die Musik, zum Schluss die Frauen. Traditionell fränkische Wallfahrtsaufstellung eben. Zwei Ordner in Warnwesten sorgen für die Sicherheit. Am Ortsschild Richtung Schwürbitz verabschiedet der Herr Pfarrer die Pilger mit seinem Segen.

    Zeit zur Besinnung finden

    Zu den besten Zeiten waren es an die 100 Gläubige, aber auch wenn die Teilnehmerzahlen zurückgegangen sind, ist es immer noch etwas Besonderes, an dieser Wallfahrt teilzunehmen. Muss man dazu Katholik sein? Oder überhaupt Gläubig? Nicht unbedingt. Allein das Laufen am frühen Morgen, bei Sonnenaufgang in den Mainauen, wenn die Natur erwacht, das lässt Raum zur Besinnung und Meditation.

    Nicht zuletzt die sorgfältig ausgewählten Texte, die Wallfahrtsführer Hubert Gehrlich vorträgt, regen zum Nachdenken über sich selbst, das Leben und die Welt an. Über Michelau geht es dann an der Bahnstrecke entlang bis Oberwallenstadt. Eine kleine Rast in Lichtenfels am Gymnasium ist obligatorisch, nach einer Stärkung werden dann die letzten Kilometer über dem alten Wallfahrtsweg mit Gebet und Gesang bewältigt.

    Der letzte Anstieg zur Basilika kostet nochmal Kraft, vor allen Dingen bei den Musikern, denen das Spiel bergauf einiges abverlangt. Dann ist es geschafft. Beim Einzug in das Gotteshaus unter Führung des Kirchenschweizers erklingt das „Te Deum“, der mächtige Choral und die überwältigende Resonanz des Kirchenschiffes tut ein Übriges um Gänsehaut entstehen zu lassen. Nach dem Wallfahrtsamt in der Basilika und dem feierlichen Auszug geht es dann müde und zufrieden heimwärts. Oder auch noch zu einer schönen Einkehr in der Vierzehnheiligener Gastronomie.

    Bleibt zu hoffen, dass im kommenden Jahr wieder eine Zeulner Wallfahrt stattfinden kann.

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